NBA

"Dennis kann zum Starter werden"

Von Interview: Tobias Rochau
Dirk Nowitzki ist davon überzeugt, dass Dennis Schröder zum Starter werden kann
© getty

Nach den ersten zwei Monaten der NBA-Saison und dem Trade von Rajon Rondo zieht Dirk Nowitzki ein Zwischenfazit. Im Exklusiv-Interview mit SPOX spricht der deutsche Star der Dallas Mavericks über die Eigenschaften seines neuen Teamkollegen, die Entwicklung von Landsmann Dennis Schröder, die harte Western Conference und die EM 2015 in Deutschland.

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SPOX: Herr Nowitzki, wann haben Sie erfahren, dass Sie in Rajon Rondo einen neuen Mitspieler in Dallas bekommen werden?

Dirk Nowitzki: Ich war zu dem Zeitpunkt im Krankenhaus mit ein paar Kids unterwegs, deswegen habe ich es erst gar nicht richtig mitbekommen. Am Abend kam ich nach Hause und habe dann alles gesehen und gelesen, aber Gerüchte über den Trade gab es ja schon seit ein paar Tagen.

SPOX: Und wie wurde der Trade von der Mannschaft aufgenommen?

Nowitzki: Die Mannschaft hat den Trade positiv aufgenommen. Rajon ist ein super Spieler, einer der den Wettbewerb liebt und der in wichtigen Spielen seinen besten Basketball spielt. Er hat in Boston eine Meisterschaft gewonnen und bringt Siegermentalität mit. Klar ist es immer ein bisschen schade, wenn man Mannschaftskollegen verliert. Brandan Wright war ein super Spieler und ein wichtiger Bestandteil des Teams, dasselbe gilt auch für Jay Crowder und Jameer Nelson. Aber ich glaube, dass wir uns verbessert haben, vor allem natürlich auf der Aufbauposition. Und ich hoffe, dass wir das in den kommenden Spielen zeigen können.

SPOX: Erstmals seit Jason Kidd haben Sie mit Rondo wieder einen so guten Passgeber an der Seite. Was wird sich dadurch für Sie persönlich ändern?

Nowitzki: Mit 36 Jahren werde ich jetzt nicht versuchen, ein neues Spiel zu spielen, sondern ich versuche, ihm zu helfen wo ich kann. Wir müssen schauen, dass er sich auf dem Spielfeld wohlfühlt, aber natürlich auch außerhalb und in der Umkleide mit all den neuen Spielern. Wir wollen, dass er sich schnell eingewöhnt und dass er sein Spiel spielt, dass er aggressiv ist, dass er in die Zone zieht, dass er seine Mitspieler besser macht und dass er uns in der Verteidigung mit seinem aggressiven Verteidigungsstil führt. Ich hoffe einfach, dass er das, was er in seiner ganzen Karriere gespielt hat, nach Dallas bringt.

SPOX: Lassen Sie uns über die Saison sprechen: Die Mavericks sind eine der offensivstärksten Mannschaften der NBA. Hat das damit zu tun, wie die Last auf mehrere Schultern verteilt wird? Mal ist Chandler Parsons Topscorer, mal Sie, mal Monta Ellis...

Nowitzki: Ja, ich glaube, dass wir eine sehr tiefe Mannschaft sind, dass wir sehr gefährlich sind und dass wir ein gutes, offensives System haben, in dem jeder seine Rolle kennt und weiß, wo er sein muss. Wir haben gute Schützen von außen und wir haben mit Tyson und mit Brandan Wright - der jetzt eben nicht mehr da ist - zwei Jungs, die in Korbnähe unglaublich gut sind, gerade wenn sie nach einem Block abrollen und weit über dem Ring abschließen können. Ich glaube, dass wir einfach einen guten Mix haben. Jetzt haben wir auch noch einen Aufbauspieler hinzubekommen, der super in der Offensive ist, der super passen kann und ich hoffe, dass uns das noch zugutekommt.

SPOX: Chandler Parsons brauchte zu Beginn ein bisschen Eingewöhnungszeit, momentan läuft es für ihn aber richtig gut. Wie würden Sie seine Arbeit für das Team beschreiben?

Nowitzki: Ich glaube, dass er seit Dezember einen super Rhythmus hat. Er trifft den Dreier gut von außen, variiert sein Spiel aber auch, zieht gut zum Korb und kann mit beiden Händen abschließen oder auch passen, wenn es zu eng wird. Er fühlt sich mit den Teamkollegen wohl und ich hoffe, dass ihn Rajon noch besser macht. Chandler ist ein sehr guter Cutter, auch wenn er den Ball nicht hat. Das müsste Rajon gut gefallen, dass es da einen gibt, der ständig in Bewegung ist und das macht Chandler wirklich super. Ich glaube, dass die beiden gut zusammenspielen können.

SPOX: Wie sehen Sie Ihr Spiel zurzeit? Sind Sie zufrieden mit den Minuten, die Sie spielen, und läuft es so, wie Sie es sich vorgestellt haben?

Nowitzki: Am Anfang habe ich sogar noch ein bisschen weniger gespielt als jetzt, aber da haben wir auch viele Spiele hoch gewonnen. Da habe ich teilweise im vierten Viertel gar nicht mehr spielen müssen und dementsprechend lagen meine Minuten so bei 20 oder 25. Aber jetzt im letzten Monat haben wir viele Spiele gehabt, die enger waren und die wir teilweise auch verloren haben. Da sind die Minuten dann doch wieder hoch gegangen. Jetzt bin ich fast bei 30 Minuten pro Spiel, was dem Niveau der letzten Jahre entspricht und wir werden auch versuchen, die Minuten bei 30 bis 32 zu halten.

Seite 1: Nowitzki über Rondo und den Start der Mavericks

Seite 2: Nowitzki über Schröder, die EM 2015 und Weihnachten

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