NBA

Currys Triple-Double bremst Sixers

Von SPOX
Mit einem Triple-Double stellte Stephen Curry den Rookie Michael Carter-Williams in den Schatten
© getty

Das bisher ungeschlagene Überraschungsteam aus Philadelphia geht daheim gegen die Warriors unter, weil Stephen Curry und Andre Iguodala heiß laufen. Kevin Loves Timberwolves schaffen gegen Cleveland beinahe eine sensationelle Aufholjagd, Boston bleibt weiter sieglos.

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Philadelphia 76ers (3-1) - Golden State Warriors (3-1) 90:110 (BOXSCORE)

Eine Minute vor Ende des dritten Viertels schnappte sich Steph Curry einen Defensiv-Rebound und machte damit das zweite Triple-Double seiner Karriere perfekt (18 Punkte, 12 Assists, 10 Rebounds, dazu 5 Steals). Das Unglaubliche daran: Andre Iguodala war gegen sein früheres Team womöglich noch besser drauf: 27 Punkte erzielte Iggy in der ersten Halbzeit und beendete seinen Auftritt mit 32 Zählern und einer neuen Karriere-Bestmarke mit sieben verwandelten Dreiern.

15 Triples schafften die Warriors an diesem Abend und sorgten so dafür, dass bei den Sixers nach drei Siegen zum Saisonstart erstmals Ernüchterung einkehrte. Bereits zur Halbzeit lag man 42:66 zurück, nach drei Vierteln stand es 65:98. Daran konnte auch der bisher überragende Rookie Michael Carter-Williams nichts ändern: Er traf nur 4 von 17 Versuchen aus dem Feld und kam am Ende auf 18 Punkte. "Es ist wirklich hart, jeden Abend einen guten Auftritt hinzulegen", konstatierte Thaddeus Young. "Heute hat es uns dann erwischt." Trost für Carter-Williams: Er wurde zum Eastern Conference Player of the Week gewählt und ist der erste Rookie seit Shaquille O'Neal, dem diese Ehre in der ersten Woche zuteil wird.

Wenn er es nicht gerade weit offene Dreier regnen ließ, sorgte Iguodala mit seiner Athletik für weitere Highlights. Ende des ersten Viertels fand ihn Curry mit einem Alley-Oop-Anspiel von weit hinter der Mittellinie, wenig später sorgte der Forward seinerseits mit einem fantastischen Zuspiel für ein Raunen im Publikum: An der linken Grundlinie leitete er einen Pass in der Luft hinter dem Rücken zu David Lee (18 Punkte, 7 Rebounds) unter dem Korb weiter, der nur noch einlegen musste. "Das werden wir in den nächsten Tagen noch oft im Fernsehen sehen", war Currys Kommentar dazu.

Cleveland Cavaliers (2-2) - Minnesota Timberwolves (3-1) 93:92 (BOXSCORE)

Als Kevin Loves Dreier 1,9 Sekunden vor Schluss nicht im Netz landete, müssen die Cavaliers wohl kollektiv tief durchgeatmet haben. Der bis dato beste Korbjäger der NBA (29,7 Punkte im Schnitt) bekam den Ball von J.J. Barea (8 Punkte) zugespielt, konnte die erste Saisonpleite der Timberwolves trotz furioser Aufholjagd im letzten Viertel aber nicht verhindern. "Ich glaube, dass ich diesen Wurf meistens treffe", meinte er danach. "Es war ein guter Pass von Barea und ich hatte einen guten Rhythmus."

So musste sich Love mit einem Double-Double (17 Punkte, 13 Rebounds) zufrieden geben. Gegen gut aufgelegte Cavaliers war die Teamquote von 36 Prozent aus dem Feld einfach zu wenig. C.J. Miles (19 Punkte) von der Bank und Point Guard Kyrie Irving (15 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists, aber auch 9 Turnover) spielten eine 17-Punkte-Führung zur Halbzeit heraus und lagen zwischendurch sogar mit 23 vorn. Sogar Andrew Bynum (10 Punkte in 19 Minuten) mischte fleißig mit.

Am Ende wurde es aber noch einmal hektisch. Angetrieben vom quirligen Barea machten die Wolves beinahe noch einen Elf-Punkte-Rückstand 2:43 vor Schluss wett. "Im vierten Viertel haben wir uns endlich dafür entschieden, ein bisschen Defense zu spielen und hatten so die Chance auf den Sieg", konstatierte Love. Das lag auch daran, dass Top-Pick Anthony Bennett bei den Cavs weiter mächtig Probleme hat: In zehn Minuten auf dem Parkett verfehlte er drei Würfe und wartet immer noch auf seinen ersten Korb in der NBA (0/15).

Memphis Grizzlies (2-2) - Boston Celtics (0-4) 95:88 (BOXSCORE)

Gut gekämpft, wieder verloren: Mit der Auswärts-Pleite bei den Grizzlies startet Boston zum ersten Mal seit 44 Jahren mit vier Niederlagen am Stück in eine Saison. In Memphis hielt man lange mit und lag fünf Minuten vor dem Ende durch zwei Freiwürfe von Avery Bradley (14 Punkte) mit 84:82 vorn. 17 Turnover waren am Ende aber zu viel. "Unser größtes Problem sind derzeit die Ballverluste, keine Frage", wusste auch Rookie-Coach Brad Stevens nach dem Spiel. "Wenn wir das abstellen, steigen unsere Chancen."

Und wenn sie Jerryd Bayless in den Griff bekommen - was sie in den ersten drei Vierteln ganz gut hinbekamen. Da blieb der von der Bank kommende Point Guard nämlich ohne Punkte und musste mit ansehen, wie die Celtics, angeführt von Jeff Green (22 Punkte) und Jared Sullinger (16 Punkte, 5 Rebounds), am Ende des dritten Viertels 15 Punkte in Serie machten und mit sechs Punkten in Front lagen.

"Ehrlich gesagt war ich in der ersten Hälfte ziemlich mies", musste Bayless zugeben. "Aber ich habe mich nicht runterziehen lassen." Und dann klappte es auch aus dem Feld: Er erzielte alle seine 15 Punkte im Schlussabschnitt und sorgte fast im Alleingang dafür, dass die Grizzlies am Ende ihren zweiten Heimsieg feiern konnten. Zach Randolph (15 Punkte, 7 Rebounds) und Marc Gasol (15 Punkte, 8 Rebounds) legten gewohnt solide Auftritte hin.

Der NBA-Spielplan im Überblick