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Zwei sind einer zu viel

Russell Westbrook (r.) drehte in der Schlussphase entscheidend auf
© getty

Die Oklahoma City Thunder (21-20) haben dank eines Sieges über die Miami Heat (18-23) zum ersten Mal in der Saison eine positive Bilanz vorzuweisen. Das Duell war über weite Strecken äußerst eng, erst im Schlussviertel konnte sich OKC absetzen und gewann mit 94:86 (BOXSCORE). Entscheidend war dabei das Star-Duo bestehend aus Russell Westbrook und Kevin Durant.

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Vor zweieinhalb Jahren war das Matchup zwischen den Thunder und den Heat noch die Paarung in den Finals - jetzt kämpfen beide Teams darum, die Post-Season überhaupt zu erreichen.

Das erste Duell in 2015 war ein hart geführtes und überaus unterhaltsames. Bis ins vierte Viertel konnte sich kein Team eine zweistellige Führung erspielen. Im Schlussabschnitt gehörte das Momentum nach einigen starken Aktionen den Heat, aber OKC zog das Tempo noch einmal an und gewann letzten Endes verdient.

Die beiden Miami-Stars, Dwyane Wade und Chris Bosh spielten solide, aber das war gegen das Top-Duo der Thunder zu wenig. Wade kam auf 18 Punkte (8/18 FG) und 6 Assists, Bosh hatte am Ende 16 Zähler (5/12 FG) und 7 Rebounds im Boxscore stehen.

Die Reaktionen:

Erik Spoelstra (Coach Heat): "Es ist total enttäuschend, ein so intensives und defensiv-orientiertes Spiel am Ende nicht gewonnen zu haben."

Scott Brooks (Coach Thunder): "Wir haben einen großartigen Job gemacht, unsere Ruhe und Abgeklärtheit zu bewahren, indem wir über die Defense gekommen sind."

Kevin Durant (Thunder): "Wir müssen jetzt dranbleiben, aber da machen wir uns keine Sorgen. Wir freuen uns aber auch nicht übermäßig, dass wir eine ausgeglichene Bilanz erreicht haben."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Heat ist Dwyane Wade nach zwei Spielen Abstinenz wieder dabei. Neben ihm starten Mario Chalmers, Luol Deng, Chris Bosh und Hassan Whiteside. Für die Thunder bringt Coach Scott Brooks wie gewohnt Russell Westbrook, Andre Roberson, Kevin Durant, Serge Ibaka und Steven Adams.

5. Kurioser Start in Miami! Nach vier Whiteside-Punkten am Ring leisten sich die Heat 4 Ballverluste in Folge. Bosh trifft seinen ersten Jumper und dann fliegt schon wieder Hassan Whiteside durch die Luft! Pick and Roll mit Wade, Alley-Oop - Bang! 8:6 Miami.

9. Whiteside: 10 Punkte, alle anderen Heat-Spieler: 5 Punkte! Dieses Mal ist es ein Putback-Slam und der junge Center steht bei 5/5 FG. Geht. OKC hat Schwierigkeiten mit dem Zielwasser und Miami kann sich leicht absetzen. 15:10 die Führung.

12. Hoppla! Mit einem 11:2-Run arbeiten sich die Thunder wieder ran. Nach einem schlechten Pass steht Anthony Morrow völlig schief in der Luft und verwandelt den Dreier dennoch. Die Antwort kommt von Shabazz Napier, der mit einer Zehntelsekunde den glücklichen Dreier mit Brett trifft. 27:24 Heat.

16. Bitter für die Heat! Nach einem Blockversuch landet Whiteside auf der Ferse von Kendrick Perkins und knickt mit dem rechten Knöchel um. Das sieht böse aus! Whiteside muss in die Kabine. Ob er noch einmal zurückkommen kann? 44:40 OKC.

24. Das Momentum ist bei OKC, aber Dwyane Wade lässt seine Klasse aufblitzen und erzielt 5 Punkte in Serie. Nick Collison pump-faked öfter als Durant Scorer-Titel hat und erkämpft sich Freiwürfe. Trotzdem gehen die Heat mit 50:49 in die Pause.

