NBA

Stephenson brilliert bei Pacers-Blowout

Von Martin Gödderz
Roy Hibbert war einer der Hauptgründe dafür, dass die Indiana Pacers die Zone dominierten
© getty

Die Defensive? Wie immer stark bei den Indiana Pacers (31-7). Dazu lief Indiana in der Offensive komplett heiß gegen die New York Knicks (15-24). Am Ende einer der besten Pacers-Leistungen der Saison steht der 117:89-Blowout (BOXSCORE) gegen die zuvor formstarken Knicks. Ein überragend aufgelegter Lance Stephenson stellt dabei einen Karrierebestwert auf.

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Die Offensive der Pacers bestand vor allen Dingen aus zwei Spielern: Lance Stephenson und Paul George. Ersterer spielte wie aufgedreht und sorgte mit seiner spektakulären Spielweise für jede Menge Highlights, Zweitgenannter war überall effektiv. Am Ende stand ein Karriererekord von 28 Punkten (10/17 FG) für Stephenson, der zudem 4 Rebounds und 4 Assists sammelte. George erzielte 25 Punkte (4/8 Dreier), 7 Rebounds und 3 Assists.

Vier andere Pacers punkteten zweistellig. David West kam auf 12 Punkte und 4 Assists, Roy Hibbert auf 11 Punkte und 6 Rebounds. Von der Bank steuerten Danny Granger (11 Punkte, 4/7 FG) und Luis Scola (10 Punkte, 7 Rebounds) ihren Teil zum Sieg bei.

Bei den New York Knicks lehnte sich wieder einmal Carmelo Anthony gegen die Niederlage auf. Der Small Forward kam auf 28 Punkte und 7 Rebounds, schien aber sichtlich angefressen angesichts der (Nicht-)Leistung seiner Mitspieler.

Tyson Chandler verpasste mit 13 Punkten und 9 Rebounds nur knapp ein Double-Double, J.R. Smith zeigte mit 12 Punkten (6/12 FG) eine seiner effektiveren Leistungen. Auch Raymond Felton (12 Punkte, 5 Assists, 4 Turnover) punktete zweistellig. Amar'e Stoudemire musste verletzt vom Feld.

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Die Reaktionen

Lance Stephenson (Pacers): "Wir haben uns ein Ziel gesetzt und das ist der erste Platz im Osten. Ich versuche einfach jeden Abend etwas dazu beizutragen."

Frank Vogel (Trainer Pacers) zur Leistung von Lance Stephenson: "Irgendwann während des Spiels sagte einer meiner Assistenten nur: Junge, diese Energie von Lance hätte ich gerne jeden Tag. Ich habe noch nie einen Spieler mit so einem hohen Kampfgeist und Wettkampfcharakter trainiert."

Mike Woodson (Trainer Knicks): "Sie sind ein wirklich gutes Team, aber sie sind normalerweise nicht 30 Punkte besser. Wir haben schrecklich gespielt. Auf Stephenson hatte wir keine Antwort. Vor ihm muss man den Hut ziehen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine großen Überraschungen in den jeweiligen Startformationen. Bei den Knicks starten Felton, Shumpert, Anthony, Bargnani und Chandler. Die erste Fünf von Frank Vogel ist mehr oder weniger in Stein gemeißelt: Hill, Stephenson, George, West und Hibbert.

5.: Anthony macht gleich da weiter, wo er in den letzten Spiel aufgehört hat. Der Forward ist voll da. Er legt seinen Körper in George, legt sich dann zurück und verwertet per Fade Away aus der Mitteldistanz. Schon seine Punkte 8 und 9. Nach einem 7:0-Lauf steht es 16:8 für die Knicks.

12.: Die Pacers sind mittlerweile auch im Spiel angekommen und gehen erstmals durch einen Dreier von C.J, Watson in Führung. Doch mit dem Buzzer verwandelt Anthony den nächsten Dreier und beendet sein spektakuläres erstes Viertel mit 18 Punkten bei nur 8 Wurfversuchen. 31:30 Knicks.

18.: Nach Startschwierigkeiten ist auch Paul George jetzt voll da. Mit dem Dreier über Andrea Bargnani bringt er den Pacers den höchsten Vorsprung des Spiels. 43:37 führt Indiana und hat erst 6 Knicks-Punkte im zweiten Viertel zugelassen.

24.: Jetzt sind die Pacers richtig heiß und wenn die Pacers heiß sind, dann sieht man das vor allem in der Defense. Da blockt Roy Hibbert dann Carmelo Anthony gerade mal beim Slam Dunk Versuch. Vorne sorgt Stephenson für ein Highlight nach dem anderen. Erst der Dreier, dann der No-Look-Pass auf David West. Mit 63:48 für die Pacers geht es in die Halbzeit.

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29.: Wow! Die Knicks wirken jetzt vollkommen hilflos. Stephenson vernascht New York wieder und wieder. Er dribbelt gegen Shumpert auf und nimmt ganz lässig den Dreier. Die Knicks werfen ein und Hill klaut umgehend den Ball, leitet weiter zu George in die Ecke. Nächster Dreier. Wieder drin! 78:56 Pacers.

32.: Das sieht gar nicht gut aus! Amar'e Stoudemire knickt beim Zug zum Korb um und schreit gleich auf. Die Zeitlupe will man sich gar nicht ansehen. Der Fuß des Power Forward knickt quasi einmal im rechten Winkel um. Stoudemire wirft noch die Freiwürfe und verschwindet dann in der Umkleide.

