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There is no "I" in team!

Von Philipp Jakob
John Wall (r.) legte gegen die Miami Heat 18 Punkte und 13 Assists auf
© getty

Die Washington Wizards (11-5) überzeugen beim 107:86-Heimsieg (BOXSCORE) gegen die Miami Heat (9-8) mit exzellentem Team-Basketball. Dwyane Wade und Chris Bosh bekommen so gut wie keine Unterstützung von den Teamkameraden, während auf der anderen Seite John Wall alles und jeden überragt.

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Der Point Guard der Wizards lieferte in dieser Partie einfach alles und überzeugte vor allen Dingen als Vorlagengeber. Mit aggressiven Drives zum Korb attackierte der 24-Jährige die gegnerische Zone kontinuierlich. Doch anstatt selbst abzuschließen bewies Wall in den meisten Situationen ein gutes Auge für die Mitspieler und verschaffte diesen so relativ einfache Würfe.

13 Assists hatte Wall am Ende auf dem Konto stehe, dazu kamen noch 5 Rebounds, 2 Steals und 18 Punkte - und das alles bei nur 2 Turnover. Von den Vorlagen profitierte vor allem Rasual Butler, der aufgrund von Foulproblemen von Bradley Beal viel Spielzeit sah. Diese rechtfertigte der 35-Jährige mit 23 Punkten und drei Dreiern.

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Ganz generell erlebten die Wizards einen guten Abend von Dowtown und verwandelten 52,6 Prozent ihrer Distanzwürfe. Auch das Rebound-Duell konnte Washington mit 42:33 für sich entscheiden. Daran hatte unter anderem Marcin Gortat einen großen Anteil, der auf 15 Punkte und 10 Rebounds kam.

Während die Wizards auf der einen Seite mit Hilfe von teils perfektem Team-Basketball die Defense der Heat regelmäßig auseinander nahmen, war Miami auf der anderen Seite viel zu sehr von den beiden Superstars Chris Bosh und Dwyane Wade angewiesen.

Die hatten beide aber immerhin einen guten Abend. Bosh erzielte 21 Punkte (9/14 FG) und holte sich 8 Rebounds, DWade steuerte 20 Zähler (9/13 FG) bei. Das war allerdings viel zu wenig, um die Wizards an diesem Abend ins Wanken zu bringen. Auch, da keiner der restlichen Heatles für Akzente sorgen konnte. Bezeichnend dafür die Dreierquote von 9,1 Prozent (2/22 3FG).

Die Reaktionen:

Chris Bosh (Miami Heat): "Egal ob in unserer Team-Verteidigung oder im Eins-gegen-Eins, sie haben uns auseinandergenommen."

Dwyane Wade (Miami Heat): "Ich glaube nicht, dass unsere Defense schon so steht wie wir sie gerne hätten. Wir sind immer noch ein recht neu-zusammengesetztes Team. Einige wissen noch nicht, was wir machen wollen."

John Wall (Washington Wizards): "Paul Pierce hat in der Halbzeit einen Witz gemacht und meinte: 'Lasst mich eine Pause bekommen. Lasst uns mit 25 wegziehen, damit ich eine Pause machen kann.'"

Randy Wittman (Wizards-Coach): "Das war von Anfang bis Ende wahrscheinlich unser bestes Spiel."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Die Wizards müssen schon zum vierten Mal in Folge auf Nene verzichten (Fußprobleme). Für die Gastgeber starten also John Wall, Bradley Beal, Paul Pierce, Kris Humphries und Marcin Gortat. Heat-Coach Erik Spoelstra schickt Norris Cole, Dwyane Wade, Luol Deng, Shawne Williams und Chris Bosh auf's Parkett.

5.: Dank einem lächerlichen Foul-Call muss Beal schon früh mit seinem zweiten Foul auf die Bank. D-Wade verwirft allerdings beide Freiwürfe. Frei nach Rasheed Wallace: Ball don't lie! Die Wizards führen mit 11:8.

11.: Tolles Ball-Movement der Wizards ermöglicht Rasual Butler einen offenen Dreier aus der Ecke. Der lässt sich nicht zweimal bitten und versenkt den Spalding im Korb. Kurz darauf erhöht Otto Porter Jr. auf 27:20.

14.: Ganz Washington ist on fire! Drew Gooden traut sich was von Downtown und hämmert bereits den fünften Dreier für die Wizards durch die Reuse. Miami muss jetzt aufpassen - 37:22 Washington.

19.: Dwyane Wade dreht ein wenig auf und ist aktuell nicht zu stoppen. Jetzt verwandelt Bosh auch noch den ersten Dreier für Miami und bringt die Heat damit wieder auf 10 Punkte heran - 46:36 für die Wizards.

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21.: Doch Washington lässt sich davon offenbar überhaupt nicht beeindrucken. Porter Jr., Humphries und Wall ermöglichen den Wizards die höchste Führung der Partie. Washington liegt jetzt mit 54:37 in Front.

