NBA

Pimp My King

Von Max Marbeiter
Iman Shumpert (l.) wechselte aus New York zu LeBron James und den Cavs
© getty
Cookie-Einstellungen

Memphis Grizzlies

Zugänge: Jeff Green, Russ Smith

Abgänge: Tayshaun Prince, Quincy Pondexter

Auswirkungen: Weshalb bemüht sich eines der besten Teams der gesamten Liga um einen Trade? Richtig, weil trotz aller temporären Erfolge etwas fehlt. Und im Falle der Grizzlies benötigt wohl niemand die obligatorischen drei Versuche, um zu erahnen, welcher Aspekt des Spiels in Memphis bereits seit geraumer Zeit ein wenig zu kurz kommt. Ganz genau, wir sprechen vom Scoring. Flügel-Scoring, um ganz genau zu sein.

Wer weiß, was passiert wäre, hätte sich Memphis während der ersten Playoff-Runde 2014 gegen OKC am Perimeter nicht einzig auf die Künste des Mike Conley oder Jerryd Bayless und Courtney Lee verlassen müssen. Das Inside-Scoring funktioniert mit Marc Gasol und Zach Randolph bestens, auf dem Flügel mangelt es jedoch an Tiefe.

Oder besser: mangelte. Denn Jeff Green scheint bestens nach Memphis zu passen. Vordergründig erzielt der Forward über seine Karriere durchschnittlich 14,4 Punkte, stellt gleichzeitig aber weit mehr dar als jene 14,4 Zähler. Dank seiner Athletik kann Green auf diverse Arten scoren. Sowohl am als auch abseits des Rings.

Der direkte Einfluss auf das Scoreboard ist jedoch lediglich ein Grund, weshalb die Grizzlies Green als Instrument zur Lösung ihrer Offensivprobleme auserkoren haben. Oder frei nach Mike Conley: "Seine Athletik erlaubt es ihm, auch auf die Vier auszuweichen", so der Point Guard. "Eine Sekunde postet er auf, in der nächsten ist er an der Dreierlinie und danach über Ringniveau. All das macht ihn wahnsinnig schwer zu verteidigen."

Auch Coach Dave Joerger preist die Vielseitigkeit seines Neuzugangs. Eine Vielseitigkeit, die den Grizzlies auf dem Flügel bislang abging. So stand Green bereits gemeinsam mit Randolph und Gasol, nur mit einem der beiden oder gänzlich ohne das dynamische Big-Man-Duo auf dem Court. "Wir können mit ihm vieles ausprobieren", sagt Joerger. "Wir werden nie ein Small-Ball-Team sein, müssen aber die richtigen Matchups gegen die Small-Ball-Teams im Westen finden."

Stichwort: Playoffs. Speziell dort dürfte Greens Rolle an Wichtigkeit gewinnen, weshalb es auch wenig stört, dass der Wurf während seiner ersten 6 Spiele als Grizzly noch nicht wirklich fallen will (40,5 Prozent FG, 25 Prozent 3FG).

Zumal Green in Memphis auch nicht mehr eine, ihm sichtlich unbehagliche Rolle einnehmen muss. Anders als in Boston ist der Forward bei den Grizzlies nicht Fokus der Offense, er ist bestenfalls zweite, vielleicht sogar nur dritte oder vierte Option. Aber eben eine gefährliche, vielseitige, die noch dazu den einen oder anderen Gamewinner im Repertoire hat.

Fazit: Mit Blick auf die Playoffs wollten die Grizzlies an Vielseitigkeit gewinnen, ihr Scoring verbessern und scheinen mit Jeff Green eine richtig gute Lösung gefunden zu haben. Der Ex-Celtic drängt sich nicht als erste Option auf, dürfte vielmehr bereit sein, sich ins System einzugliedern. Gelingt dies, sind die Grizzlies vielseitiger - und damit gefährlicher.

Seite 1: Hilfe für LeBron

Seite 2: Konfliktpotential in OKC

Seite 3: Neue Vielseitigkeit in Memphis

Seite 4: Phoenix' Run auf die Playoffs

Seite 5: Die Celtics und Knicks

Seite 6: Die Pelicans und Nuggets