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Dallas verliert unnötig in Indiana

Von Philipp Scherping
Auch Rajon Rondo konnte mit seiner guten Leistung die Niederlage nicht abwenden
© getty

Die Indiana Pacers (32-41) haben gegen die Dallas Mavericks (45-29) einen wichtigen Sieg im Kampf um einen Playoff-Platz eingefahren. Beim 104:99-Sieg war es vor allen Dingen die Verteidigung, die am Ende den Unterschied ausmachte. C.J. Miles wurde mit seinen Dreiern und einer gelungenen Defensivaktion zum Helden.

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Damit liegen die Pacers, die weiterhin auf ihren Superstar Paul George warten, nur noch ein halbes Spiel hinter den Brooklyn Nets, die zurzeit auf dem achten Platz sind. Auch Miami (7.) ist nur zwei Spiele vor Indy. Da es auf den hinteren Plätzen im Osten so eng ist, ist jeder Sieg überlebenswichtig. So überlebenswichtig wie für die Pacers sind Siege für die Mavs aktuell vielleicht nicht, aber trotzdem dürfen die Texaner solche Spiele nicht einfach abschenken. Das Momentum mit Blick auf die Playoffs sieht ganz und gar nicht gut aus.

Indiana, das zuvor vier Spiele in Folge verloren hatte, konnte sich besonders in der Schlussphase auf George Hill verlassen. Der 28-Jährige scorte in einer Phase im vierten Viertel 8 Punkte in Folge. Insgesamt gelangen ihm 14 Punkte und 5 Assists. Auch Roy Hibbert erzielte 14 Zähler, dazu griff er sich 7 Boards. Rodney Stuckey und David West (je 10) scorten ebenfalls in Double-Figures.

Bei Dallas fehlten die durchschnittlichen 19,1 Punkte von Monta Ellis. Doch eigentlich spielten seine Mavs auch ohne ihn eine gute Partie. Besonders Dirk Nowitzki zeigte, dass sein Tank noch lange nicht leer ist. Er erzielte 19 Punkte (7/13 FG) und angelte sich 5 Rebounds. Chandler Parsonsstellte mit 27 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double auf.

Die Reaktionen:

C.J. Miles (Pacers): "Zurzeit müssen wir einfach alle unsere Spiele gewinnen. Jedes Spiel ist ein Must-Win."

George Hill (Pacers): "Jeder muss jetzt hart sein, rausgehen und bis zum Ende des Spiels kämpfen. Jeder Spieler in der Kabine hat alles gegeben damit wir an diesem Abend gewinnen."

Rick Carlisle (Coach Mavs): "Sie sind ein gutes Team. Gegen sie bist du ab und an in schwierigen Situationen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Und auf geht's. Die Pacers gehen mit folgenden Fünf in die Partie: George Hill, C.J. Miles, Solomon Hill, David West und Roy Hibbert. Bei den Mavs ersetzt Richard Jefferson Monta Ellis als startender Shooting Guard. Ihm zur Seite stehen Rajon Rondo, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler.

3.: Nowitzki trifft den ersten Wurf des Spiels. Hibbert versenkt zwei Freiwürfe. Chandler ist unter dem Korb nicht zu stoppen. Miles mit einem schönen Floater. Rondo ist sicher beim Layup. Und Miles knallt einen Dreier rein. 7:7.

8.: Indiana spielt das bisher sehr gut. Besonders Miles ist von der Dreierlinie eine starke Waffe. West wird von George Hill schön in Szene gesetzt. Auf der anderen Seite ist Parsons per Dreier erfolgreich, aber Miles kontert für Indy von Downtown. Das war schon sein Vierter. 22:17, Pacers.

13.: Devin Harris hat im Post keine Chance gegen Rodney Stuckey. Ian Mahinmi auf der anderen Seite keine gegen Nowitzki. Stuckey trifft den Wurf. Nowitzki wird gefoult, versenkt einen Freiwurf und verkürzt auf 28:35.

18.: Die Bankspieler von Dallas bringen ihr Team wieder zurück ins Spiel. Harris versenkt den Three-Pointer und Amar'e Stoudemire hat im Post keine Gegenspieler. Er scort zweimal. Auch Nowitzki trifft per Turnaround-Jumper. 43:43.

24.: Im zweiten Viertel fällt bei den Gästen fast alles. Sogar Rondo trifft Jumpshots. Abgeschlossen wird die Halbzeit durch einen schönen Teardrop von Hill, einem Airball von Chandler und einem Dunk von Parsons. Dallas führt 61:55.

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29.: Hibbert trifft einen Fadeaway gegen Chandler. Auf der anderen Seite legt Nowe seine Punkte 11 und 12 nach. Miles wird dann von Jefferson beim Dreier gefoult. Alle drei Freiwürfe sind drin. Dallas führt trotzdem noch mit 70:68.

34.: Mismatch on the Court. Charlie V. kann West im Post nicht halten. Das Doppeln kommt und West findet G. Hill, der den Floater versenkt. Das will Coach Carlisle mit seinen Jungs besprechen. Auszeit Dallas bei 74:74.

