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Thunder verlieren Spiel und Durant

Von Philipp Jakob
Kevin Durant (l.) spielt eine hervorragende erste Halbzeit, dann verletzt er sich allerdings
© getty

Die Siegesserie der Oklahoma City Thunder (12-14) ist Geschichte. Nach zuletzt 7 Siegen in Folge muss OKC eine 109:114-Pleite (BOXSCORE) gegen die Golden State Warriors (22-3) hinnehmen. Dabei liefern beide Teams ein wahres Offensiv-Spektakel ab, doch Kevin Durant verletzt sich.

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Der MVP der letzten Saison trat kurz vor Ende der ersten Hälfte auf den Fuß seines Gegenspielers und knickte um. Mit schmerzverzehrtem Gesicht musste Kevin Durant anschließend in die Kabine humpeln und konnte nicht wieder auf das Parkett zurückkehren. Laut erster Diagnose handelt es sich allerdings nur um einen verstauchten Knöchel.

Zuvor dominierte der 26-Jährige die Partie nach Belieben und erzielte in nur 19 Minuten Einsatzzeit sensationelle 30 Punkte. Dabei verwandelte KD 10 seiner 13 Wurfversuche aus dem Feld (5/6 3FG) und führte die Thunder zu einer zwischenzeitlichen 17-Punkte-Führung.

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Die Warriors wussten sich aber zu wehren und konnten ebenfalls mit einer starken Offensiv-Leistung überzeugen. 51,1 Prozent ihrer Feldwurfversuche fanden den Weg durch die Reuse, 6 Spieler kamen auf eine zweistellige Punkteausbeute. Angeführt wurden die Mannen von Head Coach Steve Kerr mal wieder von Stephen Curry.

Der Point Guard legte 34 Punkte, 7 Rebounds und 9 Assists auf und führte Golden State mit 11 Punkten allein im Schlussabschnitt schließlich zum Sieg. Klay Thompson kam zusätzlich noch auf 19 Zähler, während vor allem auch Draymond Green mit 16 Punkten, 9 Rebounds und 9 Assists zu überzeugen wusste.

Nachdem Durant in Hälfte zwei verletzt passen musste, übernahm Russell Westbrook immer mehr die Kontrolle über das Spiel der Thunder und zeichnete sich schließlich für 33 Punkte und 8 Assists verantwortlich. Besonders im vierten Viertel hielt er sein Team quasi im Alleingang in der Partie, konnte die erste Niederlage nach zuvor 7 Siegen in Folge aber auch nicht mehr verhindern.

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Vor dem Tip-Off: Golden State muss zum fünften Mal in Folge auf den verletzten Andrew Bogut (Knie) verzichten. Dafür startet Festus Ezeli, der gemeinsam mit Draymond Green und Harrison Barnes den Frontcourt der Dubs bildet. Im Backcourt beginnen wie üblich Stephen Curry und Klay Thompson. Thunder-Coach Scott Brooks kann dagegen aus dem Vollen schöpfen und schickt Russell Westbrook, Andre Roberson, Kevin Durant, Serge Ibaka und Steven Adams auf's Parkett.

3.: Erst Stephen Curry auf der einen, dann Russell Westbrook auf der anderen Seite. Die beiden Point Guards hämmern jeweils ihren ersten Dreier durch die Reuse. Aktuell haben die Thunder aber leichte Vorteile - 14:7 für OKC.

6.: Da will es aber jemand wissen! Kevin Durant versenkt einen Dreier nach dem anderen und hat jetzt schon 16 Zähler auf dem Konto. Dem haben die Dubs momentan eher wenig entgegenzusetzen - 25:11 für die Thunder.

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11.: Golden State kann sich von dem zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand allerdings wieder erholen. Draymond Green, der auch schon 11 Zähler hat, bringt die Dubs immerhin wieder auf 40:30 heran.

17.: Die Warriors sind wieder da! Curry versenkt den nächsten Dreier und bringt die Dubs damit auf 1 Punkt heran. Im nächsten Angriff sorgt Shaun Livingston sogar für die 49:48-Führung für Golden State.

21.: Jetzt lassen die Warriors nicht mehr locker. Curry und Thompson führen die Gastgeber zu einem weiteren 10:2-Lauf und damit zur 60:52- Führung. Scott Brooks nimmt sofort die nächste Auszeit.

26.: Grandioses Ball-Movement auf Seiten der Warriors. Der Spalding läuft exzellent durch die Reihen der Dubs bis Ezeli vollkommen frei stehend in der Zone gefunden wird und den Ball durch die Reuse hämmert - 67:65 für Golden State.

32.: Thompson penetriert in die Zone, doch anstatt selbst abzuschließen findet er Marreese Speights. Der baut mit einem krachenden Dunk die Warriors-Führung bis auf 85:78 aus.