38.: Kommen die Knicks noch einmal zurück? J.R. Smith trifft einen seiner langen Mitteldistanzwürfe und bringt New York immerhin mal auf 91:75 heran.

43.: Das Spiel ist durch, aber Frank Vogel lässt Lance Stephenson auf dem Feld, damit der sich noch etwas Austoben kann. Erst trifft er seinen nächsten Dreier, dann zieht er im Fastbreak zum Korb, nimmt das Foul und verwandelt den irren Reverse Korbleger noch dazu. 106:79 Pacers.

Indiana Pacers vs. New York Knicks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Lance Stephenson. Dass der Shooting Guard, der schon als Draft-Flop verschrien wurde und zu Beginn seiner Karriere mit vielen Problemen zu kämpfen hatte, sich in dieser Saison zu einem Top-Spieler entwickelt hat, ist mittlerweile bekannt. Stephensons Leistung gegen die Knicks war aber die Krönung seiner Saison.

Mit 28 Punkten stellte der in Brooklyn geborene 23-Jährige einen persönlichen Karriererekord auf. Fast jeder seiner Punkte war spektakulär. Stephenson packte unglaublich viel Flair und Kreativität in sein Spiel, was wundervoll anzusehen war. Aber er fand eben auch den besser postierten Mitspieler (4 Assists), wenn es die Situation ergab. Leistete sich zudem keinen einzigen Ballverlust.

Der Flop des Spiels: Andrea Bargnani. Als der Frontcourt der Knicks der Reihe nach wegbrach, hätte man vermuten können, dass sich der Italiener jetzt verpflichtet gefühlt hätte, in die Bresche zu springen.

Das Gegenteil war der Fall. Bargnani versteckte sich das gesamte Spiel über, war defensiv nicht vorhanden und holte lediglich 7 Rebounds. Die wenigen Würfe, die er nahm, traf er zum Großteil nicht und leistete sich zudem 2 Ballverluste.

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Das fiel auf:

  • Im ersten Viertel sah es so aus, als könnten die Knicks die Pacers zu einem Shootout einladen. Genau das hätte New York gepasst, weil hier der Vorteil klar auf Seiten der Knicks gelegen hätte. Danach besannen sich die Pacers aber wieder auf das, was sie am besten können: Starke Defense spielen.
  • Während Indiana die Knicks bei 17 Punkten im zweiten Viertel hielt, hörten die Pacers aber selbst nicht auf, offensiv zu glänzen, was natürlich ein enorm nützlicher Nebeneffekt war. Gerade mit der Verteidigung des enorm kreativen Stephenson taten sich die Knicks schwer. Die 63 Punkte, die die Pacers zur Halbzeit erzielt hatten, bedeuteten Saisonrekord. So baute Indiana einen 15-Punkte-Vorsprung auf. Wer die Pacers diese Saison verfolgt, der wusste da schon: Es ist generell schwer, Indiana zu schlagen. Aber einen 15-Punkte-Vorsprung gegen diese Defense aufholen? Nahezu unmöglich.
  • Die Pacers hörten in der Folge auch gar nicht mehr auf, in der Offensive zu glänzen, was jegliche Comeback-Hoffnungen der Knicks im Keim erstickte. Am Ende stand eine der besten Saisonleistungen. Im Angriff fiel fast alles. Das Pick and Roll, das Spacing, die Zonenpräsenz - alles stimmte, weswegen die Pacers am Ende starke Quoten von 50 Prozent verwandelten Feldwürfen und 43,5 Prozent verwandelten Dreiern hinlegten. Die Knicks ließen die Pacers aber auch zu häufig gewähren.
  • Was die Punkte im ersten Viertel betrifft, rangiert Anthony miit 7,5 im Schnitt auf dem vierten Platz unter den NBA-Scorern. Gegen die Pacers machte er grandiose 18 Punkte im ersten Viertel. Im zweiten Viertel hielten ihn die Pacers bei 2 Punkten und im weiteren Spielverlauf verstanden sie es immer wieder geschickt dessen Kreise zu stören und ihn oft an die Freiwurflinie zu schicken. Weil niemand für Anthony in die Bresche springen konnte, lief offensiv nicht mehr viel für New York zusammen.
  • Gegen Ende des Spiels gingen Mike Woodson die großen Spieler aus. Tyson Chandler spielte zwar, war aber angeschlagen und gesundheitlich nicht auf der Höhe. Kenyon Martin verabschiedete sich schon im ersten Viertel mit einer Knöchelverletzung gen Locker Room. Amar'e Stoudemire musste im dritten Viertel runter, nachdem er böse umgeknickt war. Trotzdem blieben Cole Aldrich und Jeremy Tyler bis zur Garbage Time auf der Bank, stattdessen gab es einfach mehr Andrea Bargnani und J.R. Smith.
  • Ohne die verletzten Big Men waren die Knicks gerade in der Zone hoffnungslos unterlegen. Zur Halbzeit führten die Pacers bei den Punkten in der Zone bereits mit 26:8. Am Ende ging das Duell in der Zone mit 40:22 an die Pacers. Das war aber nur einer von vielen Faktoren für den deutlichen Sieg der Pacers.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick