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Rekord! Detroit schießt die Cavs ab

Von Max Marbeiter
LeBron James (l.) war mit seinem Cavaliers gegen Detroit chancenlos
© getty

Ohne den verletzten Kyrie Irving gehen die Cleveland Cavaliers (18-12) beim 80:103 (BOXSCORE) zuhause gegen die Detroit Pistons (7-23) unter. Die Gäste nutzen dabei weniger ihre Vorteile in der Zone, decken den Favoriten dafür mit Dreiern ein.

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Dass die Pistons speziell nach Anderson Varejaos Saisonaus kein allzu dankbares Matchup für Cleveland darstellen würden, war abzusehen. Nun fehlte den Cavs auch noch Kyrie Irving - und dennoch starteten die Gastgeber richtig gut. Früherspielten sie sich einen deutlichen Vorsprung, mussten Detroit jedoch relativ schnell zurückkommen lassen.

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Zwar gestaltete man das Duell unter den Brettern überraschend ausgeglichen (47:46 Rebounds Detroit), dafür funktionierte die Defense überhaupt nicht - vor allem jene, rund um die Dreierlinie. Detroit lief von Downtown heiß und zog so im dritten Viertel unaufhaltsam davon. Zeitweise führten die Pistons Cleveland derart offensichtlich vor, dass sich die Fans zum einen oder anderen "Boo" hinreißen ließen.

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Erfreulich aus Cavs-Sicht war lediglich, dass sich Shawn Marion als erster Spieler in die Geschichtsbücher eintrug, der in seiner Karriere mindestens 15.00 Punkte, 10.000 Rebounds, 1.000 Blocks und 500 Dreier aufgelegt hat. Die Pistons feierten dagegen Topscorer Brandon Jennings (25 Punkte) sowie einen effektiven Andre Drummond (16 Punkte, 8/12 FG, 17 Rebounds) - und natürlich einen Franchise-Rekord: 17 Dreier hatte Detroit in einem einzigen Spiel noch nie versenkt. LeBron James kam zwar fast auf ein Triple-Double (17 Punkte, 10 Rebounds, 7 Assists), traf allerdings auch nur 5 seiner 19 Würfe und leistete sich 7 Ballverluste.

Die Reaktionen:

LeBron James (Cavaliers): "Wir sind kein besonders gutes Team. Momentan sind wir einfach noch nicht in der Lage dazu, in allen Aspekten des Spiels beständig unsere Leistung abzurufen."

Kevin Love (Cavaliers): "Ich kann nicht sagen, was es ist. Wir müssen vor unseren Fans einfach besser spielen. Das war heute inakzeptabel."

Stan Van Gundy (Coach Pistons): "Freitagnacht haben wir unser bestes Saisonspiel gezeigt. Heute waren wir noch besser. Aber wir müssen abwarten, das waren jetzt nur zwei Spiele. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns."

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Vor dem Tip-Off:

Kyrie Irving (linkes Knie) fehlt den Cavs erneut. Anderson Varejao ist aufgrund seines Achillessehnenrisses ohnehin bis Saisonende verletzt. Deshalb setzt Coach David Blatt diesmal auf Matthew Dellavedova, Mike Miller, LeBron James, Kevin Love und Tristan Thompson. Für Detroit starten Brandon Jennings, Kentavious Caldwell-Pope, Kyle Singler, Greg Monroe und Andre Drummond.

5.: Nach LeBrons erfolgreichem Jumper, verbringt Drummond zu viel Zeit in der Zone. Three-Second Violation. Thompson trifft im Gegenzug aus der Mitteldistanz und bringt die Cavs 9:7 in Führung.

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10.: LeBron sieht den in die Zone schneidenden Marion und spielt den schönen Bodenpass. Kein Problem für den Ex-Mav. Die Pistons brauchen auf der anderen Seite zu lange und produzieren den nächsten Ballverlust. Loves Leger erhöht Clevelands Vorsprung deshalb auf sieben.

15.: Meeks' Dreier gefällt David Blatt überhaupt nicht. Clevelands Coach nimmt die Auszeit. Doch es bringt nichts. Erst will Waiters mit dem Kopf durch die Wand, dann trifft Jerebko ohne Gegenwehr am Brett - 32:24 Cavs!

18.: Schrecksekunde für die Cavs! Marion landet beim Korblegerversuch unglücklich und muss behandelt werden. Umgeknickt ist Matrix jedenfalls nicht.

24.: Und schon ist die Führung dahin. Nach Jennings' Fadeaway leistet sich LeBron den Ballverlust - und Detroits Point Guard sagt artig "Danke". Auch Jennings' Dreier fällt. Als die Cavs im Anschluss ihren Angriff nicht innerhalb von 24 Sekunden abgeschlossen bekommen, nagelt Butler den nächsten Dreier rein - 50:43 Pistons!

