NBA

Pacers überrollen die Celtics

Von Max Marbeiter
Jared Sullinger (r.) hatte mit Indianas Big Men um Ian Mahinmi (l.) große Probleme
© getty

Die Indiana Pacers (22-5) haben den Boston Celtics (12-17) beim 106:79 deutlich ihre Grenzen aufgezeigt. Indiana dominierte in der Zone und ließ Bostons Offense zudem überhaupt nicht zur Entfaltung kommen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Trotz der bislang beachtlichen Saison waren die Pacers ein gutes Stück zu stark für Boston. Abgesehen von den ersten Minuten nach dem Tipoff dominierte Indiana beinahe über die komplette Spielzeit und unterstrich damit mal wieder seine Ausnahmestellung im Osten. Insbesondere unter dem Korb waren die Celtics beinahe chancenlos (22 zu 50 Punkte in der Zone).

Topscorer der Partie war Paul George (24 Punkte), Lance Stephenson legte ein Triple-Double auf (12 Punkte, 10 Rebounds, 10 Assists). Für Boston kam Avery Bradley auf 13 Zähler.

Die Reaktionen:

Frank Vogel (Pacers) über Lance Stephenson: "Er ist so ein begabter Passer und Playmaker. Dadurch verschafft er uns einen großen Vorteil."

Paul George (Pacers): "Wir sind ein toughes Team. Wir wissen, was wir können. Und wir wissen, dass wir uns noch verbessern können. Wir haben richtig Spaß, weil wir uns gegenseitig immer besser kennenlernen."

Jared Sullinger (Celtics): "Wir sind kein Team, das nach Entschuldigungen sucht. Indiana hat uns heute einfach den Hintern versohlt. Wir müssen besser spielen."

Brad Stevens (Celtics): "Dass Granger jetzt noch dazukommt, ist schon beängstigend. Ich denke, je wohler er sich fühlt, desto besser werden sie als Team werden."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Die Pacers beginnen mit George Hill, Lance Stephenson, Paul George, David West und Roy Hibbert.

Brad Stevens schickt bei seiner Rückkehr nach Indiana Jordan Crawford, Avery Bradley, Jeff Green, Brandon Bass und Jared Sullinger zum Tipoff aufs Parkett.

6.: Hinten muss sich Sullinger erst Hibbert geschlagen geben, vorne trifft er jedoch den butterweichen Jumper - 10:10!

10.: Hibbert nutzt seine Masse beim Zug zum Korb. Bass versucht, aus der Mitteldistanz zu antworten, verpasst jedoch. Scola auf der Gegenseite ebenfalls. George übernimmt und trifft den Fadeaway - 18:15 Pacers!

16.: Kelly Olynyk! Der Rookie spint elegant Richtung Baseline und trifft den schweren Fadeaway. Stephensons Antwort lässt allerdings nicht allzu lange auf sich warten. Kurz darauf startet Indiana auch noch einen kleinen Run, den Granger mit einem Dreier vorläufig abschließt. Brad Stevens nimmt die Auszeit - 32:23 Pacers!

20.: Sensationeller Move von Stephenson! In Transition packt der Guard erst den Spin aus und bedient dann Granger am Perimeter. Der trifft erneut. Die Pacers ziehen immer weiter davon, Boston hat dagegen Probleme, seinen offensiven Rhythmus zu finden - 42:26 Indiana!

24.: Erstmals bringt auch Jeff Green seinen Namen aufs Scoreboard - allerdings mit Stil. George kommt ein wenig spät, Green zieht zum Korb - And One!

30.: Green versucht nun vermehrt, den Korb zu attackieren. Diesmal ist der Drive allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Hibbert bekommt den Rebound erst nicht zu fassen, hechtet aber hinterher und nimmt die Auszeit. Starkes Hustle-Play!

31.: Mr. Superstar in the Making! Die Shotclock läuft ab. Also steigt George gegen Bass von Downtown hoch. Der Wurf sitzt trotz Foul und natürlich legt der Forward auch noch den Freiwurf nach. Indiana zieht immer weiter davon - 69:44 Pacers!

36.: Zum Abschluss des dritten Viertels starten die Celtics noch einmal einen Mini-Run. Bradley legt vier Punkte in Folge auf. Wirklich verkürzen kann Boston den Rückstand jedoch nicht. Mit 22 Punkten Vorsprung gehen die Pacers ins Schlussviertel.

