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In Texas nichts Neues

Von SPOX
Dirk Nowitzki (l.) und die Dallas Mavericks stehen vor einer Herkules-Aufgabe
© getty

Nach zuletzt 9 Niederlagen in Folge gegen den ungeliebten Rivalen aus San Antonio stehen die Dallas Mavericks am Sonntag in Spiel 1 (ab 19 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE) vor einer Herkules-Aufgabe. Viele Experten rechnen mit einer klaren Angelegenheit zu Gunsten der Spurs. Haben die Mavs überhaupt eine Chance?

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Ausgangslage:

Dallas geht als klarer Außenseiter in die Serie gegen die San Antonio Spurs. Nicht gerade wenige Experten rechnen mit einem Sweep des Teams von Head Coach Gregg Popovich - und wer das nicht tut, der sagt ein Weiterkommen der Spurs nach spätestens 5 Spielen voraus.

In gewisser Weise können die Mavericks also ganz befreit aufspielen. Der Druck liegt definitiv auf Seiten San Antonios, das Dallas allerdings auch in nahezu allen Bereichen überlegen ist. Vor allem die unglaublich ausgeglichene Offense der Spurs dürfte die Mavs vor große Probleme stellen. Dirk Nowitzki und Co. werden in der NBA nicht gerade als Defensiv-Monster gefürchtet (Defensive Rating: 105,9).

Da die Mavs ihren Gegner defensiv also eher nicht stoppen können, bleibt dem Team von Coach Rick Carlisle eigentlich gar nichts anderes übrig, als mit starker Offense zu überzeugen. Das war wohl auch das Motto in der regulären Saison, denn der extrem schlechten Defense steht immerhin die zweitbeste Offensive der Liga gegenüber (Offensive Rating: 109).

Doch egal wie gut es im Angriff auch läuft, in den Playoffs ist es immer unglaublich schwer, Siege einzufahren, wenn man in der Defense so unterlegen ist - vor allem gegen ein Team wie die Spurs. Diese beendeten die reguläre Saison vollkommen verdient auf dem ersten Platz der Western Conference und gelten als Mitfavorit auf den Meistertitel.

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Unglaublich wichtig waren dabei die Reservisten. Angeführt von Manu Ginobili steht Coach Pop einer der besten Bänke der NBA zur Verfügung. Ähnlich wie die Kollegen Tony Parker und Tim Duncan scheint auch der Argentinier einen uneingeschränkten Zugang zum Jungbrunnen genießen zu dürfen.

Aber auch Spieler wie Patty Mills, Marco Belinelli, Boris Diaw oder Matt Bonner geben den Spurs eine Tiefe, die viele Teams vor große Probleme stellen dürfte. Auch die Mavs, die vor einer extrem schwierigen Aufgabe stehen. Aber auch den Hawks und Warriors wurden eher weniger Chancen in ihren jeweiligen Serien zugeschrieben - in den Playoffs ist alles möglich!

Die Stars der Teams:

Bei Dallas dreht sich alles - na klar - um Dirk Nowitzki. Der Deutsche legte erneut eine bärenstarke Saison hin und kam im Durchschnitt auf 21,7 Punkte, 6,2 Rebounds und 2,7 Assists pro Spiel. Außerdem schrammte er nur denkbar knapp an seiner nächsten 50/40/90-Saison vorbei (49,7 Prozent FG, 39,8 Prozent 3FG und 89,9 Prozent FT).

Die Mavericks sind auf eine Monster-Performance des 35-Jährigen über die gesamte Serie hinweg angewiesen, um überhaupt eine Chance zu haben. Doch auch Monta Ellis darf sich nicht verstecken und muss zusammen mit Nowitzki für einen möglichst reibungslosen Ablauf in der Offense Sorge tragen.

Die Spurs sind dagegen nicht nur auf 2 Akteure angewiesen, um erfolgreich zu sein. Mit Duncan, Parker und Ginobili hat man 3 ganz starke und erfahrene Star-Spieler im Kader, die alle ein Spiel auch mal im Alleingang entscheiden können - wenn es denn nötig ist.

In der regulären Saison war das ziemlich selten der Fall. Dank der unglaublichen Tiefe von San Antonio konnte Popovich seine Stars über weite Strecken der Saison schonen, sodass sie für die Playoffs nun fit sind.

Duncan, Parker und Ginobili auf einem Top-Niveau sind für jede Verteidigung ganz schwer unter Kontrolle zu bringen - ganz zu schweigen von der schlechte Defense der Mavs.

