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Atlanta verliert auch in Washington

Von Ole Frerks
Die Washington Wizards und Atlanta Hawks lieferten sich ein heißes Duell
© Getty

Auch bei den Washington Wizards (38-35) konnten die Atlanta Hawks (31-41) nicht gewinnen und kassierten beim 101:97 ihre insgesamt sechste Niederlage in Folge (BOXSCORE). Damit hat Atlanta nur noch ein Spiel Vorsprung auf die neuntplatzierten Knicks.

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Die Hawks erwischten in Washington eigentlich den besseren Start und führten schon während des ersten Viertels zeitweise mit 10 Punkten, trotzdem gewannen die Wizards das Viertel noch mit 28:27. In der Folge blieb die Partie knapp, mit 52:50 für Atlanta ging es in die Pause. In Halbzeit zwei ging Atlanta jedoch langsam die Puste aus, auf der anderen Seite drehte John Wall (25 Punkte, 7 Rebounds, 6 Assists) auf.

Washington erspielte sich im vierten Viertel seinerseits eine 10-Punkte-Führung, angeführt von Jeff Teague (19 Punkte) schafften die Hawks aber noch einmal einen 8:0-Run und kamen auf 2 Punkte heran. Dann vergab Teague jedoch einen Korbleger und der starke Drew Gooden (16 Punkte, 8 Rebounds, 5/5 FG) brachte den Sieg für die Wizards an der Freiwurflinie nach Hause.

Bei den Hawks machte neben Teague Pero Antic eine gute Partie und kam auf 13 Punkte und 12 Rebounds. Paul Millsap steuerte 17 Punkte dazu, Cartier Martin kam auf 13. Dennis Schröder absolvierte 14 Minuten, in denen er solide 8 Punkte erzielte.

Bei den Wizards punkteten insgesamt 6 Spieler zweistellig, neben Wall und Gooden war vor allem Marcin Gortat (12 Punkte, 11 Rebounds, 4 Blocks) stark. Die Wizards sind damit nur noch einen Sieg beziehungsweise eine Niederlage der New York Knicks von einem sicheren Playoff-Platz entfernt.

Die Reaktionen:
Randy Wittman (Coach Wizards): "Wenn wir alles abrufen, was wir können, müssen wir uns über Playoff-Platzierungen und dergleichen keine Sorgen machen."

John Wall (Wizards): "Ich werde mich mehr freuen, wenn die Knicks verlieren sollten. Dann weiß ich nämlich, dass ich in den Playoffs spielen kann."

Marcin Gortat (Wizards): "Wir nennen das Müdigkeit. Müdigkeit und zu entspanntes Auftreten. Ich freue mich, dass wir das Spiel in der Schlussphase noch gewonnen haben. Sonst würde ich mich zuhause wahrscheinlich erschießen."

Mike Budenholzer (Coach Hawks): "Ich denke, wir haben in jeder Partie richtig gute Phasen. Wenn wir das ganze Spiel über mit der richtigen Energie spielen, werden wir auch wieder bessere Resultate haben."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Wizards beginnen wie üblich Wall und Beal im Backcourt, dazu kommen Ariza, Booker und Gortat auf der Fünf. Die Hawks starten heute mit den beiden Point Guards Teage und Mack, zudem starten Martin, Millsap und Antic.

3.: Guter Start für die Hawks! Bisher fand jeder Ball von draußen den Weg in den Korb, dann verliert Booker den Ball. Martin sammelt den Steal ein und erhöht per Layup auf 11:6.

9.: Die Hawks bewegen den Ball weiter gut und erarbeiten sich offene Würfe. In der Defense wird den Wizards derweil wenig erlaubt. Nach einem 10-Punkte-Rückstand meldet sich nun aber Wall zum Dienst, zwei Jumper später steht es nur noch 21:16 für Atlanta.

12.: Drew Gooden gibt den Hauptstädtern hier einen ordentlichen Boost von der Bank. Erst versenkt er einen Zirkuswurf trotz Foul und trifft auch den Freiwurf, dann legt er noch einen Dreier drauf. Zwei Freiwürfe von Ariza später führen die Wizards zum ersten Mal in dieser Partie, 28:27.

15.: Klasse Play von Schröder! Gestellt von Gooden und Booker behält der Deutsche die Übersicht und bedient Scott per einhändigem Bodenpass unterm Korb. Der stopft den Ball zum 31:32 durch die Reuse.

20.: Die Wizards üben jetzt viel Druck aus. Erst klaut Wall Mack den Ball und trifft den Leger im Fastbreak, dann wird gepresst und Millsap ist gezwungen eine Auszeit zu nehmen, um den Ball nicht zu verlieren. 6 Steals hat Washington schon gesammelt.

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28.: Auch in Halbzeit zwei erwischen die Hawks den besseren Start. Dank Millsap: Erst findet er Scott für den offenen Dreier, dann sammelt er am anderen Ende des Courts den Rebound ein. Und weil es so schön war, wiederholt er das Ganze und bedient nun Teague, der ebenfalls für Drei einnetzt. 60:52 für die Hawks, Randy Wittman nimmt erstmal eine Auszeit.

33.: Das darf den Hawks eigentlich nicht passieren. Muscala gewinnt eigentlich den Sprungball, Williams kann ihn aber nicht festhalten und so kommt Ariza zum Steal samt Layup. 69:66 für Atlanta, es bleibt spannend.

