NBA

Kein Sinn für Offense

Von Philipp Jakob
Jeff Teague (l.) führte die Atlanta Hawks mit 25 Punkten zum 22. Saisonsieg
© getty

In einem recht unattraktiven Duell können sich die Atlanta Hawks (22-8) mit 90:85 (BOXSCORE) gegen die Milwaukee Bucks (15-16) durchsetzen. Nach dem Debakel in der vorherigen Partie steht Atlanta von Anfang an sehr gut in der Defensive - die Bucks allerdings ebenfalls. Jeff Teague führt die Gäste letztlich zum Sieg, während Dennis Schröder blass bleibt.

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Dabei traten die Hawks im ersten Viertel in der eigenen Verteidigung sehr dominant auf und hielten Milwaukee bei nur mageren 10 Pünktchen in den kompletten ersten 12 Minuten. Dank der starken Bank der Bucks, die das Duell der Reservisten mit 56:13 mehr als deutlich für sich entscheiden konnten, kämpften sich die Gastgeber allerdings wieder zurück in die Partie.

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Diese wurde von beiden Verteidigungen geprägt, sodass Atlanta am Ende eine schwache Wurfquote von 36,7 Prozent vorzuweisen hatte - Milwaukee kam ebenfalls nur auf 38,8 Prozent. Am Ende durften sich die Hawks bei Jeff Teague für den 22. Saisonsieg bedanken, der 10 seiner 25 Punkte in den letzten 5 Minuten der Partie erzielte.

Zudem kam der 26-Jährige noch auf 8 Rebounds sowie 7 Assists, während Al Horford 20 und Paul Millsap 17 Zähler beisteuerten. Dennis Schröder lieferte dagegen keine gute Leistung ab (0 Punkte, 0/3 FG, 1 Assist) und stand von daher auch nur 6 Minuten auf dem Parkett. Auf Seiten der Bucks glänzte vor allem Khris Middleton von der Bank kommend mit 21 Punkten und 5 verwandelten Dreiern.

Die Reaktionen:

Kyle Korver (Atlanta Hawks): "Du willst niemals zwei Spiele in Folge verlieren. Es ist sehr hart, ein Team in zwei Nächten hintereinander zu schlagen und wir wollten nicht, dass uns das passiert."

Mike Budenholzer (Hawks-Coach): "Das war eine sehr gute Defensiv-Leistung. Wir haben selber nicht gut getroffen - man könnte unsere Offensive durchaus als hässlich bezeichnen - aber unser Einsatz hat gestimmt."

Zaza Pachulia (Milwaukee Bucks): "Ich glaube, dieses Spiel fiel mit den Offensive-Rebounds. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Gegner so viele zweite Chancen bekommt. Mit den Offensiv-Rebounds und den Turnover haben wir das Momentum abgegeben."

Jason Kidd (Bucks-Coach) über die Turnover: "Das steckt aktuell in uns drinnen und das müssen wir angehen. Am Ende des Spiels hatten wir einige Ballverluste, die uns weh getan haben."

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Vor dem Tip-Off: Trotz des Debakels der vergangenen Nacht schickt Hawks-Coach Mike Budenholzer die gleiche Fünf auf's Parkett. Jeff Teague, Kyle Korver, DeMarre Carroll, Paul Millsap und Al Horford starten also für Atlanta. Auch die Bucks gehen mit der gleichen Starting Five bestehend aus Brandon Knight, Kendall Marshall, Giannis Antetokounmpo, Johnny O'Bryant und Zaza Pachulia in die Partie.

3.: Für DeMarre Carroll beginnt dieser Abend schon mal besser als gestern. Nach einem Fastbreak erhält der 28-Jährige den Ball und versenkt den Dreier. Allerdings liefert Knight sofort die Antwort - ebenfalls von Downtown. Atlanta führt mit 6:3.

8.: Die Defense der Hawks steht zu Beginn der Partie sehr, sehr gut. Bei Milwaukee fielen bisher nur 16,7 Prozent der Wurfversuche und zudem stehen jetzt schon 4 Turnover auf Seiten der Gastgeber - Atlanta liegt mit 18:7 in Front.

15.: Schön anzuschauen ist das ganze hier definitiv nicht. Die Hawks stehen aktuell bei einer Feldwurfquote von 27, die Bucks bei 22 Prozent. Nach einer gefühlten Ewigkeit bringt Jarryd Bayless endlich mal wieder ein paar Punkte auf's Scoreboard - 21:14 für Atlanta.

19.: Die Bucks kämpfen sich wieder heran! Während bei Atlanta offensiv nichts mehr zusammen läuft, versenken Khris Middleton und O.J. Mayo drei Dreier hintereinander. Ein 15:2-Lauf bringt Milwaukee mit 25:23 in Führung

24.: Wichtiger Korb von Pachulia, der einem 8:0-Lauf von Atlanta ein Ende bereitet. "The Greak Freak" sorgt kurz drauf für den 37:39-Halbzeitstand aus Sicht von Milwaukee.

