NBA

Wo ist der Jungbrunnen der Spurs?

Von Tilman Rakers
Die Big Three der San Antonio Spurs spielen effektiver als im Vorjahr
© getty

Zum zweiten Mal in Folge treffen die San Antonio Spurs und die Miami Heat in den NBA Finals aufeinander. Geprägt wird das Spiel der beiden Mannschaften seit mehreren Jahren von Big Threes. SPOX vergleicht die Statistiken der beiden Trios in den Finals. Welches hat bei einem statistischen Vergleich die Oberhand? Können die Altstars der Spurs noch mit dem Startrio des Titelverteidigers mithalten? Und ist dies der entscheidende Faktor für die derzeitige 3:1-Führung der Spurs oder gibt es andere X-Faktoren, die bisher den Ausschlag geben?

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Fallen die Namen Miami Heat und San Antonio Spurs denkt jeder Basketballfan wohl zunächst einmal an die jeweiligen Big Three der beiden Teams. LeBron James, Dwyane Wade und Chris Bosh auf Seiten der Heat sowie Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili auf Seiten der Spurs.

James, Wade und Bosh stehen in ihren vierten gemeinsamen NBA Finals; Duncan, Parker und Ginobili spielen bereits im zwölften gemeinsamen Jahr und haben diese Saison zum fünften Mal zusammen die Finals erreicht. Grund genug um die Trios als Basis für den statistischen Vergleich der beiden Teams in dieser Finals-Ausgabe von "Beyond the Boxscore" zu nutzen.

Offensive Rating eindeutig

Die ersten vier Spiele im mit Spannung antizipierten Rematch in den NBA Finals zwischen den San Antonio Spurs und den Miami Heat waren zusammengenommen eine überraschend klare Angelegenheit für die Spurs: 106 zu 92,8 Punkte im Schnitt für die Spurs bei einem Offensive Rating von 121,9 gegenüber 106,6 zugunsten San Antonios sprechen eine eindeutige Sprache.

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Zwar waren die Spurs bereits 2013 nur einen defensiven Stopp von ihrer insgesamt fünften Meisterschaft und der vierten in der Big-Three-Ära Duncan-Parker-Ginobili entfernt und sahen kurz zuvor in Spiel sechs der 2013er Finals bereits wie der sichere Sieger aus, dennoch hätten wohl die wenigsten erwartet, dass die Spurs nach vier Spielen 2014 in einer noch besseren Position sein würden, nach 2007 wieder eine Meisterschaft zu gewinnen.

Da stellen sich Fragen wie, ob die prägenden Gesichter der Spurs noch einmal in einen Jungbrunnen gefallen sind oder ob beispielsweise die Stars der Heat in diesem Jahr besser verteidigt werden? Was ist der Grund für die Dominanz San Antonios?

Duncan, Parker und Ginobili haben in den ersten vier Spielen bisher zusammengenommen 47,5 Punkte pro Spiel erzielt (15,8 pro Kopf). James, Wade und Bosh kommen zusammen auf 58,0 im Schnitt bzw. 19,3 pro Kopf. Im Vergleich zur vergangenen Saison als 46,1 Punkte im Schnitt über sieben Spiele (15,4 pro Kopf) für das Spurs-Trio notiert wurden und 56,7 (18,9 pro Kopf) für das Heat-Trio kaum ein Unterschied.

Spurs scoren deutlich effizienter

Bei der Effizienz fällt sofort auf, dass die drei Spurs 2014 deutlich effizienter scoren, als noch 2013: Brauchten die drei 2013 für ihre 46,1 Punkte im Schnitt noch 44 Korbabschlüsse (Feldwurfversuche plus 0,44 mal Freiwurfversuche), was einer gemeinsamen True Shooting Percentage von 52,4 Prozent entspricht, benötigen sie 2014 für ihre 47,5 Punkte nur 38,9 Korbabschlussaktionen im Schnitt (TS% 61,1%).

Doch auch für das Heat-Trio sieht es ähnlich aus: 2013 nutzten sie noch 55,4 Aktionen für ihre 56,7 Punkte (TS% 51,23%), 2014 sind es nur 45,4 im Schnitt für die gemeinsamen 58 Zähler pro Spiel (TS% 63,9%). Die Spurs dominieren also nicht, weil ihre Big Three effizienter punkten und damit ihrem Supporting Cast noch deutlich mehr Möglichkeiten geben, den Unterschied in der Produktion - James, Wade und Bosh erzielen ja im Schnitt 10,5 Punkte mehr als Duncan, Parker und Ginobili - mehr als wettzumachen.

Der Unterschied liegt an der Effizienz der Rollenspieler selbst: während die restlichen Spurs 58,5 Punkte aus 43 Aktionen im Schnitt (TS% 69,0%) erzielen, gelingen den weiteren Heat-Spielern neben ihrem Startrio nur 34,8 Punkte aus 33,3 Aktionen (TS% 52,3%). Insgesamt kommt das Team der Spurs dadurch auf eine True Shooting Percentage von 64,7 Prozent gegenüber einer True Shooting Percentage der Heat von 59,0 Prozent. 0,8 Turnover pro Spiel auf Teamebene weniger (14,8 zu 15,5) und 2,5 Offensivrebounds pro Spiel mehr (8,3 zu 5,8) sorgen außerdem dafür, dass die Spurs im Schnitt mit 81,9 Abschlussaktionen rund 3,3 mal pro Spiel häufiger zum Abschluss kommen, als die Heat (78,6).

Die höhere Effizienz auf Teamebene macht auf Basis der Abschlussaktionen der Heat bereits 9,0 Punkte Unterschied pro Spiel aus, die restlichen 4,2 der insgesamt 13,2 Punkte Unterschied kommt aus den 3,3 Abschlüssen mehr pro Spiel, wird für alle Aktionen der Spurs die gleiche Effizienz angenommen.

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