NBA

Ein MVP-Kandidat aus dem Labor

James Harden gehört in der bisherigen Saison zu den besten Spielern der NBA
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Der Einfluss auf die Rockets

Die Rockets sind in dieser Saison bisher nicht gerade vom Glück geküsst. Neben Howard, der bisher 12 Spiele verpasste, mussten unter anderem auch Beverley (ebenfalls 12) und Terrence Jones, der bisher überhaupt nur 4 Spiele absolvierte, länger aussetzen. Das sind immerhin drei von fünf etatmäßigen Startern des Teams.

Die Konsequenz: Houston bot vor den Trades für Josh Smith und Corey Brewer Starting Fives auf, in denen beispielsweise Donatas Motiejunas, Tarik Black (mittlerweile Lakers), Jason Terry und Ariza aufliefen. Und eben Harden. Nichts gegen die Herren D-Mo oder Ariza, aber ein solches Lineup schreit nicht unbedingt "Contender!", zumal zu dieser Zeit auch die Bank nur wenig zu bieten hatte.

Und trotzdem steht Houston derzeit mit einer 26:11-Bilanz auf Platz 3 im historisch starken Westen. Der Hauptgrund dafür trägt einen ziemlich markanten Bart.

Anhand der Zahlen lässt sich problemlos argumentieren, dass kein Top-Team so abhängig von einem Spieler ist wie die Rockets. Hardens Usage Rate von 31,1, also der Anteil von Ballbesitzen des Teams, die mit einem Abschluss, Assist oder Ballverlust von ihm enden, wird ligaweit nur von fünf Spielern übertroffen.

Seine 4 Ballverluste pro Spiel sind der zweithöchste Wert der Liga, sind aber eben auch dadurch begründet, dass er in jedem einzelnen Angriff die Verantwortung trägt. Sein Scoring ist bekannt, aber auch als Playmaker ist er große Klasse: Mehr als ein Drittel der Treffer seiner Teammates werden von Harden vorbereitet - und kein NBA-Spieler hat mehr Dreier vorbereitet als er.

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Die Offense sackt daher verständlicherweise komplett ein, wenn Harden auf die Bank geht. Während die Rockets mit Harden auf dem Court ein Offensiv-Rating von 106,7 produzieren, das für einen Top-5-Platz in der NBA reichen würde, beträgt das Rating ohne ihn 90,2 - so schlecht sind nicht einmal die Knicks.

In der Kategorie Win Shares, also Siegen, die ein Spieler für sein Team "produziert" hat, führt Harden die NBA bisher mit 7,6 an, und auch sonst ist er bei fast allen Statistiken, die die Gesamt-Performance eines Spielers beschreiben sollen, mindestens in der Top 5. Kurz gesagt: Wenn man nach den Zahlen geht, ist Harden zweifellos einer der besten Spieler der Liga.

Das reflektiert auch sein Player Efficiency Rating, das mit 26,44 (Platz 6) für einen Guard herausragend ist. Auf Platz 2 und 3 stehen derzeit übrigens Russell Westbrook und Kevin Durant; und ja, die Thunder könnten heute drei Spieler mit MVP-Kaliber im Kader haben.

Es ist mittlerweile ein alter Hut, dass sich OKC beim Harden-Trade kolossal verzettelt hat, daher muss das hier nicht mehr groß beschrieben werden. Es sei allerdings gesagt, dass die Thunder sich auch keinen Gefallen damit tun, wenn sie Neuzugang Dion Waiters verbieten, mit der Nummer 13 aufzulaufen, um Vergleiche mit Harden zu verhindern.

Mit diesem Verbot rücken sie nur selbst wieder in den Fokus, was für ein Fehler dieser Trade war. Daryl Moreys Mitleid dürfte sich in Grenzen halten. Er hat ohne viel Aufwand den Superstar gefunden, der perfekt zu seiner Vision vom Basketball passt.

Offense: Dreier und Freiwürfe

Defense: Keine Lachnummer mehr

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James Harden im Steckbrief

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