NBA

Das Spiel seines Lebens

Von Philipp Dornhegge
Timofey Mozgov machte gegen die Warriors das beste Spiel seiner Karriere
© getty

Beim Versuch, die Playoff-Teilnahme sicherzustellen, haben die Golden State Warriors (48-30) eine bittere Pleite gegen die Denver Nuggets (35-44) kassiert. Beim 100:99-Auswärtssieg (BOXSCORE) machte Timofey Mozgov das beste Spiel seiner Karriere.

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Der Russe verbuchte mit 23 Punkten und 29 Rebounds (NBA-Season-High) ein monströses Double-Double und verbuchte zudem 3 Blocks. Gegen Mozgov wirkte Kenneth Farieds Double-Double (18 Punkte, 17 Rebounds) fast mickrig, allerdings versenkte der Power Forward 0,5 Sekunden vor Schluss den Gamewinner für sein Team.

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Randy Foye steuerte starke 20 Punkte, 7 Rebounds und 7 Assists bei.

Die Warriors hatten in der ersten Hälfte mit 20 Punkten geführt, dann aber die Zügel schleifen lassen und dem Gegner viel zu viele Offensivrebounds gestattet (25). Insgesamt war das Reboundverhältnis in Abwesenheit von David Lee, Golden States bestem Rebounder, eklatant (63:38 für die Nuggets).

Stephen Curry (24 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) und Klay Thompson (21) waren noch die besten Spieler auf Seiten der Gastgeber.

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Warriors müssen weiterhin auf den verletzten Lee verzichten und starten mit Curry, Thompson, Iguodala, Green und Bogut. Denver schickt zunächst Brooks, Foye, Miller, Faried und Mozgov auf das Parkett. Bei den Gästen fehlt Lawson genauso wie Chandler, Gallinari, Hickson, Robinson und McGee.

5.: Mozgov hat sich aufgrund der vielen Verletzungen zu einem Schlüsselspieler der Nuggets entwickelt. Mit Low-Post-Moves, erfolgreichen Freiwürfen und einem Baseline-Jumper zeigt er früh sein Offensivarsenal. 10:7-Führung der Warriors.

8.: Autsch, da können einem Millers Knöchel nur leid tun! Iguodala mit einem doppelten Crossover gegen seinen Gegner, der daraufhin die Bodenhaftung verliert und zusehen muss, wie Iggy zum Korb zieht. Mozgov stoppt den Forward per Foul, doch Iguodala bleibt von der Linie sicher. 20:11 Warriors.

13.: Kuriose Situation, die aber kaum vermeidbar ist: Wegen O'Neals verzögerter Freiwurfbewegung begeht Vesely zwei Lane Violations in Folge, O'Neal kann so vier statt zwei Mal an die Linie treten. Vesely zuckt nur mit den Schultern nach dem Motto: 'Was soll ich machen?' 30:21 Warriors.

20.: Der Ball läuft bei den Warriors, Bogut findet Thompson. Dreier, und plötzlich sind es 20 Punkte Vorsprung. 47:27.

22.: Der Konter lässt nicht lange auf sich warten: Denver spult in Blitzgeschwindigkeit einen 11:0-Lauf ab.

29.: Steal von Fournier, Foye spielt den Fastbreak aus und findet Faried mit einem Alley-Oop-Pass! Spektakulär und effektiv, die Nuggets liegen nur noch 57:65 zurück.

35.: Die Warriors bekommen die Nuggets am Brett nicht in den Griff. Innerhalb eines Angriff greifen sich Arthur und Foye zwei offensive Abpraller ab, am Ende versenkt Fournier einen Dreier. Golden State wackelt gewaltig, nur noch 73:69.

39.: Jetzt trifft auch noch Arthur von außen! Der Big Man nagelt in der Transition den Dreier durch die Reuse, Denver ist erneut auf zwei Punkte dran. 80:78 Warriors.

46.: Crunchtime in der Oracle Arena! Foye versenkt einen Dreier, tatsächlich schnuppern die Nuggets hier am Sieg. 95:93 für die Gäste, und das nach 20 Punkten Rückstand.