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29.: Jeff Teague zieht relativ leicht an Knight vorbei setzt mit einem Korbleger das Ausrufezeichen auf einen 11:0-Lauf der Hawks. Damit kann sich Atlanta wieder eine 55:43-Führung erarbeiten.

34.: Die Bucks leisten sich jetzt einige unnötige Turnover, die von Atlanta gnadenlos bestraft werden. Teague bringt die Hawks bis auf 8 Punkte weg, doch auf der anderen Seite verkürzt Bayless von Downtown wieder auf 66:61.

39.: Und da haben die Bucks das Spiel schon wieder gedreht. Middleton hämmert den Hawks seinen bereits vierten Dreier um die Ohren und bringt Milwaukee mit 71:70 in Front. Atlanta muss jetzt schauen, dass ihnen das Spiel nicht entgleitet.

43.: So langsam übernimmt Teague die Kontrolle über das Spiel. Der Point Guard penetriert immer wieder in die Zone der Bucks, wo er sehr erfolgreich ist. So führt er die Hawks zu einem 10:2-Lauf und einer 82:75-Führung.

45.: So schnell ist der Spaß aber auch schon wieder vorbei! Brandon Knight findet die richtige Antwort und versenkt nach einem Korbleger auch noch den Dreier - der Vorsprung der Hawks schrumpft auf 82:80.

48.: In den letzten drei Minuten schaffen es die Bucks nicht, zu scoren. Da kommt auch der nächste Dreier von Middleton zu spät und Atlanta kann das Spiel von der Freiwurflinie nach Hause bringen - die Hawks gewinnen 90:85.

Milwaukee Bucks vs. Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Jeff Teague. Mit 10 Punkten allein in den letzten 5 Minuten der Partie führte der Point Guard die Hawks letztlich zum Sieg. Er war auch der einzige, der mit seinen Penetrationen für konstante Scoring-Gefahr sorgen konnte und die Bucks immer wieder vor Probleme stellte. So kam der 26-Jährige schließlich auf 25 Punkte (7/14 FG, 10/10 FT) und zusätzlich noch 8 Rebounds sowie 7 Assists.

Der Flop des Spiels: Die Starter der Bucks. Die komplette Starting Five von Milwaukee lieferte eine enttäuschende Leistung ab und kam zusammengenommen nur auf magere 29 Punkte. Außerdem trafen die fünf Starter nur 32 Prozent ihrer Würfe und waren maßgeblich an dem schwachen Start in die Partie beteiligt. Knight, Marshall und Co. können sich bei den Reservisten bedanken, dass Milwaukee überhaupt bis zum Schluss in Schlagdistanz blieb.

Das fiel auf:

  • Nur absolute Defensiv-Fetischisten dürften an dieser Partie ihre Freude gehabt haben. Beide Teams standen in der Defense sehr gut, die Rotationen funktionierten auf beiden Seiten fast immer perfekt und bei so gut wie jedem Wurf hatte der jeweilige Angreifer eine Hand im Gesicht. So kamen Mitte des zweiten Viertels Wurfquoten von 26,4 Prozent bei den Hawks und 22,4 Prozent bei den Bucks zu Stande, die auch nur unwesentlich besser wurden.
  • Allerdings muss auch gesagt werden, dass beide Teams viele gute Möglichleiten einfach liegen ließen. Selbst relativ offene Würfe wollten an diesem Abend bei vielen Spielern einfach nicht fallen, wie zum Beispiel bei Kyle Korver, der - trotz guter Würfe - nur 2 seiner 9 Versuche im Korb unterbringen konnte.
  • In der Nacht zuvor gelang es den Bucks die starke Verteidigung der Hawks im Halbfeld mit guter Transition-Offense zu umgehen: Milwaukee nutzte die 23 Turnover der Hawks für insgesamt 30 Punkte. An diesem Abend war das allerdings nicht so leicht, da Atlanta schlicht und einfach sehr gut auf den Spalding aufpasste. So hatten die Hawks nur 16 Ballverluste auf dem Konto, aus denen nur 10 Zähler für die Gastgeber entstanden.
  • Und damit nicht genug: Die Hawks drehten den Spieß komplett um und erzwangen selbst 19 Turnover von Milwaukee. Diese konnte Atlanta meistens gnadenlos ausnutzen, sodass für die Hawks 32 Zähler aus den Ballverlusten der Bucks heraussprangen. Dabei leisteten sich die Gastgeber teilweise aber auch haarsträubende Fehler, die einfach bestraft werden mussten.
  • Milwaukee kann sich Tag für Tag auf eine der produktivsten Bänke der NBA verlassen. Durchschnittlich kommen die Reservisten der Bucks auf 44,3 Punkte pro Spiel - Bestwert in der kompletten Liga! Und auch gegen die Hawks zeigten Khris Midddleton (21 Punkte), O.J. Mayo (12) und Co. eine starke Leistung. Die Reservisten der Bucks entschieden nicht nur das Bank-Duell mehr als deutlich mit 56:13 für sich, sondern hielten Milwaukee auch bis zum Ende in der Partie.

Der Spielplan im Überblick

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