NBA

Kidd: "Ich bin hier der Coach!"

Von SPOX
Jason Kidd und Lawrence Frank haben sich nach wenigen Monaten schon nichts mehr zu sagen
© getty

Der Streit zwischen Nets-Head-Coach Jason Kidd und seinem Assistenten Lawrence Frank wird immer skurriler. Derweil ändert Kobe Bryant seine Meinung zu seinem Comeback, die Clippers könnten Stephen Jackson ins Boot holen. Quincy Pondexter und Tyreke Evans fallen aus.

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Krise zwischen Kidd und Frank: Dass sich Jason Kidd und sein Assistant Coach Lawrence Frank nicht grün sind, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Nachdem der Ex-Point-Guard als Spieler sehr erfolgreich unter Frank bei den Nets gearbeitet hatte, dachten eigentlich alle, dass sich die beiden auch in einem gemeinsamen Trainerstab gut verstehen würden.

Als Kidd die Cheftrainer-Rolle bei den Brooklyn Nets annahm, war es deshalb nicht überraschend, dass er Frank, der zuvor seinerseits als Head Coach der Pistons entlassen worden war, in seinen Trainerstab holte. Doch nach nur wenigen Monaten stehen die Zeichen schon deutlich auf Trennung.

Vor einigen Tagen wurde Frank - aus damals unbekannten Gründen - degradiert und leitet seither nicht mehr die Defensiveinheiten im Training. Stattdessen wurde er zum Berichte schreiben verdammt. Jetzt kam heraus, dass es zwischen dem zukünftigen Hall of Famer Kidd und seinem Assi zu einem Kompetenzgerangel kam, dass sich länger hinzog und schließlich in einen handfesten Streit ausartete.

Jason Kidd soll dabei sehr deutlich geworden sein und Frank an den Kopf geworfen haben: "Ich bin der Coach dieses ********* Teams!" Ein Mitarbeiter der Franchise habe Frank vorher deutlich darauf hingewiesen, dass er an der Seitenlinie nicht so aktiv sein dürfe. Eigentlich war der 43-Jährige geholt worden, um Kidds Mentor zu sein und ihm den Übergang von der Spieler- in die Trainerkarriere zu erleichtern.

Nach Kidds Empfinden trieb es Frank dabei aber wohl zu weit, sein Vorgesetzter wähnte offenbar seine Autorität untergraben. Inzwischen soll Frank, der einen Sechsjahresvertrag bei den Nets hat, Anwälte eingeschaltet haben und eine Vertragsauflösung anstreben. Eine verrückte Seifenoper in einer Saison, in der Brooklyn weitere Störfeuer eigentlich überhaupt nicht gebrauchen kann.

Kobe ändert seine Meinung: Unmittelbar nach seinem Comeback von einem Achillessehnenriss hatte Kobe Bryant seine Leistung als Pferdescheiße bezeichnet und sich eine glatte Sechs gegeben. Nach einer Nacht, in der der zukünftige Hall of Famer intensives Videostudium betrieben hat, sieht er die Sache aber schon anders: "Es war nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte. Viele Sachen, wie einige Turnover, hingen mit schlechtem Timing zusammen."

Kobe Bryants Comeback: Mit der Axt gegen die Zweifler

Von einem Ungenügend wertete Bryant seine Leistung zu einem Ausreichend auf und meint: "Ich habe einige Situationen gut gelesen und meine Mitspieler ganz ordentlich in Szene gesetzt. In Sachen Aufbauspiel war es gar nicht so übel." Die kommenden Spiele will Bryant ähnlich angehen wie das erste, "nur alles ein bisschen besser machen".

Die Teamchemie bei den L.A. Lakers sieht Bryant im Übrigen durch seine Rückkehr nicht gefährdet: "Es ist ja nicht so, als hätten mich meine Jungs in den letzten 17 Jahren nie spielen sehen. Das ist keine Wissenschaft. Jeder weiß, wie wir zusammenspielen müssen, das passt schon. Am Sonntag hatte jeder seine Chance, sich zu zeigen. Wir müssen unsere Möglichkeiten nur besser nutzen."

Jackson zu den Clippers? Nach den Ausfällen von Matt Barnes, J.J. Redick und nun auch noch Rookie Reggie Bullock ist die Flügelspieler-Rotation der L.A. Clippers arg dezimiert. Coach Doc Rivers hält es für unumgänglich, dass personell nachgebessert wird. "ESPN" berichtet, dass dies die Chance für Stephen Jackson auf ein Comeback sei.

Der Routinier wurde im letzten Frühjahr, kurz vor Beginn der Playoffs, von den San Antonio Spurs entlassen, hält sich seither in Texas fit und wartete auf Anrufe von interessierten Teams. Offenbar sollen sich der Spieler und die Franchise noch in dieser Woche auf eine Zusammenarbeit einigen.

"Es ist noch nicht durch, aber wir sind nah dran", war Coach Rivers am Montagabend optimistisch. "Er ist ein erfahrener Mann, den man bringen kann und der dir sofort weiterhilft. Wir haben im Moment keinen Small Forward außer Jared Dudley, er passt perfekt ins Bild."

Scheinbar hatten die Clippers auch über Free Agent Shannon Brown als Neuzugang nachgedacht, doch der größere Jackson sollte mit seiner Erfahrung und Toughness perfekt zu Rivers' Philosophie passen.

Evans fällt zwei Wochen aus: Erst Anthony Davis, jetzt Tyreke Evans: Die New Orleans Pelicans werden in Sachen Verletzungen derzeit mal wieder vom Pech verfolgt. Der Neuzugang aus Sacramento war gerade erst so richtig angekommen bei seinem Klub, jetzt muss er aufgrund einer Knöchelverletzung erneut pausieren. Schon in der Saisonvorbereitung hatte Evans mit Problemen am linken Knöchel zu kämpfen gehabt.

Pondexter mit Ermüdungsbruch: Quincy Pondexter ist einer der wenigen verlässlichen Distanzschützen der Memphis Grizzlies, insofern ist der Flügelspieler - trotz seiner Rolle als Bankspieler und einem Punkteschnitt von nur 6,3 Zählern pro Spiel - für das Team kaum zu ersetzen.

Doch genau das müssen die Grizzlies jetzt tun. Denn nach einem Ermüdungsbruch im rechten Fuß fällt Pondexter auf unbestimmte Zeit aus, könnte sogar den Rest der Saison verpassen.

"Das war eine Diagnose, die ich nicht erwartet habe. Ich hatte mit ein oder zwei Wochen gerechnet", so der 25-Jährige, der erst im Sommer eine Vertragsverlängerung über vier Jahre unterschrieben hatte. "Mir wurde gesagt, dass es dauern kann, bis ich wieder fit bin. Wenn es eine Chance gibt, dass ich in dieser Saison zurückkehre, werde ich alles dafür tun. Aber ich muss erstmal abwarten, wie meine OP verläuft."

Der Spielplan der Saison 2013/14 im Überblick

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