NBA

"Der Iverson-Vergleich ist unfair"

Von Thorsten Schmidt
Michael Carter-Williams erreichte in dieser Saison bereits ein Triple-Double
© getty
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SPOX: Wie fällt Ihr persönliches Zwischenfazit aus?

Carter-Williams: Insgesamt bin ich zufrieden. Ich habe schon einige super Spiele gemacht. Manche haben mich ja sogar als "Rookie of the Year" auf der Liste, das finde ich großartig. Eine große Portion Selbstbewusstsein geben mir meine Mitspieler. Sie vertrauen mir, ebenso unser Coach. Das hilft mir sehr, auf das Feld zu gehen und meine Stärken für das Team einzubringen. Aber es gab auch schon richtig schwache Spiele. So ist das halt als Rookie. Ich befinde mich auf einem langen Weg.

SPOX: Uns ist aufgefallen: Bei jedem Spiel haben Sie einen Zettel mit drei Namen in Ihrem Spind kleben. Was hat es damit auf sich?

Carter-Williams: Das sind die Namen der drei Schiedsrichter. Ich bin ein junger Spieler, ich muss ihre Namen lernen und versuchen, eine persönliche Beziehung zu Ihnen aufzubauen. Deshalb kleben diese Zettel in meinem Spind.

SPOX: Vielleicht auch, um sich die Art und Weise, wie die einzelnen Schiedsrichter pfeifen, einzuprägen?

Carter-Williams: Nein, das nicht. Ich will einfach versuchen, die Schiedsrichter auf menschlicher Ebene besser kennenzulernen. Denn in den nächsten Jahren werde ich sie wahrscheinlich sehr häufig in den Basketballhallen des Landes sehen.

SPOX: Ein anderer Mensch in Ihrem Leben, den Sie noch viel häufiger sehen, ist Zach Zegarowski. Wer ist er genau?

Carter-Williams: Mein Stiefvater. Meine Eltern haben sich getrennt, als ich klein war. Seitdem hat sich Zach immer vorbildlich um mich gekümmert. Er ist enorm wichtig für mein Leben. Seit mehreren Jahren leben wir unter einem Dach.

SPOX: Können Sie das konkretisieren?

Carter-Williams: Schon im College war er meine Küchenhilfe und meine Putzfrau, ebenso hat er mich regelmäßig zum Training gefahren. Auch nachdem ich in die NBA gekommen bin, haben wir an diesen Abläufen gar nichts geändert.

SPOX: Bevor Sie im Sommer 2013 in die NBA wechselten, spielten Sie zwei Jahre am College für Syracuse. Jenes Team, das in der aktuellen College-Saison zu den Topfavoriten zählt.

Carter-Williams: Ja, die Jungs sind richtig gut in Schwung und haben noch kein einziges Spiel verloren. Besonders Tyler Ennis hat sich enorm verbessert, er spielt mit viel Herz und großem Selbstvertrauen. Aber auch C.J. Fair, Jerami Grant oder Trevor Cooney gehören zu den besten College-Basketballern in diesem Jahr.

SPOX: Obwohl Ennis als Freshman seine erste College-Saison absolviert, wird er schon jetzt als künftiger NBA-Star gehandelt. Soll er Ihrer Meinung nach gleich in die NBA wechseln?

Carter-Williams: Das weiß ich nicht, das kann er nur selbst entscheiden. Aber ich bin überzeugt: Er hat das Talent und die Voraussetzungen, ein richtig guter NBA-Spieler zu werden.

SPOX: Genau wie Sie. Und Sie haben noch den perfekten Namen dazu, nämlich eine Kombination verschiedener Superstars: den Vornamen von Michael Jordan sowie den Nachnamen von Vince Carter und Deron Williams...

Carter-Williams: (lacht)Oh ja, das ist cool, oder? Ich mag meinen Namen! Aber das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit diesen Superstars zu tun. Ich möchte als Michael Carter-Williams für Schlagzeilen sorgen.

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Michael Carter-Williams im Steckbrief

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