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Pacers schocken Miami

Pacers-Center Roy Hibbert war der entscheidende Spieler gegen die Miami Heat
© getty

Die Indiana Pacers haben mit einer beeindruckenden Leistung Spiel 1 der Conference Finals gegen die Miami Heat für sich entschieden. Beim 107:96 (BOXSCORE) dominierten sie den Meister während der gesamten Partie.

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Das ist doch mal ein Ausrufezeichen. Mit exzellentem Team-Basketball und einer der besten Offensiv-Performances dieser Saison zog Indiana Miami früh den Zahn.

Die Pacers ließen den Ball perfekt laufen und fanden so immer wieder den freien Mitspieler. Miamis Verteidigung war zu statisch, zudem fehlte den Heat die Länge unter den Brettern.

Alle fünf Starter + C.J. Watson punkteten bei Indiana zweistellig. Topscorer war Paul George mit 24 Punkten und 7 Assists. Roy Hibbert zeigte ebenfalls eine starke Partie (19 Punkte, 9 Rebounds). Lance Stephenson ließ seinen großen Worten Taten folgen und legte 17 Punkte, 8 Assists und 4 Rebounds hin. David West und George Hill zeigten ebenfalls eine sehr gute Leistung.

Bei Miami konnten offensiv nur LeBron James (25 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists) und Dwyane Wade (27 Punkte) überzeugen. Chris Bosh war überhaupt kein Faktor. Spiel 2 der Serie steigt in der Nacht zum Mittwoch.

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Die Reaktionen:

Paul George (Pacers): "Dieses Matchup macht Spaß. Darauf warten wir bereits das ganze Jahr. Wir waren schon einige Mal selbstzufrieden. Das können wir uns nicht erlauben. Wir müssen nach diesem Sieg demütig bleiben und dann mit der gleichen Einstellung in das nächste Spiel gehen."

George Hill (Pacers): "Es gibt nichts zu feiern. Wir haben ja nicht die Meisterschaft gewonnen, es war nur ein Spiel. Natürlich war es gut, aber wenn wir uns im nächsten Spiel ausruhen, bedeutet dieses Spiel gar nichts mehr."

LeBron James (Heat): "Das Spiel ist noch zu frisch. Man kann jetzt nicht einfach sagen: 'Okay, wir müssen es in Spiel 2 besser machen'. Wir müssen unsere Fehler analysieren. Erst dann kann ich sagen, was wir in Spiel 2 machen müssen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Indiana muss auf Turner verzichten, der mit Halsschmerzen zuhause sitzt. An der Starting Five hat sich aber nichts geändert. Es beginnen Hill, Stephenson, George, West und Hibbert. Auch Miami spielt wie gehabt mit Chalmers, Wade, Battier, James und Bosh. Oden ist inaktiv für diese Partie.

6.: West spielt den Lob-Pass auf Hibbert in die Zone, der unter Bedrängnis George in der Ecke findet. PG nagelt den Dreier rein. Indiana erwischt einen guten Start. 17:10!

9.: Hier geht's richtig zur Sache. Chalmers jagt Hill übers Feld wie ein Raubtier eine Gazelle, übertreibt es dann aber und kassiert sein zweites Foul. Die Pacers führen weiter 26:21.

15.: Starke Aktion von Wade! Der Superstar geht ins 1-on-1 mit Stephenson, dann kommt der Step-back-Jumper und der ist drin. Einen Freiwurf gibt es noch dazu. Die Heat sind wieder dran: 41:45 aus Sicht des Meisters.

22.: West bekommt den Ball vor James. Die Hilfe von Haslem kommt zu spät, weil West auf Hibbert durchsteckt und der den Dunk mit Foul reinmacht. Auch der Freiwurf sitzt. 53:45 für Indiana.

29.: Die Heat bekommen Hibbert nicht in den Griff und schicken ihn in einer Tour an die Linie. Bosh kassiert sein drittes. Indiana mit der höchsten Führung im Spiel. 65:52!

30.: Wahnsinn! Erst trifft George nach starkem Anspiel von West, dann jagt Stephenson den Dreier hinterher. Indiana führt 72:54!

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36.: Gutes Finish der Heat. Mit einem 8:0-Lauf verkürzen sie den Rückstand auf 11 Punkte.

