NBA

The Perfect Three: Eins mit dem Flow

Von Jan-Hendrik Böhmer
Stephen Curry von den Golden State Warriors ist einer der besten Dreierschützen in der NBA
© getty
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Ego vs. Teamplayer: Kann ein Shooter das Team tragen?

Eine solide Technik - wie auch immer sie aussieht - ist also die Grundlage. Mehr aber auch nicht. Das zeigt auch das Beispiel der Pistons. Die haben mit Datome, Singler und Kentavious Caldwell-Pope, potenziell starke Schützen, rangieren bei der Dreierquote (aktuell 31,4 Prozent) aber auf dem vorletzten Platz - lediglich die Philadelphia 76ers treffen aus der Distanz noch schlechter.

"Im Spiel kommt es einfach auf ganz andere Dinge an", stellt Thompson klar.

So muss man etwa das Spiel lesen können und darf den Dreier nicht erzwingen. "Wenn der Wurf nicht da ist, dann muss man entweder reinziehen und den Zweier nehmen, oder eben jemanden finden, der offen ist", sagt Thompson und schaut dabei zu Curry hinüber, der wenige Meter entfernt gerade noch die letzten seiner Trainingswürfe versenkt. Von Downtown, versteht sich.

Für Ego-Spieler sei im Backcourt - wenigstens im Bezug auf langfristig gutes Scoring - wenig Platz. "Es kommt ja nicht nur auf deinen eigenen Wurf an", sagt Curry. "Man muss die offenen Looks schließlich erstmal bekommen. Und da kann man noch so gut sein - ohne die richtigen Teamkollegen geht das nicht. Sie bewegen den Ball, um dir Raum zu verschaffen. Sie spielen dich an, wenn du die offenen Looks dann hast. Im Gegenzug spiele ich aber genauso ab, wenn einer meiner Teamkollegen frei steht."

Und wenn dieser Teamkollege dann auch noch zufällig ein hervorragender Schütze ist, wird es umso gefährlicher. Denn genau das ist es, was den Backcourt der Warriors ausmacht. Nicht nur, dass Curry und Thompson beide außergewöhnlich gute Schützen sind, sie sind auch noch unterschiedlich genug, um sich nicht gegenseitig auf den Füßen zu stehen.

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"Wir haben verschiedene Ansätze und ergänzen uns daher sehr gut", sagt Curry. "Wenn ich nicht offen bin, kann ich meist Klay finden - und umgekehrt." Für gegnerische Teams ist es dadurch extrem schwer, beide zu bewachen. "Zwei der besten Shooter der Liga in einem Team zu haben, ist einzigartig", sagt Curry. Und ein Blick auf die Statistik belegt das.

Zwar tauchen weder Curry noch Thompson ganz oben auf, wenn es um die Quote geht (beide teilen sich aktuell Rang 19), doch zusammengenommen sind sie nahezu unschlagbar. Kein anderes Duo in einer NBA-Starting-Five hat in dieser Saison mehr Dreier verwandelt.

Fazit: Ein guter Dreier-Schütze braucht ebenso gute Teamkollegen.

Seite 1: Der perfekte Dreier

Seite 2: Training vs. Talent: Wird man als Shooter geboren?

Seite 3: Form vs. Function: Gibt es eine patentierte "Dreier-Technik"?

Seite 4: Ego vs. Teamplayer: Kann ein Shooter das Team tragen?

Seite 5: Analyse vs. Instinkt: Wie viel Statistik ist angebracht?

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