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Spurs-Gala! Der Wahnsinn geht weiter!

Kawhi Leonard machte gegen Miami das beste Playoff-Spiel seiner Karriere
© getty

Die San Antonio Spurs haben sich mit einer beeindruckenden Leistung und einer historisch starken ersten Halbzeit den Heimvorteil in den NBA Finals zurückgeholt und führen nun mit 2:1 in der Best-of-seven-Serie. Beim 111:92 (BOXSCORE) gegen die Miami Heat spielten die Texaner phasenweise perfekten Basketball. Kawhi Leonard war der herausragende Spieler auf dem Feld.

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Das war nahe an der Perfektion. Die Spurs spielten eine unfassbare erste Halbzeit und trafen zeitweise einfach alles. Ihre 41 Punkte im ersten Viertel war die beste Ausbeute in den ersten 12 Minuten in den NBA Finals seit der Serie zwischen den Philadelphia 76ers und den San Francisco Warriors 1967. Die Trefferquote von 75,8 Prozent zur Halbzeit ist neuer NBA-Rekord.

San Antonio spielte aggressiv und ließ den Ball perfekt rotieren. Kawhi Leonard (29 Punkte) und Danny Green (15 Punkte, 5 Steals) drückten der Partie ihren Stempel auf. Die Big 3 der Spurs (Parker 15, Duncan 14, Ginobili 11) hielt sich im Hintergrund. Miami kam lange überhaupt nicht in die Partie und wurde im ersten Durchgang nur von LeBron James (22 Punkte, 7 Assists, 5 Rebounds, 5 Steals) im Spiel gehalten.

Erst nach der Pause lief es besser für den Meister, aber näher als 7 Zähler kamen sie nicht heran, auch weil Dwyane Wade (22 Punkte) zu spät zu seinem Spiel fand. Spiel 4 findet in der Nacht zum Freitag erneut in Miami statt.

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Die Reaktionen:

Gregg Popovich (Coach Spurs): "Ich glaube nicht, dass wir jemals wieder 76 Prozent in einer Halbzeit werfen werden."

Manu Ginobili (Spurs): "Das ist nichts, dass man planen kann. Das waren keine Zauber-Plays. Wir haben einfach den Ball gut rotieren lassen und jeder Wurf war drin."

Kawhi Leonard (Spurs): "Ich habe einfach meinen Rhythmus gefunden und meine Teamkollegen haben mich bedient. Ich habe die Dinger getroffen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Spurs stellen in Miami um. Splitter muss auf die Bank, Diaw kommt in die Starting Five. Der Rest bleibt unverändert. Parker, Green, Leonard und Duncan. Heat-Coach Spoelstra belässt alles beim Alten. Es starten Chalmers, Wade, James, Lewis und Bosh.

4.: Die Spurs starten aggressiv. Green jagt erst Wade und dann Chalmers den Ball ab, passt auf Leonard und der schließt den Fastbreak ohne Probleme ab. 13:8 für San Antonio.

6.: Leonard legt einen unglaublichen Start hin. Der Forward nimmt den offenen Dreier und trifft. Er steht bereits bei 13 Punkten. Die Spurs führen deutlich: 25:12!

9.: Leonards Performance hat James gekitzelt. Der Superstar übernimmt das Ruder. Die letzten 12 Heat-Punkte kommen alle von LeBron. 14 sind es insgesamt. Ganz stark. 20:27 aus Miami-Sicht.

12.: Unglaublich! Wahnsinn! Ginobili ballert Andersen den Dreier mit dem Buzzer ins Gesicht. San Antonio erzielt unfassbare 41 Punkte im ersten Viertel und führt mit 16!

15.: Die Spurs spielen nahe an der Pefektion! Green nimmt Wade erneut den Ball und schließt den Fastbreak dieses Mal selbst ab. San Antonio steht bei 17 von 19 aus dem Feld. Einfach sensationell! 50:29!

19.: Ein Lebenszeichen der Heat. Miami bewegt den Ball gut. Lewis bekommt zwei Mal den offenen Dreier und trifft. Der Rückstand beträgt aber immer noch satte 18 Punkte. 58:40!

25.: Die Heat kommen stark aus der Kabine. Erst punktet Wade mit Foul. Der Freiwurf sitzt auch. Dann nagelt Bosh den Dreier rein. 6:0-Lauf und nur noch 71:56!

30.: Da sind die ersten Fastbreak-Punkte der Heat durch James. Miami kommt langsam wieder in Schlagdistanz. Nur noch 64:77 aus Sicht von Miami.

33.: Geht da noch was? Der Rückstand beträgt nur noch 7 Punkte. Erst punktet Wade per Floater, dann legt Cole nach! 74:81!