29.: Die Pistons entdecken offenbar ihre Liebe zum Pull-up-Dreier. Nach Jennings steigt nun auch Caldwell-Pope aus dem Dribbling am Perimeter hoch und trifft - 61:49 Pistons.

32.: Die gute Nachricht aus Cavs-Sicht: Marions Verletzung ist nicht allzu schwer. Der Forward betritt soeben wieder den Court. Die Schlechte: Jennings ist heiß. Richtig heiß. Detroits Playmaker trifft Dreier um Dreier - diesmal sogar trotz Hand im Gesicht - 75:57 Pistons.

37.: Es ist unfassbar! Auch Butler trifft den Dreier - und das gleich doppelt. Der Vorsprung der Pistons beträgt mittlerweile 26 Punkte.

44.: Wir schreiben die Garbage Time! Beide Coaches geben ihren Reservisten ein wenig Spielzeit, die Piston führen mit 98:75.

Cleveland Cavaliers vs. Detroit Pistons: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Brandon Jennings kann einen verzweifeln lassen. Speziell, wenn er als einziger in der Halle das Gefühl hat, seinen Rhythmus gefunden zu haben. Diesmal hatte er ihn jedoch gefunden. Jennings lief unglaublich heiß (10/18 FG, 5/9 3FG), befeuerte Detroits Run gegen Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Viertels. Auch deshalb konnten es sich die Pistons leisten, ihre Überlegenheit unter den Brettern zeitweise ungenutzt zu lassen.

Der Flop des Spiels: Clevelands Defense war einfach schwach. Egal, ob am Perimeter oder unter dem Brett, die Pistons konnten nahezu machen, was sie wollten. So ermöglichten die Cavs Detroit sogar einen neuen Frachise-Rekord von 17 Dreiern.

Das fiel auf:

  • Die Pistons haben Andre Drummond und Monroe, die Cavs Thompson und Love. Eigentlich hätte Detroit Cleveland in der Zone dominieren müssen, immerhin mangelt es in Ohio nach Varejaos Saisonaus gehörig an Big Man. Irgendwie schienen die Pistons den Ball in der ersten Hälfte aber nicht so recht in den Lowpost spielen zu wollen. Häufig wanderte der Spalding am Perimeter hin und her, anstelle des Passes in die Zone wurde der Wurf aus der Distanz gesucht. Dabei trat speziell Drummond nicht einmal schlecht auf. 10 Punkte sowie 9 Rebounds hatte der Center bereits zur Halbzeit gesammelt, dabei starke 5 seiner 7 Würfe getroffen.
  • Andererseits machte sich Detroit die mangelnde Balance in Clevelands Defensive zunutze. Speziell gegen Drummond mussten die Cavs häufig aushelfen, vernachlässigten darüber allerdings immer wieder die Schützen, die ihre Freiräume gerade in der ersten Hälfte wiederum bestens nutzten (8/14 3FG). So schmolz Clevelands während der ersten eineinhalb Viertel so schön herausgespielter Vorsprung bis zur Halbzeit gehörig zusammen, bis Detroit sogar in Führung ging.
  • Vielleicht hatten sich die Cavs zu sehr darauf versteift, Detroits Big Men halbwegs zu kontrollieren. Rund um die Dreierlinie verteidigte Cleveland nämlich alles anderen als effektiv. Immer wieder kam man zu spät, verschlief Rotationen - und bescherte den Pistons so offene Würfe von draußen. Dazu übten die Cavs einfach zu wenig Druck auf den Ball aus. Kaum einmal sah sich Detroit einer wirklich aggressiven Defense gegenüber und konnte sein Spiel so relativ geruhsam aufbauen.
  • Vorne versteifte sich Cleveland doch sehr auf den Dreier. Zwar war man um Ballmovement bemüht, wirklich Nutzen zogen die Cavs jedoch nicht heraus. Im Grunde penetrierten einzig LeBron und Waiters hin und wieder Richtung Korb und schufen so die eine oder andere Möglichkeit zum Kickout-Pass auf offene Schützen. Man versuchte es immer wieder, nur wollte der Wurf einfach nicht fallen.
  • Kevin Love verteidigte Greg Monroe überraschend gut. Clevelands Vierer ließ sich im Lowpost nicht herumschieben, hielt extrem gut dagegen. Was auch immer Monroe versuchte, Love blieb vor ihm, gestattete ihm kaum einfach Würfe, was sich wiederum in sehr schwachen Quoten des Pistons ausdrückte (4/18 FG).

Der Spielplan im Überblick

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