39.: Jetzt räumt Nowitzki auch am Brett auf. Sein Point Guard Felton begeht aber vorne den Schrittfehler und belohnt die Mavs nicht. Stuckey macht es besser und scort. Aber auch der große Blonde ist heute on Point. Fadeaway plus Bonusfreiwurf zum Ausgleich: 82:82.

43.: Baam. Stepback-Dreier von George Hill über die ausgestreckten Arme von Nowitzki. Nach dem Steal von Ian Mahinmi legt Hill den nächsten Dreier nach. Damit führt Indy mit sechs 95:86.

48.: Jetzt geht's drum. Charlie V. versemmelt den Dreier. Miles macht's besser. Bei seinem Versuch vom Perimeter macht's Swish. Parsons bringt Dallas mit dem Zweier wieder ran. Und begeht im Anschluss das Offensivfoul. Auch sein Dreier zum Ausgleich fliegt vorbei. Indy gewinnt 104:99

Indiana Pacers vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: C.J. Miles. Der Shooting Guard lief vor allen Dingen im ersten Viertel heiß. Doch auch am Ende war er maßgeblich am Sieg seiner Pacers beteiligt. Denn viel wichtiger als seine überragende Offensive war ein Play bei 32 Sekunden auf der Uhr und mit einer Führung von drei Punkten.

Chandler Parsons wollte für die Mavs übernehmen, wurde von Miles aber gezwungen über die Baseline zu gehen und beging daraufhin das Offensivfoul. Mit dieser Aktion war das Spiel entschieden. Natürlich war auch Miles' bloße Statline stark: 28 Punkte (9/12 FG, 5/6 3FG) und 4 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Devin Harris. Es war schwer hier einen Flop rauszusuchen, da eigentlich alle Mavs eine gute Partie ablieferten. Aber gerade in der Abwesenheit von zwei wichtigen Guards muss einfach mehr von Harris kommen. In gut 27 Minuten erzielte er magere 4 Punkte bei 1 von 5 aus dem Feld, holte 2 Rebounds und verteilte 3 Assists. Ohne Ellis war Dallas auf eine gute Leistung vom Veteran angewiesen und Harris hat nicht geliefert.

Das fiel auf:

  • In den letzten zehn Spielen hatten die Pacers nie eine Führung nach dem ersten Viertel. Das änderte sich gegen die Mavs. Dank C.J. Miles (4) und Damjan Rudez (2) versenkten sie alle ihrer sechs Versuche vom Perimeter. Auch sonst spielten sie einen guten Team-Basketball. Bei elf FG ging neun Treffern ein Assist voraus. Dallas warf auch gut von der Dreierlinie (3/3), vergab aber viele Chancen direkt am Korb. So hieß es 33:27 nach dem ersten Abschnitt.
  • Obwohl mit Monta Ellis und J.J. Barea zwei schnelle Spieler bei Dallas ausfielen, war es auffällig, dass die Mavs unbedingt schnell spielen wollten. Rondo und Harris drückten immer wieder aufs Tempo und die Big Men spielten lange Outlet-Pässe. Insgesamt standen am Ende zwar nur 9 Fastbreak-Punkte für Dallas zu Buche, aber der Ansatz war zu erkennen. Doch nicht nur der Fastbreak wurde von den Gästen gesucht. Auch im Secondary-Break, bei noch unsortierter Pacers-Defense, attackierten Parsons und Co. ständig und waren so erfolgreich.
  • Nachdem die Paccers 33 Punkte im ersten Durchgang erzielte, konterten die Mavs mit 34 Zählern im zweiten. Es fielen fast alles. Sogar Rondo traf einige Würfe von außerhalb der Zone. Raymond Felton, Amar'e Stoudemire und Charlie V. sorgten mit ihren Punkten ebenfalls für das Comeback. Am Ende standen im zweiten Viertel 34 Punkte bei 14/19 FG auf dem Statistikbogen.
  • Ohne Ellis lief das Spiel für Rondo deutlich besser. Der Point Guard hatte den Ball häufiger in den Händen und traf viele richtige Entscheidungen. Er scorte besser (17), fand öfter den freien Mann (10) und war auch beim Rebound extrem auffällig (7). Inwiefern die Leistungssteigerung von Rondo jetzt mit dem Fehlen von Ellis zusammenhängt ist schwer zu sagen, aber auffällig war die deutlich inspiriertere Leistung in jedem Fall.
  • Eigentlich war Dallas unschlagbar, wenn sie mit einer Führung ins vierte Viertel gingen. Das änderte sich heute. Nach 33 Siegen in Folge, verloren sie an diesem Abend erstmals, obwohl sie die Oberhand nach drei Vierteln hatten. Besonders C.J. Miles und George Hill hatten daran einen großen Anteil und sorgten mit wichtigen Plays in der Offensive und Defensive dafür, dass die Serie gerissen ist.
  • Dirk Nowitzki schießt sich immer weiter an den nächsten Meilenstein in seiner Karriere heran. Aktuell fehlen ihm nur noch 14 Punkte um die Schallmauer von 28.000 Punkten zu durchbrechen. Ohne Worte.

Der Spielplan im Überblick

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