NBA

Mavs-Kollektiv zu stark für Love

Dirk Nowitzki peilt nach dem Sieg gegen die Cavaliers den nächsten Meilenstein an
© getty

Die Dallas Mavericks (25-10) haben bei den Cleveland Cavaliers (19-15) einen letztlich ungefährdeten 109:90-Sieg eingefahren und stehen nun bei fünf Erfolgen in Serie. Zwar spielt Kevin Love richtig stark, es fehlt dem Power Forward jedoch an Unterstützung. Dirk Nowitzki steht derweil kurz vor dem nächsten Meilenstein.

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Nowitzki legte in Cleveland 15 Punkte auf (7/12 FG) und ist damit nur noch 12 Punkte von Moses Malone (27.409) entfernt, der momentan Platz 7 in der Liste der besten Scorer aller Zeiten einnimmt. Topscorer seines Teams war jedoch ein anderer: Monta Ellis (20 Punkte, 8/15 FG).

Abgesehen von den Beiden punkteten noch vier weitere Mavs zweistellig, während sich Neuzugang Rajon Rondo diesmal sehr zurückhielt (4 Punkte, 4 Rebounds, 8 Assists). JJ Barea zeigte von der Bank aus eine fast perfekte Partie (14 Punkte, 6/7 FG).

Bei den Cavaliers, die erneut ohne Superstar LeBron James auskommen mussten, war Love der mit Abstand beste Mann (30 Punkte, 11/21 FG, 10 Rebounds). Abgesehen von Shawn Marion (13 Punkte) und Matthew Dellavedova (10 Punkte) erhielt er aber kaum Unterstützung.

Vor allem Kyrie Irving (2/9 FG) enttäuschte und musste zu allem Überfluss in der Schlussphase zugucken. Nach der Partie gaben die Cavs bekannt, dass der Point Guard Rückenprobleme hat und das kommende Spiel gegen Philadelphia verpassen wird.

Die Reaktionen:

Rick Carlisle (Coach Mavs): ''Solche Teams müssen wir schlagen. Sie sind ohne den beste Spieler der Welt angetreten und dann hat sich mit Irving einer der besten Point Guards der Liga verletzt. Sie waren schon arg gebeutelt, aber die Begegnung war härter als er der Spielstand verrät."

David Blatt (Coach Cavs): "Wir haben nicht gut genug gespielt. Letzte Nacht waren wir defensiv sehr stark, aber heute überhaupt nicht. Wir haben nicht die Art von Verteidigung gespielt, die nötig ist, vor allem gegen solch ein Team wie Dallas."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Cavs treten bekanntlich ohne LeBron James an - also schickt David Blatt Kyrie Irving, Matthew Dellavedova, Mike Miller, Kevin Love und Tristan Thompson aufs Parkett. Rick Carlisle kann aus dem Vollen schöpfen und beginnt wie üblich mit Rajon Rondo, Monta Ellis, Chandler Parsons, Dirk Nowitzki und Tyson Chandler.

5.: Die Cavs suchen früh Love - vor allem, wenn er von Jefferson verteidigt wird. Nach schönem Jump-Hook des Forwards gehen die Cavs mit 12:11 in Führung.

11.: Schönes Ball-Movement der Mavs - Rondo und Jefferson spielen sich auf der rechten Seite den Ball hin und her, Nowitzki lauert an der Weakside - und wird dort für einen offenen Jumper gefunden. 24:23 für Dallas.

15.: Love ist bisher richtig gut drauf. Nach einem Jumper in Dirks Gesicht steht der Forward nun schon bei 12 Punkten. Hinten können die Cavs bis dato aber nichts und niemanden stoppen. 36:29, Dallas.

18.: Sind wir hier in den 2011er Finals, oder was? Auf der einen Seite streut Barea einen Dreier ein, nachdem er im Angriff zuvor Chandler per hübschem Alley-Oop-Pass bedient hatte. Dann schlägt Miller per Dreier zurück. 47:39 für die Mavs.