Das Schlüsselduell:

Nowitzki vs. Duncan! Dieses Duell verspricht auch 2014 noch genauso viel Spannung wie vor einer Dekade. Zwei der besten Power Forwards aller Zeiten treffen in dieser Serie aufeinander (zum 6. Mal in den Playoffs) und trotz des durchaus gehobenen Alters der beiden (Nowitzki 35, Duncan 37 Jahre) sind sie immens wichtige Stützen ihres Teams.

Doch dank der bereits angesprochenen Tiefe der Spurs, ist es für San Antonio einfacher, einen schwächeren Duncan-Abend abzufangen. Ein Nowitzki in Top-Form ist dagegen essenziell für die Mavs. Mit dem Deutschen stehen und fallen die Hoffnungen der Dallas-Fans auf ein Weiterkommen.

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Geschichte:

In jüngerer Vergangenheit sah es überhaupt nicht gut aus für die Mavericks. Den letzten Sieg gegen den Rivalen aus Texas gab es am 17. März 2012. Seitdem hagelte es ganze 9 Niederlagen am Stück und auch die letzte Playoff-Serie 2010 ging verloren. Da erinnert man sich doch viel lieber an die guten, alten Zeiten.

Zum Beispiel an die Playoffs im Jahr 2009 als man die Spurs in der ersten Runde nach 5 Spielen wieder nach Hause schickte. Neben dieser Serie gibt es aber noch viele, viele weitere Highlights in der langen Historie der beiden Texas-Rivalen.

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Dirk Nowitzki hat dabei auch einen Favoriten: "Ich erinnere mich gerne an 2006 zurück. Das war die beste Serie meiner Karriere. Es hat einfach viel zusammengepasst in diesem Jahr", verrät der Deutsche im Interview mit SPOX.

Damals schaltete man San Antonio nach 6 Spielen aus und schaffte schließlich den Weg in die NBA Finals. Vielleicht ist die Serie gegen die Spurs ja auch dieses Jahr wieder der Auftakt zu einem tiefen Playoff-Run. Zwar höchst unrealistisch, aber man wird ja noch träumen dürfen.

Rookies:

Drei Rookies tummeln sich im Kader der Mavericks: Der israelische Point Guard Gal Mekel, Spielmacher Shane Larkin und Shooting Guard Ricky Ledo. Aber großen Einfluss hat niemand von ihnen. Dabei startete vor allem Mekel recht hoffnungsvoll in die Saison.

Durch die Verletzung von Devin Harris bekam der MVP der israelischen Liga anfangs durchaus Minuten als Backup von Jose Calderon. Doch nachdem sich Co-Rookie Larkin von seinem Fußbruch erholt hatte, überholte er den Israeli in der Rotation. Seit Harris wieder dabei ist, fristen aber beide Guards ein Reservistendasein. Das gilt auch für Ledo, der bis auf wenige Garbage-Minuten bislang kaum zum Einsatz kam. Das dürfte sich auch in den Playoffs nicht ändern.

Im Kader der Spurs gibt es in dieser Spielzeit keinen Neuling. Die beiden gedrafteten Spieler Jean-Charles Livio und DeShaun Thomas sammeln Spielpraxis in Frankreich.

Stimmen:

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir müssen es ihnen einfach schwerer machen als in den Spielen zuvor. Wichtig ist, schlau zu spielen. Sie sind in der Offensive und in der Defensive eine überragende Mannschaft. Es wird darauf ankommen, die Turnover wieder zu minimieren. Das waren in den letzten Spielen zu viele. Ansonsten haben wir keine Chance. Es wird eine große Herausforderung. Die Spurs sind die beste Mannschaft der Liga."

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Monta Ellis (Mavericks): "Es geht bei 0-0 los."

Kawhi Leonard (Spurs): "Ich versuche in der Offensive aktiver zu sein und in der Defensive mehr Energie reinzubringen. Keine großartigen Dinge, aber einige kleine Anpassungen.

Prognose:

Wenn die Mavs auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, dann muss ein Sieg in Spiel 1 oder Spiel 2 her. Für die Spurs ist es dagegen ungemein wichtig, sofort in einen guten Rhythmus zu kommen und nicht den Mavericks hinterher zu laufen.

Mit diesem Problem wird sich San Antonio aber wahrscheinlich nicht herumschlagen müssen. Dank der unglaublich hohen Qualität des gesamten Kaders, dem besten Head Coach der NBA an der Seitenlinie und den nicht zu verbergenden Schwächen in der Defense der Mavs sollte das eine relativ deutliche Angelegenheit zu Gunsten der Spurs werden.

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