NBA

The Perfect Three: Eins mit dem Flow

Von Jan-Hendrik Böhmer
Stephen Curry von den Golden State Warriors ist einer der besten Dreierschützen in der NBA
© getty
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Analyse vs. Instinkt: Wie viel Statistik ist angebracht?

Der Einsatz moderner Technologie hat im Basketball einiges verändert. Wurf-Techniken werden per Computer-Simulation analysiert, die idealen Wurf-Positionen durch statistische Modelle berechnet. Doch wie viel kommt davon tatsächlich auf dem Platz an? Wie sehr können Spieler davon profitieren?

Wenn es nach Curry geht: Relativ wenig. Zwar kann auch er die Vorteile der detaillierten Analysen seiner eigenen Spielweise nicht wegdiskutieren, beschäftigt sich damit aber lediglich in der Off-Season.

"Ich will im Spiel niemals in eine Situation kommen, in der ich plötzlich ein blaues "X" in meinem Kopf sehe, dann krampfhaft die zwei/drei Extra-Schritte mache, nur damit ich von der Position schieße, die statistisch gesehen die Beste ist", sagt er. Gleiches gelte für Wurf-Winkel und Release-Zeitpunkt.

"Wenn sich diese Gedanken, diese Bilder aus dem Computer erst einmal in dein Unterbewusstsein geschlichen haben, dann ist es vorbei. Im Spiel brauchst Du deinen eigenen Rhythmus, musst selbstbewusst sein und darfst nicht über solche Dinge nachdenken. Dein Kopf darf Dir keine Streiche spielen", so Curry. Werfen müsse man schließlich selbst - und nicht der Computer.

Und auch Thompson sagt, dass der Erfolg im Backcourt der Warriors weniger auf eine Analyse des perfekten Wurfes, als auf guten Rhythmus und eine gehörige Portion Bauchgefühl zurückzuführen sei. "Wenn du ein guter Shooter sein willst, dann darfst du gar nicht darüber nachdenken, was du machst", erklärt der 24-Jährige. "Es muss natürlich kommen. Alles muss im Flow sein. Du musst den Rhythmus fühlen, du musst die Lücke finden - und wenn du offen bist, dann musst du zuschlagen." Sein Fazit: Am Ende ist es doch alles Instinkt.

Seite 1: Der perfekte Dreier

Seite 2: Training vs. Talent: Wird man als Shooter geboren?

Seite 3: Form vs. Function: Gibt es eine patentierte "Dreier-Technik"?

Seite 4: Ego vs. Teamplayer: Kann ein Shooter das Team tragen?

Seite 5: Analyse vs. Instinkt: Wie viel Statistik ist angebracht?

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