22.: So langsam wird es doch deutlich! Love verliert den Ball im Angriff, Rondo nimmt ihn auf - und schickt direkt Ellis. Der packt seinen patentierten Finger-Roll aus und erhöht auf 57:40.

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26.: Klasse von Love! Mit einem Pump-Fake lässt er Ellis fliegen, steigt dann zum Jumper hoch und zieht noch das Foul. Der Freiwurf sitzt, und die Cavs sind wieder auf 10 Punkte dran.

32.: Klassischer Ellis! Die Uhr tickt langsam runter, er steht weit draußen - und steigt einfach trotzdem mal hoch. Der Dreier sitzt, 82:63 für Dallas.

39.: Waiters versucht nochmal alles, um die Cavs zurück ins Spiel zu holen. Doch ein Runner von Barea beendet den Lauf vorerst, 94:79 für Dallas. Das müsste es gewesen sein.

Cleveland Cavaliers vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Monta Ellis. Die nächste starke Leistung vom Mississippi Missile. Seine Penetration riss die nötigen Lücken, immer wieder kollabierte Clevelands Defense wegen ihm. Spielte zwar "nur" 2 Assists, allerdings dürften sich dazu noch einige Hockey-Assists gesellen, also der berühmte Pass vor dem Pass. Zudem erneut überzeugend als Scorer (20 Punkte, 8/15 FG). Gegen seine Schnelligkeit fand Cleveland kein Mittel. Ebenfalls ganz stark: JJ Barea, der als eine Art "Monta light" fungierte.

Der Flop des Spiels: Kyrie Irving. Während Love sich extrem stark präsentierte, tauchte sein Star-Kollege nahezu vollständig unter. Irving traf nichts aus dem Feld und konnte seinem Team auch als Spielgestalter nicht wirklich helfen. In der Schlussphase dann angeschlagen draußen, was aber wohl nur eine Vorsichtsmaßnahme war.

Das fiel auf:

  • Kevin Love hatte sich für die Partie offensichtlich viel vorgenommen und spielte schon früh sehr aggressiv. Die Cavs wird vor allem gefreut haben, dass er sein Heil nicht nur aus der Distanz suchte, sondern auch im Post den einen oder anderen Jump-Hook auspackte und vorbildlich am offensiven Brett arbeitete (4 Offensiv-Rebounds in Halbzeit eins). Der Power Forward übernahm Verantwortung - selbst wenn es für sein Team am diesen Tag nicht reichte.
  • Um Nowitzki defensiv nicht zu viel arbeiten zu lassen, stellte Carlisle häufig Richard Jefferson gegen Love. Der Erfolg blieb allerdings aus - insbesondere im Post konnte der Veteran gegen den deutlich größeren und schwereren Cavs-Forward kaum dagegen halten.

  • Die Cavaliers lebten in der Anfangsphase vor allem von der guten Arbeit am offensiven Brett. Allein Love und Tristan Thompson holten über die ersten beiden Viertel sechs Offensiv-Rebounds. Insgesamt waren es 9 - und so ließ sich die schwache Wurfquote (41,8 Prozent) in der ersten Halbzeit zumindest einigermaßen verkraften. Danach kontrollierten die Mavs aber das eigene Brett und konnten sich absetzen.

  • Die Interior-Defense der Cavs präsentierte sich einmal mehr extrem anfällig. Insbesondere das Pick'n'Roll mit Tyson Chandler, der einen Lob nach dem anderen fing, bereitete Cleveland größte Probleme. Natürlich fehlt mit Anderson Varejao der beste Big-Man-Verteidiger, trotzdem sollte man es dem Gegner nicht so einfach machen. Gerade Ellis und JJ Barea nutzten die sich bietenden Lücken so mit Freude aus.
  • David Blatt musste viel ausprobieren, bevor er in diesem Spiel die effektivste Unit beisammen hatte. Im letzten Viertel begann er mit Dion Waiters und Love, die von James Jones, Thompson und A.J. Price flankiert wurden. Diese Fünf schlugen sich ziemlich gut - da war das Spiel dann aber schon gelaufen.

Der Spielplan im Überblick