NBA

Kind. Playoff-Versager. MVP

Von Max Marbeiter
Kevin Garnett wurde 1995 von den Timberwolves gedraftet
© getty
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Spiel 7 gegen die Kings 2004

"Ich hatte das Gefühl, jedem als Beispiel dienen zu müssen", sagte Kevin Garnett hinterher. Und ganz offensichtlich ist KG eher Gefühls- denn Kopfmensch. Denn Garnett ging voran. Doch der Reihe nach. Sechs Spiele lang hatten sich die Wolves und Kings nichts, aber auch gar nichts geschenkt. Erspielte sich einer einen kleinen Vorteil, konterte der andere umgehend.

Also traf man sich am 19. Mai 2004 zum alles entscheidenden Spiel sieben. Do or die. Win or go home. Und all das an Garnetts 28. Geburtstag. Eine Pleite und der Ehrentag wäre versaut gewesen. Also machte sich KG direkt an die Arbeit. Von rechts stieg er erstmals hoch. Fadeaway-Jumper. Drin! Kurz darauf versenkte Garnett erneut aus der Mitteldistanz. Einen Layup-Versuch von Peja Stojakovic fing er direkt aus der Luft und leitete den Fastbreak ein.

Kevin Garnett war überall. Das musste er auch. Denn Sam Cassell plagten Hüft- und Rückenprobleme, Latrell Sprewell Probleme mit seinem Wurf. Die Wolves brauchten KG. Und KG lieferte. Absetzen konnte sich Minnesota dennoch nie und lag dreieinhalb Minuten vor dem Ende immer noch lediglich mit 3 Punkten vorn. Dazu hatte Cassell die Uhr so eben so weit heruntergespielt, dass ein kontrolliertes Play völlig unmöglich geworden war.

Egal! Garnett erhielt den Ball, stieg mit Ablauf der Shotclock zum Dreier hoch und traf über Brad Miller und Mike Bibby hinweg. Das Target Center tobte, hinterließ dabei allerdings ganz offensichtlich zu wenig Eindruck. Denn die Kings blieben weiter dran, hatten Sekunden vor dem Ende sogar die Chance auf die Verlängerung.

Nachdem Doug Christies Dreier zum Air- statt Heroball verkam, schnappte sich Miller den Ball, stieg bereits zum vermeintlich sicheren Layup hoch. Doch da war er wieder. Mit Block Nummer 5 beförderte Garnett den Ball in die Ränge - und wäre doch beinahe zum tragischen Helden mutiert.

Ein letztes Mal durften sich die Kings noch versuchen. Und Chris Webbers Dreier kam dem Boden des Netztes tatsächlich gefährlich nahe, klatschte am Ende aber doch nur auf den Ring. Aus! Es war vollbracht. Schon wieder. Binnen weniger Wochen hatten die Wolves ihre zweite Playoff-Serie gewonnen, zogen damit ins Conference Final ein.

Dort unterlagen sie zwar den Lakers, damit beschäftigte sich an diesem 19. Mai jedoch niemand. Immerhin war Kevin Garnett seinem MVP-Titel mal wieder mehr als gerecht geworden, hatte 32 Punkte und 21 Rebounds beigetragen und Chris Webber im direkten Duell dominiert. Happy Birthday, KG!

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