36.: John Wall dreht auf! Innerhalb von nicht einmal einer Minute versenkt er erst vorne den Jumper, räumt dann hinten Muscala ab. Beim nächsten Angriff muss er dank ablaufender Shotclock den Dreier von ganz weit außen nehmen - und haut natürlich auch den rein. 75:70 für die Wizards, 22 für Wall.

43.: Langsam wird es eng für die Hawks. Vorne fehlt es momentan einfach an Cleverness, hinten gelingen keine Stops. Gooden hat bei seinem Leger keine Probleme und erhöht auf 92:85.

46.: Teague ist unerbittlich - bei seinem ersten Zug zum Korb wird sein Layup-Versuch von Gortat abgeräumt, aber er bleibt dabei - und seinen nächsten Layup trifft er. Trotzdem sind es noch 8 Punkte Rückstand. 99:91 Washington.

48.: Was für eine wilde Schlussphase! Atlanta schafft angeführt von Teague den 8:0-Run, dann verlegt Gortat den vielleicht einfachsten Wurf des ganzen Spiels. Auf der anderen Seite schreibt sich der "Polish Hammer" jedoch seinen vierten Block des Abends in den Boxscore.

Washington Wizards - Atlanta Hawks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: John Wall zeichnete im dritten Viertel hauptverantwortlich für den vorentscheidenden 16:4-Run und sorgte mit seinem abgeklärten Spiel auch danach dafür, dass man die Führung nicht mehr hergab. Offensiv war er mit 25 Punkten und 6 Assists in beiden Kategorien bester Mann seines Teams, zudem setzte er auch defensiv mit einigen wichtigen Plays Zeichen, wie etwa mit seinem Block gegen Muscala oder seinen 3 Steals. Rundum komplette Vorstellung des Point Guards.

Der Flop des Spiels: Es war nicht der Abend des Bradley Beal. Mit 5 von 15 Field Goals agierte er alles andere effizient, ballerte vor allem in der ersten Halbzeit aber munter weiter. Vielleicht hätte er sich ab und an mal für den Zug zum Korb entscheiden sollen, um zumindest mal Freiwürfe zu erzwingen, er stand jedoch nur viermal an der Linie. Hatte zudem scheinbar Probleme mit seinen Schuhen, in jedem Fall rutschte er mehrfach aus. Sein Plus/Minus-Rating von -20 spricht Bände, immerhin konnte er noch mit 6 Rebounds und 5 Assists einen Beitrag leisten.

Das fiel auf:

  • Trotz der Serie von zuletzt fünf Pleiten am Stück war den Hawks Anfang des Spiels keine Verunsicherung anzumerken. Dank der zwei Point Guards Jeff Teague und Shelvin Mack überzeugte Atlanta mit gutem Ball Movement, das zu offenen Würfen führte. Mit 6 von sieben Field Goals erwischten die Hawks einen beinahe perfekten Start. Am Ende des zweiten Viertels waren es immer noch ganz starke 55 Prozent aus dem Feld.
  • Andre Miller kann mit seinem Spiel wahrscheinlich noch effektiv sein, wenn er 50 Jahre alt ist. Ohne Schnelligkeit oder Sprungkraft, dafür mit jeder Menge Cleverness findet er immer wieder Möglichkeiten, etwas beizutragen. Gegen Atlanta postete er beispielsweise mehrfach den körperlich unterlegenen Schröder auf und traf oder erzwang ein Foul, zudem zeigte er mit einem Outlet-Pass über den gesamten Court seine Klasse. Am Ende standen für ihn 10 Punkte (4/4 FG) und 3 Assists zu Buche. Ganz souveräne Vorstellung des Veteranen.
  • Ohne die verletzten Al Horford und Kyle Korver fehlen den Hawks zwei wichtige Waffen in der Offensive. In Ermangelung eines echten Go-To-Guys sind sie daher auf gutes Ball Movement angewiesen, um an Punkte zu kommen. Gegen die Wizards klappte das recht gut: Atlanta brachte es auf 20 Assists. Allerdings kamen so auch 14 Turnover zu Stande. Und wie das eben so ist, wenn man hauptsächlich vom Sprungwurf lebt: Wenn er nicht mehr fällt, hat man ein Problem. In Halbzeit zwei wurde Atlanta die Ermangelung einer Lowpost-Präsenz zum Verhängnis.
  • Den Hawks ging in der zweiten Halbzeit ein wenig die Puste aus - anhand der vielen Verletzungen ist das auch kein Wunder. Von der Bank kam abgesehen von Lou Williams und Mike Scott einfach zu wenig, insbesondere in Sachen Firepower. Auch die Quoten der Starter gingen mit zunehmender Spielzeit dramatisch runter. Nach 55 Prozent Field Goals in der ersten Halbzeit waren es am Ende nur noch 42,5 Prozent.
  • Wie schon beim Sieg gegen Indiana am vorigen Tag erwies sich die Bank der Wizards als extrem effektiv. Neben Miller war es vor allem Drew Gooden, der offensiv einen Sahnetag erwischte (16 Punkte bei 5/5 aus dem Feld). Aber auch Martell Webster und Al Harrington leisteten ihren Beitrag.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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