NBA

Flexibilität und Offensivspektakel

Von Max Marbeiter
Dirk Nowitzki (2.v.r.) bekommt mit Chandler Parsons (r.) und Tyson Chandler (l.) zwei neue Kollegen
© getty
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Small Forward: "Ich will beweisen, dass ich das wert bin. Und ich will einen weiteren Vertrag. Und ich will gewinnen. Ich kam auf der Suche nach einer größeren Rolle hierher. Ich kam hierher, um ein Leader zu sein und ich bin bereit für den nächsten Schritt in meiner Karriere." Latente Abneigung gegenüber großen Zielen kann man Chandler Parsons definitiv nicht vorwerfen. Druck scheint der Forward nach seinem Wechsel zu den Mavs offenbar nicht zu verspüren, er möchte sich beweisen.

Mark Cuban wird derartige Worte sicherlich gern vernehmen. Schließlich sind den Mavs Parsons' Dienste in drei Jahren insgesamt 46 Millionen Dollar wert. Viel Geld für einen, der beiden Rockets hinter Dwight Howard und James Harden eigentlich nur die dritte Option gab. Status war am Ende jedoch nicht ausschlaggebend. In Dallas sah man vielmehr, was Parsons bringen kann.

"Wir mochten schon immer Jungs, die viele Dinge können und wissen, was sie zu tun haben, wenn sie nicht in Ballbesitz sind", erklärt Boss Donnie Nelson. "Jungs, die auf dreierlei Arten gefährlich sind, die all die Oldschool-Dinge beherrschen. Er passt sehr gut zu uns."

Exakt das ist der Punkt. Parsons passt. Deshalb war er den Mavs so viel Geld wert. Der ehemalige Rocket kann sowohl ins Dribbling gehen, um am Korb abzuschließen oder für Mitspieler zu kreieren. Er kann seinen eigenen Wurf kreieren oder aber Räume schaffen. Parsons ist vielseitig. Ein Attribut, das Coach Rick Carlisle ungemein wichtig ist. Schließlich zählt er zu den größten Tüftlern unter den Coaches, brachte sogar die sonst so dominanten Spurs um Mastermind Gregg Popovich in der ersten Playoff-Runde an den Rand einer Niederlage.

Und um seine Ideen umsetzen zu können, braucht Carlisle Spieler wie Parsons. Um seinem Coach gleich noch mehr Optionen zu liefern, hat der während des Sommers einige Kilos draufgepackt. So könnte Parsons unter Umständen auch auf der Vier aushelfen, was Carlisle allerdings gar nicht für notwendig erachtet und seinen neuen Dreier dazu anhielt, doch wieder etwas leichtgewichtiger daherzukommen. Der Ex-Rocket soll schließlich beweglich bleiben.

Defensiv stellt Parsons zwar eine leichte Verschlechterung zu Shawn Marion dar, allerdings verteidigt der Small Forward besser als es sein Ruf vermuten lassen mag. Offensiv ist er zudem ein klares Update. Mit Parsons wird Dallas' Offense, die zweiteffizienteste der vergangenen Saison, noch unberechenbarer, wahrscheinlich noch beeindruckender daherkommen. Zumal selbst LeBron James kürzlich gestand, dass "es nicht besser geht als Rick Carlisles Offense."

Allerdings steht der Coach mal wieder vor der Aufgabe, eine Vielzahl an "positionslosen" Spielern so ins System zu integrieren, dass sie ihre Stärken bestmöglich zur Geltung bringen können. Allein auf der Drei tummeln sich mit Jae Crowder, Richard Jefferson und Al-Farouq Aminu Spieler, die auch auf der Zwei respektive Vier aushelfen könnten.

Mit Aminu haben sich die Mavs zudem einen Arbeiter gesichert, der den nach Washington abgewanderten DeJuan Blair in Sachen Einsatz ersetzen könnte. Jefferson bringt die Erfahrung aus 13 Jahren NBA mit und dürfte durch ein starkes Jahr in Utah zusätzlich gefestigt nach Dallas kommen. Gerade das Shooting des Veteranen (45 Prozent FG, 40,9 Prozent 3FG vergangene Saison) dürfte den Mavs bestens zu Gesicht stehen. Auch von Jae Crowder erhofft man sich in dessen dritter Saison einiges.

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