NBA

Der Beginn einer neuen Ära

LeBron James kehrt nach vier Jahren in Miami zurück nach Cleveland
© getty
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Was bedeutet das für Cleveland?

Die Frage ist einfach zu beantworten. Mit einem Schlag ist das Team ein Contender im Osten. In Cleveland herrschte bereits vor LeBrons Rückkehr Aufbruchstimmung. Mit David Blatt wurde ein vielversprechender Coach verpflichtet, der in Europa unfassbare Erfolge feierte wie den Euroleague-Triumph mit Maccabi Tel Aviv und aufgrund seines Backgrounds auch in der NBA bestens vernetzt ist.

Dazu kam natürlich das unglaubliche Glück, erneut als erstes Team im Draft picken zu dürfen. Anders als im Vorjahr ging Cleveland dieses Mal auf Nummer sicher und schnappte sich mit Andrew Wiggins den potenziell besten Spieler und nicht den Spieler, der am besten ins Roster passt.

Großes Potenzial

Point Guard Kyrie Irving legte zwar keine gute Saison hin, aber sein immenses Potenzial genügte, um die Cavs davon zu überzeugen, ihm den gewünschten Maximumdeal anzubieten. Inwieweit seine Probleme mit Ex-Coach Mike Brown zusammenhingen, muss er nun beweisen. Irving kann einer der dominierenden Point Guards der Liga werden und er wird dabei am ehesten von LeBron profitieren.

Der Druck liegt erst einmal nicht mehr auf seinen Schultern. Selbst auf dem Spielfeld wird James ihm einige Arbeit abnehmen, Irving kann nun auch mal abseits des Balls agieren und den Freiraum nutzen, der zwangsläufig entsteht, wenn man zusammen mit LeBron auf dem Feld steht.

Gleiches gilt für Wiggins. Selten hatte ein Nr.1-Pick weniger Druck. Der Swing Man hat alle Zeit der Welt, in dieser Saison zu reifen. Mit James steht wohl der beste Mentor bereit, dem man sich dabei vorstellen kann.

Ein Dion Waiters, der in der Vorsaison immer wieder aneckte, wird sich dies nun nicht mehr erlauben. Der Respekt, die Ehrfurcht vor dem Superstar ist da viel zu groß. Und selbst wenn Cleveland nicht noch das Sahnehäubchen der Offseason gelingen sollte und Kevin Love nicht kommt, dürfte der Kader immer noch hochklassig genug sein, um direkt vorne mitspielen zu können. Mit drei Erstrundenpicks im kommenden Draft besitzt man aber genügend interessantes Tradefutter, um im Falle einer Love-Verpflichtung nicht alle eigenen Talente abgeben zu müssen. Die Starting Five wäre dann ohnehin titelreif.

Nicht mehr die Graue Maus

Zudem bedeutet der Wechsel natürlich auch eine generelle Machtverschiebung im Osten. Das Überteam Miami wird es in Zukunft nicht mehr geben. Die Eastern Conference wird ausgeglichen sein wie lange nicht mehr, denn auch in Indiana deutet sich ein Umbruch an. Hinter Chicago und Brooklyn stehen auch Fragezeichen.

Die Chance gleich oben mitzumischen ist gegeben und eröffnet auch auf Marketingebene ganz andere Möglichkeiten. Die Cavaliers, die jahrelang ein Graue-Maus-Image pflegten, sind auf einmal wieder "hipp". Gerade die Tatsache, dass die NBA die wohl weltweit bekannteste Liga ist und Fans auf aller Welt hat, darf dabei nicht unterschätzt werden. Bei Fans außerhalb der USA spielt regionale Verbundenheit kaum eine Rolle. Sie sind häufig eher Fans von Spielern, weniger von Teams. Der Absatz von Cavs-Fanartikeln dürfte auf jeden Fall beträchtlich steigern, auch die Sponsoren- und Ticketeinnahmen werden steigen.

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