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Auf dem Rücken der Superstars

Dwyane Wade und LeBron James dominierten das letzte Viertel
© getty

Die Miami Heat haben sich dank ihrer Superstars Dwyane Wade und LeBron James Spiel 2 bei den Indiana Pacers geholt. Doch dazu war eine Energieleistung und das Verletzungspech der Pacers nötig. Die haben ein grundsätzliches Problem.

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Eine ganze Saison lang haben die Miami Heat ihren Superstar auf diese Playoffs vorbereitet. Immer wieder setzte Dwyane Wade aus. Mal für ein Spiel, dann wieder für eine ganze Woche. Fragen nach seinem Gesundheitszustand kamen da zwangsläufig auf.

Jetzt, wo die Playoffs in die heiße Phase gehen, dürften diese Fragen beantwortet sein. Wade ist topfit. Sein Knie macht aktuell keine Probleme und der Veteran ist momentan wichtig wie lange nicht mehr.

Wade im Attack Mode

Der Shooting Guard drehte nicht nur mit LeBron James zusammen die Partie im Schlussviertel, gleichzeitig entlastete er LeBron in der Defensive und übernahm über weite Strecken die Verteidigung von Paul George. Auch mit West hatte King James dieses Mal durch die Hereinnahme von Udonis Haslem wenig zu tun.

Wade traf alle seine fünf Würfe in den letzten zwölf Minuten. Mit seinen aggressiven Cuts stellte er die Pacers vor große Probleme. Zwei Superstars im Attack Mode lassen sich nun mal noch weniger kontrollieren als einer.

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"Wade ist ein großartiger Spieler. Er macht die wichtigen Würfe und trifft smarte Entscheidungen. Ich muss ihn irgendwie stoppen", musste auch Lance Stephenson kleinlaut eingestehen. Der Swing Man der Pacers hatte vor der Serie noch großspurig angekündigt, dafür zu sorgen, dass Wades Knie "abfackeln".

Abgefackelt wurden am Ende nur die Pacers. Der starke Norris Cole brachte es treffend auf den Punkt: "Das ist der Grund, warum sie die 100-Millionen-Dollar-Jungs sind. Sie sind nicht zu stoppen und machen das Spiel für jeden anderen einfacher, wenn sie attackieren."

Spiel in fünf Minuten gedreht

Fünf Minuten reichten für D-Wade und LeBron aus, um Spiel 2 zu drehen. Kein anderer Heat-Spieler außer den beiden punktete in den letzten zehn Minuten. Am Ende stand ein 87:83. Es hätte aber nicht viel gefehlt und die Leistungen der Heat-Stars wären nur eine Randnotiz geblieben.

Denn nur unwesentlich vor Miamis Lauf durchlebte Indiana die Schrecksekunde des Spiels. George bekam beim Kampf um den Ball Wades Knie an den Hinterkopf und blieb benommen liegen. Die Ärzte stellten dem Star die in solchen Fällen vorgeschriebenen Routine-Fragen und ließen PG anschließend zurück aufs Feld.

Doch George war noch immer angeknockt. Erst hinterher gab er zu: "Die ganze restliche Zeit war ich einfach benebelt. Ich sah nur verschwommen, ich habe versucht, irgendwie weiterzuspielen." Irgendwie. Dem Small Forward gelang in der Folge nichts. Außer einem Punkt von der Freiwurflinie produzierte er nur noch einen Turnover, der die Heat mit 82:75 in Führung brachte.

Kurz zuvor bekam David West einen Finger ins Auge. Der Power Forward wurde in der Kabine behandelt und fehlte seinem Team dadurch auf dem Feld. Es folgte ein 8:0-Lauf von Miami - die Vorentscheidung! "Es waren diese zwei Minuten, in denen sie das Spiel gedreht und die Körbe gemacht haben. Das hat uns das Genick gebrochen", erklärte West.

Zu abhängig von den Startern

Diese zwei Minuten haben aber auch gezeigt, woran es den Pacers hapert. Während alle Starter zum dritten Mal in Folge zweistellig punkteten, kamen von der Bank erneut nur kümmerliche 9 Punkte. Das kann auf Dauer nicht gut gehen, muss es aber vielleicht schon in Spiel 3.

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George wurde am Mittwoch erneut untersucht, dabei wurde eine Gehirnerschütterung festgestellt. Ein Ausfall für das nächste Spiel am Samstag wäre für Indiana fatal. Die Abhängigkeit von den Startern ist gravierend. Bis auf West standen alle mehr als 40 Minuten auf dem Parkett.

Da stellt sich die Frage, ob die Pacers am Ende nicht einfach zu müde waren. George wollte davon zwar nichts hören, aber Coach Frank Vogel musste eingestehen, dass Müdigkeit möglicherweise ein Faktor war.

"Ich hatte das Gefühl, Lance war zwischendurch ein wenig platt, deswegen habe ich ihm eine kleine Verschnaufpause gegeben. Paul musste LeBron verteidigen, also musste er draufbleiben, wenn LeBron auf dem Feld war. Er war vielleicht ein bisschen müde, aber ich glaube, der Rest war ok", erklärte der Trainer.

Waren sie auch - über weite Strecken. Indiana hielt die Offensiv-Monster aus Miami bei 87 Punkten, Chris Bosh war wieder einmal wirkungslos. Der Center hat jetzt in sieben der letzten zehn Partien gegen die Pacers weniger als zehn Punkte erzielt. Anderen Teams bricht so etwas das Genick. Dass Miami trotzdem durchkommt, spricht für die Heat. Oder auch für die Klasse von Wade und LeBron.

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