39.: Grangers Dreierfestival geht weiter. Auch der vierte Versuch des Forwards von Downtown sitzt.

44.: Da ist das Triple-Double! Im Angesicht von Olynyk macht Stephenson seine Punkte zehn, elf und zwölf. Dazu legt er bislang je 10 Rebounds und Assists auf.

Indiana Pacers vs. Boston Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Roy Hibbert. Der Center hatte zuletzt arge Probleme. Während der vergangenen drei Spiele legte er im Schnitt lediglich 7 Punkte auf, tat sich selbst gegen körperlich unterlegene Gegenspieler schwer. Eine Chance für die Celtics? Mitnichten. Hibbert dominierte von Beginn an die Zone, legte am Ende ein starkes Double-Double auf (15 Punkte, 12 Rebounds) und machte gerade zu Beginn, als das Spiel noch nicht entschieden war, den Unterschied.

Der Flop des Spiels: Brandon Bass. Jared Sullinger muss sich unter dem Korb sehr allein vorgekommen sein. Dass Bass keine übermäßige Zonen-Präsenz ausstrahlt, ist bekannt. Wenn er auf dem Court stand, gewann man diesmal mitunter allerdings den Eindruck, als spielte Boston tatsächlich nur mit einem Big Man. Bass' Schwache Quoten (2/9 FG) taten ihr Übriges.

Das fiel auf:

  • Frank Vogel hatte vor dem Spiel angekündigt, sein Team ins Laufen kommenzulassen - und genau das taten die Pacers auch. In Transition drückte Indiana immer wieder aufs Tempo und kam so zu einigen Fast-Break-Punkten. Auch im Setplay bewegten die Pacers den Ball effektiv. Bereits zur Halbzeit hatten sie 17 Assists aufgelegt.
  • Angesichts ihrer körperlichen Unterlegenheit konzentrierten sich die Celtics sehr auf ihren Mid-Range Jumper - zu sehr. Kaum einmal wurden die Big Men im Post bedient oder der Zug zum Korb gesucht. Lediglich 22 Punkte in der Zone sprechen Bände. Immer und immer wieder stiegen die Kelten aus der Mitteldistanz hoch, trafen von dort allerdings nicht mit gewohnter Effizienz (45,5 Prozent FG im bisherigen Saisonverlauf, 38,1 Prozent gegen die Pacers).
  • Danny Granger benötigt nach einem Jahr voller Verletzungen noch Zeit, bewies aber phasenweise, wie er für die Pacers noch von unschätzbarem Wert sein kann. Granger postierte sich teils geschickt am Perimeter und traf seine offenen Würfe (4/8 FG, 4/5 3FG). Findet er seinen Touch und das Gefühl für das Spiel endgültig wieder, kann er zum wertvollen Bench-Scorer werden.
  • Boston spielte mitunter, wie ein junges Team eben spielt. Die Celtics leisteten sich viele leichte Ballverluste (16 insgesamt) und trafen einige schlechte Entscheidungen. Speziell im Fast Break schmissen sie den Ball mitunter arg übermotiviert weg.
  • Kaum überraschend dominierten die Pacers die Zone. Roy Hibbert hatte gegen Jared Sullinger unglaubliche Matchup-Vorteile und so bereits im ersten Viertel 10 Punkte (5/6 FG) und 5 Rebounds gesammelt. Sullinger mangelte es angesichts der fehlenden Masse der übrigen Celtics-Big-Men schlicht an Unterstützung. Auch deshalb konnten die Pacers regelmäßig in Korbnähe scoren (50 Punkte in der Zone).
  • Paul George bewies, dass er inzwischen beinahe zu jeder Zeit in der Lage ist, ein Spiel zu übernehmen. Allein im dritten Viertel legte der Forward 18 Punkte auf. Bedenkt man, dass George mit Green nicht den schlechtesten Verteidiger gegen sich hatte, ein durchaus beeindruckender Wert.
  • Lance Stephensons Vielseitigkeit ist für Indiana unglaublich wertvoll. Der Guard scorte, er bereitete vor und arbeitete stark am Brett. Bis zur Halbzeit hatte er 6 Assists aufgelegt, am Ende waren es 10, womit Stephenson den Grundstein für sein nächstes Triple-Double legte (12 Punkte, 10 Rebounds).

Der NBA-Spielplan im Überblick