39.: Unschöne Szene! Watson nimmt Tempo auf und zieht an Chalmers vorbei zum Korb. Der gibt dem Guard noch einen Schubser. Watson knallt unter den Kommentatorentisch. Chalmers kassiert ein Personal Foul und auch noch das Flagrant Foul. Alle drei Freiwüfe sitzen. 89:74 für Indiana.

44.: Stephenson ist einfach verrückt! Der Guard nimmt zwei Meter hinter der Dreierlinie mit 15 Sekunden auf der Shot Clock einen wilden Dreier, der natürlich danebengeht. Aber egal, Indiana holt sich Spiel 1.

Indiana Pacers vs. Miami Heat: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Roy Hibbert. Der Center hat seine acht besten Playoff-Spiele allesamt gegen Miami gemacht und in Spiel 1 fügte er ein weiteres starkes Spiel hinzu. Die Small-Ball-Aufstellung der Heat liegt dem 2,18-Meter-Hünen einfach und Miami hat niemanden, der Hibbert unter den Brettern stoppen kann. So durfte der Big Man regelmäßig an die Linie (9/13) und bewies dazu noch ein gutes Auge (3 Assists). Hibbert war kein Hindernis beim starken Ball-Movement der Pacers, sondern fügte sich exzellent ein. Am Ende stand er bei 19 Punkten und 9 Rebounds.

Der Flop des Spiels: Chris Bosh. Er hatte die undankbare Aufgabe, Hibbert zu verteidigen. Das ging ziemlich daneben. Bosh hatte dem Center körperlich nichts entgegenzusetzen. Offensiv versuchte er sich der Bewachung zu entziehen, indem er immer wieder versuchte, vom Perimeter abzuschließen - ohne Erfolg. Bosh traf nicht einen seiner fünf Dreierversuche. Er beendete die Partie mit 9 Punkten, 4 Assists und 2 Rebounds.

Das fiel auf:

  • Die Pacers überraschten mit einem Offensiv-Feuerwerk. Indiana ließ den Ball super laufen und versuchte gleich alle Spieler ins Rollen zu bekommen. Das funktionierte ausgezeichnet. Zeitweise konnte man meinen, im Bankersfield Life House spielen die San Antonio Spurs in Pacers-Trikots. Mitte des dritten Viertels hatten bereits alle Starter zweistellig gepunktet. Indiana verteilte insgesamt 23 Assists.
  • Indiana suchte dabei häufig die Big Men Hibbert und West, um die Small-Ball-Aufstellung der Heat zu torpedieren. Kam dann die Help Defense passten sie raus an die Dreierlinie. Hill und George zeigten sich gerade am Anfang äußerst treffsicher von Downtown.
  • Miami hatte in der Anfangsphase ungewöhnlich viele Ballverluste. Allein LeBron ließ sich drei Mal den Ball abnehmen. Die Pacers nutzen das gnadenlos aus und münzten die ersten sechs Ballverluste zu elf Punkten um. Gegen Ende des ersten Viertels hatten die Heat aber ihre gewohnte Ballsicherheit wiedergefunden.
  • Es wurde vorher schon gemutmaßt und tatsächlich erhielt Haslem gegen die Pacers Einsatzzeit. Der Power Forward, der zuvor nur ein paar Minuten in der Serie gegen Brooklyn spielen durfte, musste sich zumeist mit Hibbert abmühen, konnte ihn aber auch nicht kontrollieren. Haslem empfahl sich nicht für weitere Minuten.
  • Der Backcourt der Pacers zeigte sich äußerst produktiv. Hill spielte ein sehr aggressives erstes Viertel und traf vor allem von Downtown stark, Stephenson übernahm im zweiten Viertel und lief förmlich heiß. Zwischendurch brachte auch Watson Schwung von der Bank. Chalmers und Cole hatten große Probleme mit den gegnerischen Guards. Eigentlich ungewöhnlich, da beide ausgewiesen gute Defender sind.
  • Auch das Pick'n'Roll bereitete Miami große Probleme. Indiana spielte häufig über George und Stephenson, Hill machte mit seiner Präsenz am Perimeter das Feld breit. Die defensive Rotation der Heat war dann häufig zu langsam, so dass Indiana zu vielen offenen Würfen kam.
  • Miami mangelte es an Aggressivität. Die Heat schafften es nicht, an die Freiwurflinie zu kommen. Der Meister stand das komplette Spiel nur 15 Mal (11 Treffer) an der Linie, allein Indianas Hibbert durfte 13 Mal unbedrängt werfen. Die Pacers trafen 29 ihrer insgesamt 37 Freiwürfe.

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