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"Er könnte einfach die Halle verlassen"

Von Für SPOX in Dallas: Toby Rochau
Richard Jefferson kam vor der Saison von den Utah Jazz zu den Dallas Mavericks
© getty
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SPOX: Ein Jahr später ging es dann für Sie weiter nach San Antonio. Sie waren wieder bei einem Contender unter Vertrag. Wie war es, unter einer Trainerlegende wie Gregg Popovich zu spielen? Was macht den Erfolg der Spurs aus?

Jefferson: Die Spurs sind einfach unfassbar beständig. Das fängt bei der ganzen Organisation an, geht über die Trainer bis zu den Spielern. Das findet man heutzutage nicht mehr häufig im Sport. Das wissen sie und sind stolz darauf. Es war wieder ein Ort, an dem ich eine Menge gelernt habe. Coach Popovich ist einer der besten Trainer in der Geschichte des Spiels. Jeden Tag wenn du auf dem Court stehst, will er das Beste aus dir herauskitzeln. Er lässt nie locker und motiviert dich, wo er nur kann. Das ist der Hauptgrund, weshalb sie über all die Jahre immer oben mitspielen und ein Titelanwärter sind. Die Spieler sind immer erfolgshungrig.

SPOX: Mit Tony Parker hattesn Sie einen weiteren großartigen Point Guard an Ihrer Seite. Was macht ihn aus?

Jefferson: Tony ist ein absoluter Wettkämpfer und jeder ist gerne in seiner Umgebung. Er ist ein toller Leader. Jeder respektiert ihn und schaut zu ihm auf. Ich habe wahrscheinlich mit zwei der besten Point Guards aller Zeiten zusammengespielt.

SPOX: Kommen wir auf Sie und Ihr Spiel zurück. Wie haben Sie es in den letzten Jahren angepasst?

Jefferson: Ich bin längst nicht mehr so athletisch, wie ich einmal war. Ich musste mein Spiel anpassen. Ich kann nicht mehr so rauf und runter laufen, ich werde schneller müde als früher. Ich habe daher versucht, meinen Wurf zu verbessern. Ich wollte einfach ein cleverer Spieler sein. Ich bin heute etwas wachsamer, weil ich mich nicht mehr auf meine Athletik verlassen kann. Das lernt man aber erst mit der Zeit.

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SPOX: Haben Sie sich schon Gedanken über die Zeit nach der Karriere gemacht? Ist eine Karriere als Trainer eine Option?

Jefferson: Ich weiß es noch nicht. Das kommt irgendwie alles so schnell (lacht). Ich habe hoffentlich noch zwei oder drei Jahre, aber ich weiß, dass es auf mich zukommt. Momentan genieße ich es einfach noch, auf dem Platz zu stehen.

SPOX: Ihre Eltern waren beide christliche Missionare. Welche Rolle spielt der Glaube für Sie?

Jefferson: Mein Glaube ist mir sehr wichtig. Ich denke, dass mein Erfolg viel mit meinem Glauben zusammenhängt. Ich weiß, dass wir uns alle sehr glücklich schätzen dürfen, diesen Job auszuüben, aber ich weiß auch, dass es wichtig ist, auf dem Boden zu bleiben. Im Laufe der Zeit habe ich den Glauben immer mehr für mich entdeckt und ich wachse dadurch täglich.

SPOX: Sie sind in Arizona aufgewachsen und haben an der University of Arizona gespielt. 2007 haben Sie 3,5 Millionen Dollar für neue Trainingshallen gespendet. Das ist eine ziemlich große Spende, oder nicht? Aus welchem Grund haben Sie das getan?

Jefferson: Das ist auch eine Sache, die ich aus meinem Glauben gezogen habe. Man sollte einfach versuchen, den Menschen zu helfen, die einem auch geholfen haben. Die Universität hat eine Menge für meine Familie getan und ich wollte ihnen etwas zurückgeben. Coach Olson, der mich damals trainiert hat, hat mir so viel beigebracht. Als er dann auf mich zukam, habe ich mich geehrt gefühlt. Ich musste nicht lange überlegen. Es geht im Leben immer darum, zurückzugeben.

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Richard Jefferson im Steckbrief

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