48.: Das gibt's doch nicht, dieser Curry! Mit seinem grandiosen Ballhandling bahnt er sich einen Weg zum Korb und trifft den hooohen Finger Roll über Faried. 99:98 Warriors, noch 4,7 Sekunden auf der Uhr.

48.: Faried bekommt bei den Nuggets den Ball, das scheint zunächst zu nichts zu führen. Aber dann setzt das Manimal gegen Green zum Turnaround Jumper an - drin!!! 100:99, die Nuggets klauen hier den Sieg!

Warriors vs. Nuggets: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Was für eine Entwicklung von Timofey Mozgov! Der russische Center hat die Abwesenheit von JaVale McGee und zuletzt J.J. Hickson perfekt genutzt und sich zu einem unverzichtbaren Mitglied der Mannschaft gemausert.

Andrew Bogut hatte mit Mozgov alle Hände voll zu tun, der jede Menge Low-Post-Moves demonstrierte und aus der Mitteldistanz traf (23 Punkte), reboundete wie ein Wahnsinniger (NBA-Season-High 29 Rebounds) und auch noch Defense spielte (3 Blocks).

Der Flop des Spiels: Draymond Green. Der Forward ist Golden States Energizer, ließ gegen Faried aber jegliche Energie vermissen. Beim Rebound war er nahezu chancenlos, in der Transition Defense ließ er Faried immer wieder davonziehen.

Selbst trat Green offensiv fast gar nicht in Erscheinung, nahm nur fünf Würfe (4 Punkte) und verteilte lediglich 2 Assists. Dafür verlor er 3 Mal den Ball.

Das fiel auf:

  • Die Warriors konnten mit einem Sieg über Denver die Playoff-Teilnahme sicherstellen. Entsprechend forsch ging der Gastgeber zu Beginn zu Werke. Die Defense war intensiv, vor allem aber das offensive Tempo überzeugte. Klay Thompson war von Anfang an gut im Spiel und brachte seine Mannschaft schnell auf Kurs. So erledigt man normalerweise seine Hausaufgaben und macht die beste Saison seit 1994 (50 Siege) perfekt. Doch ab dem zweiten Viertel ging es stetig bergab. Neben Dallas gibt es kaum eine Mannschaft in der NBA, die sich so dem Niveau des Gegners anpasst wie die Warriors.
  • Nach dem ersten Viertel beschwerte sich Coach Brian Shaw noch über die Wurfauswahl seiner Mannschaft, in der Tat schoss Denver in der ersten Hälfte mickrige 33 Prozent. Dennoch lag man zur Halbzeit nur mit 10 Punkten zurück. Warum? Weil der Gast wie verrückt am offensiven Brett ackerte. Satte 15 Offensivrebounds führten zu 15 Second Chance Points.
  • Mit Steph Curry, Andre Iguodala und Jordan Crawford haben die Warriors ein paar richtig gute Ballhandler in ihren Reihen. Quincy Miller (gegen Iguodala) und Evan Fournier (gegen Crawford) bekamen das zu spüren, als sie jeweils auf dem Boden landeten bei dem Versuch, mit ihren Gegenspielern Schritt zu halten.
  • Jan Veselys NBA-Zukunft muss weiter angezweifelt werden. Der Forward verfügt sicherlich über allerlei Talent, macht aber viel zu viele Fehler. Besonders ärgerlich war gegen Golden State die Unfähigkeit des Tschechen, ohne Fouls zu verteidigen. Vesely stand nur 13 Minuten auf dem Court, sammelte in der Zeit aber auf jede erdenkliche Weise 6 Fouls an und verließ das Spiel bereits sechs Minuten vor Schluss.
  • In seiner ersten Saison als NBA Head Coach stand Brian Shaw bereits viel in der Kritik, verkrachte sich unter anderem mit Andre Miller und strafte Ty Lawson ab. Inzwischen genießt Shaw aber ganz offensichtlich den Respekt der Mannschaft. Denn der Einsatz, den die Spieler in dieser Phase der Saison noch zeigen, obwohl es um nichts mehr geht, ist nicht selbstverständlich. Shaw versteht es, aus seinem Team weiterhin das Maximum herauszuholen.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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