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Mavs-Sieg beim großen Wiedersehen

Von SPOX
Nowitzkis Kollegen Monta Ellis (l.) und Sam Dalembert (r.) spielten letztes Jahr für die Bucks
© Getty

In Milwaukee trafen die Dallas Mavericks auf etliche alte Bekannte. Das neue Team überzeugte durch eine geschlossene Vorstellung und fuhr so den ersten Auswärtssieg ein. Die Pacers bleiben weiterhin ungeschlagen. Jeff Green besiegt die Miami Heat mit einem überragenden Buzzer Beater und die Clippers feiern eine furiose Aufholjagd bei den Rockets.

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Toronto Raptors (3-4) - Utah Jazz (0-7) 115:91 (BOXSCORE)

Intensität war das Stichwort nach dem neuerlichen Debakel der noch immer sieglosen Utah Jazz. "Ich denke nicht, dass wir heute die Intensität gezeigt haben, die wir brauchen, um zu bestehen", gab Jazz-Coach Tyrone Corbin zu Protokoll. Intensität, die ein anderer Spieler auf dem Feld verkörperte. Tyler Hansbrough erzielte mit 23 Punkten einen persönlichen Saisonbestwert und sammelte dazu 7 Rebounds. Deswegen gab es auch ein Sonderlob von Trainer Dwyane Casey. "Das ist die Art von Intensität, die man zum gewinnen braucht. Was er tut ist ansteckend", frohlockte der Übungsleiter nach dem Spiel.

In der Tat wirkten die Raptors wie das Team, das den Sieg mehr will. Utah dagegen scheint sich schon zu Beginn der Saison an der Tankstelle zu befinden. Gordon Hayward machte mit 24 Punkten (10/18 FG), 7 Rebounds und 4 Steals zwar abermals eine sehr starkes Spiel, doch um ihn herum gibt es noch zu viel Talent und zu wenig Leistung. Einzig Derrick Favors (17 Punkte, 7 Rebounds, 2 Blocks) vermochte noch zu überzeugen. Ansonsten stimmte aber vor allen Dingen die Teamleistung nicht.

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Deswegen hatten die Raptors, die schon nach dem ersten Viertel 14 Punkte und zur Halbzeit gar 26 Punkte Vorsprung besaßen, von Beginn an leichtes Spiel. Kein Spieler stand 30 Minuten auf dem Feld, Rudy Gay blieb bei 11 Punkten (5/11 FG) in 23 Minuten, Jonas Valanciunas bei 14 Punkten (6/8 FG) in ebenfalls 23 Minuten. Point Guard Kyle Lowry wurde sogar die komplette zweite Hälfte geschont, weil er zuvor umgeknickt war. Ein Luxus, den die Raptors sonst nur selten genießen.

Brooklyn Nets (2-4) - Indiana Pacers (7-0) 91:96 (BOXSCORE)

Die Pacers pflügen weiter durch die Liga, während die Nets noch immer inmitten ihrer Findungsphase stecken. Der siebte Sieg insgesamt, der dritte Auswärtssieg seit Saisonstart. Franchise-Rekord für Indiana, das sich einmal mehr auf einen überragenden Paul George verlassen konnte. Der Small Forward hatte am Ende 24 Punkte (8/14 FG) und 6 Rebounds auf dem Konto.

Letztendlich war der Sieg aber hart erkämpft. Die Nets waren Mitte der letzten Viertels noch mit 10 Punkten zurück. Nachdem ein irrer Pierce-Dreier mehrere Sekunden in der Luft war und vier Mal auf dem Ring herumsprang, ehe er reinging, war Brooklyn bis auf 3 Punkte heran. Weil George 20 Sekunden vor Schluss dann noch einen Turnover produzierte, hatte Joe Johnson die Chance, die Partie per Dreier auszugleichen. Doch der Shooting Guard vergab, der starke David West (18 Punkte, 8 Rebounds) griff sich den Rebound und verwandelte anschließend die beiden entscheidenden Freiwürfe.

Immerhin können sich die Nets freuen, dass sich Deron Williams langsam der Normalform annähert. Am Ende hatte der Point Guard mit 17 Punkten (7/14 FG) und 10 Assists ein Double Double gesammelt. Ansonsten wurden die Würfe innerhalb des Teams wieder sehr gerecht aufgeteilt. Lopez kam auf 16 Punkte, Pierce auf 15, Johnson auf 17.