27.: Beide Teams kommen nicht ganz so treffsicher aus der Kabine wie noch in Halbzeit eins - bis auf John Wall. Der Point Guard der Wizards sorgt für die 68:51-Führung der Gastgeber.

30.: Die Heat versuchen mit einem 8:0-Lauf wieder in das Spiel zu finden. Bis auf Bosh und Wade kann aber keiner der Heatles wirkliche Akzente setzen - immer noch 72:59 für Washington.

35.: John Wall überragt heute alles und jeden. Auf der einen Seite verteilt er Assist um Assist, nur um den Heat dann selbst mal einen Dreier um die Ohren zu ballern. Auf der anderen Seite blockt er auch noch Cole weg. Die Wizards haben wieder eine 81:64-Führung vorzuweisen.

41.: Mehr als vier Minuten sind die Heat jetzt ohne Punkte. Das nutzt Washington gnadenlos für einen eigenen 12:0-Lauf aus. Damit sind auch die letzten Zweifler vom Sieg der Wizards überzeugt - 93:68 für Washington.

44.: Rasual Butler krönt seine starke Leistung an diesem Abend und bringt Chris Bosh mit einem krachenden Slam auf's Poster. Damit gehen die Wizards mit 100:78 in Führung.

Washington Wizards vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: John Wall. Einfach überragende Leistung vom Spielmacher der Wizards. Wall begeisterte als exzellenter Vorlagengeber (13 Assists), der mit seinen Pässen immer und immer wieder die Defense der Heat auseinander nahm. Aber auch in Sachen Scoring hielt sich der 24-Jährige nicht zurück und steuerte wichtige 18 Zähler zum Sieg bei (6/10 FG). Zu guter Letzt hatte Wall zusätzlich noch 5 Rebounds und 2 Steals im Statistikbogen stehen und leistete sich nur 2 Turnover.

Der Flop des Spiels: Luol Deng. Vom dritten im Bunde der Heat-Stars war in dieser Partie wenig bis gar nichts zu sehen. Mit schwachen 9 Punkten (2/7 FG) lieferte er viel zu wenig Unterstützung für Bosh und Wade und konnte auch in anderen Bereichen nicht überzeugen. Nach 24 Minuten Einsatzzeit hatte der 29-Jährige keinen einzigen Assist auf dem Konto und schnappte sich zudem nur magere 3 Rebounds. Auch in der Defense konnte Deng keine Akzente setzen.

Das fiel auf:

  • Manchmal kann Basketball so einfach sein. Die erste Halbzeit machte das deutlich, was vielen Fans schon vor längerer Zeit aufgefallen sein dürfte: Wer besser trifft, der hat gute Chancen zu gewinnen. Beeindruckende 63,2 Prozent der Feldwurfversuche der Wizards (24/38 FG) fanden in den ersten 24 Minuten den Weg durch die Reuse. Dank einer perfekten Bilanz von Downtown (7/7 3FG) und solider Freiwurfquote (69,2 Prozent) kamen die Wizards relativ leicht zu einer 64:49-Halbzeitführung.
  • Und dass, obwohl selbst die Miami Heat starke 60 Prozent aus dem Feld trafen (21/35FG). Der Unterschied jedoch: Für den Eastern-Conference-Champion aus Florida wollte sowohl aus der Distanz als auch von der Freiwurflinie absolut nichts fallen. Die Heat setzten die ersten 8 Versuche von Downtown an den Ring (davon waren auch einige weit offen) und verschenkten zwischenzeitlich 7 Freiwürfe in Folge. In der zweiten Halbzeit fielen die Quoten dann aber auf beiden Seiten ein wenig.
  • Ein Grund für die guten Quoten auf Seiten der Wizards war das starke Ball-Movement. John Wall hatte bereits nach der Hälfte 10 Assists verbucht und stellte die Defense der Heat mit seinen aggressiven Drives zum Korb immer wieder vor Probleme. Miami blieb nichts anderes übrig als die eigene Zone zuzumachen, was den Distanzschützen der Gastgeber natürlich entgegenkam. Insgesamt gingen den 39 Field Goals der Wizards 29 Vorlagen voraus.
  • Ein ganz anderes Bild dagegen bei den Heat. Miami war über weite Strecken der Partie auf Einzelaktionen von Dwyane Wade und Chris Bosh angewiesen. Dementsprechend warteten die Heat mit vielen Isolations auf, die die beiden Superstars allerdings exzellent zu nutzen wussten. Allerdings litt darunter das Ball-Movement, sodass Miami am Ende weniger als halb so viele Assists (12) auf dem Konto hatte wie Washington.
  • Da ist es dann auch nicht allzu verwunderlich, dass bis auf Wade und Bosh auf Seiten der Gäste keiner wirklich in seinen Rhythmus fand. Vor allem die Bank enttäuschte im Vergleich zu der der Wizards. Während die Reservisten von Washington starke 54 Zähler zum Sieg beisteuerten, kam die Bank von Miami gerade mal auf 27 Punkte.

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