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30. Ice, Ice, Baby! Seit drei Minuten sind die Heat sowas von kalt und OKC scort 11 Punkte in Folge. Aber nun nimmt Bosh das Zepter in die Hand und zieht zweimal hart zum Korb. Das bringt einen krachenden Dunk und zwei Freiwürfe - 62:61 Thunder.

35. Endlich trifft Waiters mal einen Jumper - das hat aber auch gedauert! Die nächsten beiden Würfe des Sixth Man der Thunder sind aber wieder Backsteine - wie bereits einige zuvor. Bisher ist das gar nix, was Dion hier zeigt. OKC dennoch vorn - 72:67.

42. Heat-Time! Erst findet Norris Cole im Fastbreak Wade, dann spielt er einen feinen Lob zu Birdman, der per Finger-Roll vollendet. Im nächsten Angriff stopft Andersen nach Wades Alley-Oop und in der American Airlines Arena gibt es kein Halten mehr! Miami noch hinten, aber mit dem Momentum. 82:80 OKC.

48. Die Thunder haben sich wieder gefangen und dank starker Aktionen von Westbrook verschafft sich OKC die nötige Luft, um hier als Sieger vom Parkett zu gehen. Grangers Dreier kommt zu spät, Oklahoma holt den Auswärtssieg! 94:86 der Endstand.

Heat vs. Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant und Russell Westbrook. Die Heat-Defense bekam das kongeniale Duo der Thunder zu keiner Zeit in den Griff. Kurz die Zahlen: 19 Punkte, 8 Rebounds, 8 Assists, 4 Steals und 0 Turnover (!) für KD - 19 Punkte, 10 Assists, 6 Rebounds und 4 Steals für RW0. Da kann man auch über Durants Schwächephase im vierten Viertel hinwegsehen. Westbrook war ja noch da, übernahm und brachte OKC den Sieg. Saustark!

Der Flop des Spiels: Die Heat-Spielmacher. Dass Dwyane Wade einen Großteil des Playmakings in Miami übernimmt, ist bekannt. Wie wenig Impulse aber von Mario Chalmers und Shabazz Napier ausgingen, war wirklich traurig. Chalmers leistete sich mehr Ballverluste (4) als Vorlagen (3) und Napier dribbelte sich immer wieder an der Baseline fest, anstatt seine Teamkollegen ins Spiel zu bringen. Ohne Wade auf dem Court fehlte Miami völlig die Struktur in der Offense.

Das fiel auf:

  • Hatten die Heat nicht mal ein Center-Problem? Die Lösung heißt Hassan Whiteside. Seine größte Stärke: Er weiß, was er kann und was nicht. Miamis Newcomer und Publikumsliebling nimmt nur Abschlüsse direkt am Ring und fährt damit sehr, sehr gut. Allerdings knickte er bei einem Blockversuch im zweiten Viertel um und kam nicht mehr ins Spiel zurück. Sein Einsatz und sein Kampfgeist fehlten den Heat im Verlauf des Spiels.
  • Zu Beginn des zweiten Viertels verwandelte Chris Andersen einen Dreier. Richtig, Christopher Claus Andersen, der Birdman! Und zwar nicht mit ablaufender Shotclock und nicht bei einer 30-Punkte-Führung, sondern einfach mal so. Der Grund: Er stand mutterseelenallein in der Ecke frei. Es war erst der achte erfolgreiche Distanzwurf seiner 13-jährigen NBA-Karriere.
  • 50 Wurfversuche hatten die Thunder zur Pause bereits abgefeuert, am Ende waren es 92 und damit 24 (!) mehr als die Heat. Das lag zum einen an den 19 Heat-Ballverlusten, aber auch an der guten Arbeit am Brett (12:4 Offensivrebounds).
  • Da half es auch nichts, dass die Heat eine höhere Trefferquote (47 Prozent : 45 Prozent) aufwiesen sowie treffsicherer von Downtown waren (36 Prozent : 23 Prozent). So kann man einfach nicht gewinnen.
  • Gegen Orlando scheiterte Durant knapp am Triple-Double und auch gegen Miami zeigte KD seine enorm verbesserten Pass-Fähigkeiten. Ob aus dem Double-Team an der Baseline, mit dem Pocket-Bounce-Pass im Pick-and-Roll oder als Alley-Oop im Fastbreak, seine Pässe kamen stehts punktgenau an.

Der Spielplan im Überblick

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