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42.: Ui, das ist bitter! Allen legt einen einfachen Korbleger daneben, Wade foult dann Ginobili beim Rebound. Der Argentinier darf an die Linie. Teamfoul-Grenze überschritten. Der Argentinier macht beide. 100:84 für die Spurs.

44.: Die Wurfuhr läuft runter, Leonard geht gegen James ins Dribbling und nimmt mit zwei Sekunden auf der Uhr den Fadeaway-Jumper. LeBron ist am Arm und kassiert sein 5. Foul. Leonard macht einen Freiwurf. 105:89!

48.: Die Spurs fahren es am Ende sicher nach Hause und holen sich den Heimvorteil zurück. 112:92.

Miami Heat vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Nachdem es in den ersten beiden Spielen nicht so gut lief für den Forward kam bereits Kritik auf. Die Ansprüche an Leonard sind mittlerweile größer. Er reagierte wie ein Großer, spielte von Beginn an aggressiv und legte das punktemäßig beste Viertel (16) seiner Karriere hin. Dazu macht er einen starken Job in der Defense gegen James. Leonard beendete die Partie mit 29 Punkten (Career High, 10/13 aus dem Feld), 4 Rebounds, 2 Assists, 2 Blocks und 2 Steals.

Der Flop des Spiels: Mario Chalmers. Er strauchelt bereits durch die ganze Serie und auch in Spiel 3 ging es so weiter. Im Grunde traf Chalmers grundsätzlich die falsche Entscheidung, war offensiv überhaupt kein Faktor und kam zudem noch unnötig in Foul-Trouble. Nach dem vierten beließ Coach Spoelstra ihn daher komplett auf der Bank. So standen 2 Punkte (0/5 aus dem Feld), 4 Assists und 3 Turnover.

Das fiel auf:

  • San Antonio legte einen unglaublichen Start hin. Ihr Spiel war nahe der Perfektion. Bis Mitte ins zweite Viertel waren sie perfekt von Downtown und hatten nur 2 (!!!) Fehlversuche aus dem Feld. Im ersten Viertel erzielten sie 41 Punkte, 9 der 13 Körbe gingen einem Assist voraus. Es waren die meisten Punkte in einem Finals-1.-Viertel seit 1967. Zur Halbzeit stand mit 75,8 Prozent aus dem Feld ein neuer Finals-Rekord.
  • Großen Anteil daran hatten nicht etwa Parker oder Duncan. Nein, Leonard und Green diktierten das Spiel. Zur Pause hatten sie nur einen Fehlversuch (Leonard 6/7, Green 6/6). Kawhi legte im ersten Viertel 16 Punkte auf, so viele wie nie zuvor in einem Viertel in seiner Karriere. Dabei zeigten sich beide auch in der Defensive äußerst aggressiv. Das setzte sich nach der Pause fort.
  • Coach Popovich veränderte erstmals in diesen Finals die Aufstellung und setzte mit Diaw auf ein kleineres Lineup. Mit dem Franzosen sind die Spurs 52,9 Punkte besser per 100 Punkte. Für Diaw ist es der erste Start in den diesjährigen Playoffs. Splitter tat die Versetzung auf die Bank aber gut. Der Brasilianer spielte unglaublich effektiv (6 Punkte, 4 Rebounds, +11 in 16 Minuten) als reiner Backup für Duncan.
  • Lange hielt nur James dagegen. Der Superstar legte ein starkes erstes Viertel, spielte aber auch viel aus der Isolation heraus. Denn Wade (5 Turnover zur Pause) und Bosh blieben wirkungslos. Das Ball-Movement kam erst im zweiten Viertel ins Rollen und führte zu einigen offenen Dreiern. Gerade Lewis (3/4 Dreier) lief heiß.
  • Bei dem ganzen Zauber, den die Spurs verbreiteten, blieben die Heat aber immer halbwegs in Schlagdistanz. Da Chalmers weiterhin große Probleme hatte, spielte Spoelstra häufig ohne echten Point Guard. Den Ballvortrag übernahm dann vornehmlich Wade. Miami verteidigte in der zweiten Hälfte viel intensiver und kam so auch ins Laufen.
  • James machte zwar zahlenmäßig ein ordentliches Spiel, hatte aber nicht die Dominanz, die man von ihm kennt und erwartet. Der Superstar musste sich jeden Punkt gegen Leonard hart erkämpfen und rieb sich am Spurs-Forward auf. Das führte zu insgesamt 7 Ballverlusten. Auch die 5 Fouls waren ein Anzeichen für die fehlende Frische.
  • San Antonio machte im gesamten Spiel nur 6 Körbe mehr, aber sie spielten aggressiver und kamen so häufiger an die Linie (8 FTs mehr) und leisteten sich zudem 7 Ballverluste weniger als Miami.

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