Cleveland Cavaliers (3-4) - Philadelphia 76ers (4-3) 127:125 2OT (BOXSCORE)

Kyrie Irving ist zurück! Nur einen Tag nach der sehr enttäuschenden Vorstellung gegen die Sixers hatte Uncle Drew sofort die Chance zur Rehabilitation an gleicher Stelle gegen den gleichen Gegner. Das Fazit nach 58 Minuten Spielzeit und zwei Verlängerungen? Rehabilitation geglückt. Mit 39 Punkten (15/33 FG) und 12 Assists erzielte er nicht nur ein überragendes Double Double, der Crunchtime-Held sorgte auch 0,2 Sekunden vor Ende der zweiten Overtime per Layup für die Entscheidung.

Kurz zuvor hatte der abermals starke Rookie Michael Carter-Williams (21 Punkte, 13 Assists) per Dreier über Irvings Kopf hinweg den Dreier zum Ausgleich verwandelt, doch nach der folgenden Auszeit schlug die Stunde des Cavs-Guards. Zuvor hatten sich beide Teams ein packendes Duell geliefert, in dem Philadelphia kurzzeitig schon wie der sichere Sieger aussah. Doch angeführt vom Backcourt um Irving, Waiters (24 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) und Jarrett Jack (20 Punkte, 3 Steals, 3 Blocks) holten die Cavaliers den 10-Punkte-Rückstand im letzten Viertel auf.

Vorher hatten Evan Turner (31 Punkte, 10 Rebounds) und Thad Young (29 Punkte, 3 Steals) die Sixers gemeinsam mit Carter-Williams bereits beinahe auf die Siegesstraße gebracht. So erlebte Philly allerdings eine ganz bittere Niederlage, die bei einer noch immer überragenden positiven Bilanz aber zu verschmerzen ist. Der angeschlagene Anthony Bennett kam in 9 Minuten zu keinem Korberfolg für Cleveland, Andrew Bynum stand nicht im Kader, weil er sein Knie schonen sollte.

Miami Heat (4-3) - Boston Celtics (3-4) 110:111 (BOXSCORE)

Man wird den Eindruck nicht los, als ob Jeff Green gegen die Miami Heat noch immer ein wenig drauflegen würde. Gegen den amtierenden Champion avancierte der Forward der Celtics zum spielentscheidenden Mann und das nicht nur, weil er auf 24 Punkte und 5 Rebounds kam, sondern vielmehr weil er einen wahnsinnigen Dreier aus der Ecke traf. Mit dem Buzzer. Über die Arme von LeBron James (25 Punkte, 8 Rebounds, 10 Assists) persönlich. Eine irre Geschichte.

Die Celtics waren bis 2 Sekunden vor Schluss noch relativ aussichtslos aus dem Rennen, die Heat führten mit 110:106. Dann verwandelte Gerald Wallace aber mit 1,6 Sekunden auf der Uhr den Korbleger. Dwyane Wade wurde anschließend gefoult, vergab aber beide Freiwürfe, den letzten davon absichtlich, um die Uhr runterlaufen zu lassen. Das Problem dabei war, er traf nicht den Ring und es gab Ballbesitz Boston.

So ergab sich die letzte Spielsituation, die Green eiskalt nutzte. Kein aktueller NBA-Spieler hat eine höhere Wurfquote bei Würfen in den letzten fünf Sekunden, die das Spiel ausgleichen oder das eigene Team nach vorne bringen. 7 dieser 11 Würfe verwandelte Green seit er 2007 in die NBA kam.

Die Heat hatten mit einigen Verletzungen zu kämpfen. Power Forward Udonis Haslem stand wegen Verkrampfungen im Rückenbereich erst gar nicht im Kader und auch LeBron James ging mit den gleichen Problemen ins Spiel. Mit andauernder Spielzeit merkte man beim amtierenden MVP davon freilich nichts mehr. Obwohl er auch von Chris Bosh (20 Punkte, 7 Rebounds) sowie Dwyane Wade (18 Punkte, 7 Assists) Hilfe bekam und das Team insgesamt überragende 58 Prozent seiner Feldwürfe traf, reichte es am Ende nicht für die Heat.

Neben Greens Kaltschnäuzigkeit lag das an einem alten Problem: Den zugelassenen Offensiv Rebounds. Ganze 11 Mal griff sich ein Celtic den Ball am Brett der Heat. Besonders stark dabei Jared Sullinger mit 13 Punkten und 8 Rebounds (davon 3 offensiv).

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