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40.: Das Offensiv-Feuerwerk ist auf beiden Seiten jetzt definitiv vorbei. Die Teams müssen um jeden Punkt hart kämpfen, so auch Livingston, der sich in die Zone vorarbeitet und dort per Korbleger abschließt - 99:94 für die Warriors.

43.: Westbrook will sich noch lange nicht geschlagen geben und nimmt die Partie jetzt in die Hand. RW0 ist für die letzten 9 Punkte der Thunder verantwortlich - nur 104:103 für Golden State.

47.: Nachdem OKC kurz die Führung übernehmen konnte, antwortet Golden State mit einem 8:2-Lauf. Curry erhöht auf 112:107 für die Warriors.

48.: Ein langer Verzweiflungsdreier von Westbrook fällt nicht. Die Warriors schnappen sich den Rebound und damit den Sieg. Golden State gewinnt mit 114:109.

Golden State Warriors vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Stephen Curry. Allein seine Statline mit 34 Punkten, 9 Assists, 7 Rebounds und 4 Steals ist beeindruckend, seine Wurfquoten von 58,3 Prozent aus dem Feld (14/24 FG) und 41,6 Prozent von der Dreierlinie (5/12 3FG) ebenfalls. Außerdem steuerte der 26-Jährige 11 Zähler im Schlussabschnitt bei und führte sein Team damit zum Sieg.

Der Flop des Spiels: Reggie Jackson. Nachdem Durant aufgrund seiner Knöchelverletzung in der zweiten Hälfte nicht mehr spielen konnte, erhielt Jackson mehr Einsatzzeit - konnte die allerdings überhaupt nicht nutzen. Nur 2 seiner 8 Würfe fanden für 4 Punkte den Weg ins Ziel und auch 2 Rebounds und 1 Assist sind in 23 Minuten viel zu wenig. So ließ er Westbrook zu sehr im Stich, der oft auf sich allein gestellt war.

Das fiel auf:

  • Die Offense der Thunder lief - keine allzu große Überraschung - nahezu komplett über die beiden Superstars Kevin Durant und Russell Westbrook. In so gut wie jedem Angriff fungierte entweder Westbrook oder Durant als Ballhandler. Dabei fokussierte sich RW0 auf einen aggressiven Zug zum Korb, der ihm oft den Weg an die Linie ermöglichte (8/12 FT), während Durant vor allem per Jumper für seine Punkte sorgte.
  • Das funktionierte auch außergewöhnlich gut. Bereits zur Halbzeitpause hatte KD35 30 Punkte auf dem Konto und verwandelte dabei 10 seiner 13 Würfe aus dem Feld (5/6 3FG). Gegen seine oft ansatzlosen Jumper fanden die Warriors einfach keine Antwort, egal ob sich Harrison Barnes, Andre Iguodala oder teils auch Draymond Green in der Verteidigung versuchten. Auch ein Double-Team wurde von Durant meistens mit einem guten Pass zum Mitspieler bestraft.
  • Doch wie sagt man so schön: Angriff ist die beste Verteidigung! Die Warriors ließen sich bei dem Offensiv-Feuerwerk in Halbzeit eins natürlich nicht lumpen und lieferten ebenso wie die Thunder hochprozentige Quoten ab. Beide Mannschaften hatten zur Halbzeit in Sachen Feldwürfe sowie Dreier Erfolgsquoten von über 50 Prozent vorzuweisen. Im weiteren Spielverlauf konnten beide Teams diese hohen Quoten auch ganz gut halten, die Geschwindigkeit der Partie wurde allerdings etwas gedrosselt.
  • Im vierten Viertel war dann allerdings nicht mehr allzu viel von einem Offensiv-Feuerwerk zu sehen. Beide Teams legten defensiv einen Zahn zu und erschwerten dem Gegner das Leben merklich. So kamen die Warriors im Schlussabschnitt nur noch auf 40,9 Prozent aus dem Feld (9/22 FG), bei OKC waren es sogar nur noch 35 Prozent (7/20 FG). Dabei ließ auch die Wurfauswahl von Westbrook teilweise etwas zu wünschen übrig.
  • Ein Grund, dass sich die Warriors von einem zwischenzeitlichen 17-Punkte-Rückstand wieder zurückkämpfen konnten, waren die Turnover der Thunder. OKC gab den Spalding 16 Mal aus der Hand (Westbrook mit 6 TO) und ermöglichte den Dubs damit einige Fastbreak-Punkte (17). Allein im zweiten Viertel, das Golden State mit 33:23 für sich entschied, gaben die Thunder 7 Mal den Ball aus der Hand.
  • In der letzten Minute der ersten Hälfte hatten die Fans zwei Schrecksekunden zu verkraften. Curry und Durant traten beide auf die Füße ihrer Gegenspieler und knickten dabei mit dem Knöchel um. Während Curry allerdings relativ problemlos weiterspielen konnte, musste Durant mit einem verstauchten Knöchel die komplette zweite Halbzeit aussetzen.

Der Spielplan im Überblick

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