NBA

Philadelphia blamiert Meister Miami!

Von SPOX
Mit 9 Steals gegen Miami stellte Michael Carter-Williams einen Rookie-Debüt-Rekord auf
© getty

Die Philadelphia 76ers schaffen die Sensation und schlagen die Miami Heat, Rookie Michael Carter-Williams gelingt fast ein Quadruple-Double! Dazu feiert Dwight Howard ein Riesendebüt für die Houston Rockets, Kevin Durant streut gegen Utah 42 Punkte ein, Andrew Bynum spielt für die Cleveland Cavaliers und Elias Harris bekommt bei den L.A. Lakers Einsatzzeit.

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Cleveland Cavaliers (1-0) - Brooklyn Nets (0-1) 98:94 (BOXSCORE)

Bei den Nets ist in diesem Jahr vieles neu, doch auch in Cleveland hat sich einiges getan. Anderson Varejao ist wieder fit und konnte gleich starten, die zuletzt dünne Small-Forward-Position wird von drei Spielern besetzt. Den Start auf der Drei bekam Earl Clark.

Auf der Bank hat man mit Jarrett Jack einen etablierten Point-Guard, mit Anthony Bennett einen Nummer-Eins-Draft-Pick, der noch viel Luft nach oben hat (0/5 Field Goals, 2 Punkte, 5 Rebounds). Auch und vor allem aber hat man Andrew Bynum dazu bekommen, der zuletzt in Philly eine komplette Saison verpasst hatte.

Und der Center gab tatsächlich sein Debüt für die Cavs! Das Okay der Ärzte hatte er erst wenige Stunden vor Spielbeginn erhalten. Zwar spielte Bynum nur 8 Minuten, die waren mit 3 Punkten, 3 Rebounds, 2 Assists und 2 Blocks aber gut gefüllt. "Die paar Minuten waren so ähnlich wie Fahrradfahren. Keine große Belastung, noch habe ich nichts erreicht."

Außer natürlich, dass die Cavs-Fans vor Begeisterung fast explodierten.

Für die mit großen Ambitionen gestarteten Nets dagegen war der Saisonstart eine klare Enttäuschung. "Klar haben wir uns das anders vorgestellt", so Paul Pierce. "Wir werden uns das Video anschauen und herausfinden, woran es gelegen hat. Es geht um die kleinen Dinge."

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Philadelphia 76ers (1-0) - Miami Heat (1-1) 114:110 (BOXSCORE)

Was für ein überragendes NBA-Debüt für Michael Carter-Williams! Noch nie hatte ein Rookie bei seinem ersten Spiel 9 Steals verbucht, am Ende stand der Spielmacher bei 22 Punkten, 12 Assists, 9 Steals und 7 Rebounds. Mit anderen Worten: Es fehlten drei Rebounds und 1 Steal, um zum fünften Spieler der NBA-Historie mit einem Quadruple-Double zu werden.

Darüber hinaus versenkte MCW vier Dreier, verursachte nur einen Ballverlust und traf 8 Sekunden vor Schluss die entscheidenden zwei Freiwürfe. "Ich wollte einfach die Ruhe bewahren und die Dinger reinmachen, so wie ich sie jeden Tag im Training reinmache", so Carter-Williams.

Dass der Youngster, den viele Scouts erst mittel- oder gar langfristig für einen guten NBA-Spieler hielten, all das gegen Miami veranstaltete und die Sixers den Meister bezwingen konnten, sorgte für eine Stimmung im Wells Fargo Center, die nur schwer mit Worten zu beschreiben ist.

Durch die Anwesenheit Allen Iversons, der vor dem Tip-Off sein offizielles Karriereende verkündet hatte, war es ohnehin schon ein besonderer Abend.

"Ich kann mir nicht vorstellen, wie man besser in seine NBA-Karriere starten kann", zollte selbst LeBron James (25 Punkte, 13 Assists) dem Mann des Spiels Respekt.

Die Sixers legten bei ihrem ersten Saisonspiel los wie die Feuerwehr, zogen schon in der ersten Hälfte mit 26 Punkten davon. Den Heat war anzumerken, dass sie nach dem ersten Spiel gegen Chicago erst um drei Uhr nachts in Philly angekommen waren.

Außerdem musste die Mannschaft auf Dwyane Wade verzichten, den die Trainer lieber schonten. Wade selber hatte lange Zeit mit einem Einsatz gerechnet. "Es war nicht von langer Hand geplant, sondern wurde relativ kurzfristig entschieden", so Wade. "Es ist noch früh in der Saison, da muss man es nicht übertreiben." Roger Mason Jr. startete an der Seite von Mario Chalmers im Backcourt.

Auch ohne den All-Star kam der Meister von dem immensen Rückstand zurück, ging im vierten Viertel in Führung. Alles deutete darauf hin, dass die Partie letztlich doch den geplanten Ausgang nehmen würde. Doch mit viel Courage, Kaltschnäuzigkeit und einem überragenden Rookie gelang Philadelphia die Sensation.

Toronto Raptors (1-0) - Boston Celtics (0-1) 93:87 (BOXSCORE)

Die Raptors schlagen die Celtics - und man hat damit gerechnet. Es gibt Dinge, an die wird man sich erst noch gewöhnen müssen in dieser neuen Spielzeit.

Und dazu gehört eben, dass die Zeit der Celtics vorerst vorbei ist. Der neue Coach Brad Stevens hat eine Menge Arbeit vor sich, sah aber auch viel Positives: "Wir haben nicht perfekt gespielt, ich habe nicht perfekt gecoacht. Aber wir haben eine Mannschaft, die fightet und alles gibt. Wenn wir ein paar Fehler weniger machen, ist das Ergebnis beim nächsten Mal vielleicht anders."

Der größte Fehler war sicher die Unzulänglichkeit beim Rebounding (33:48-Nachteil). "Mit unserem Versuch, viel zu helfen, haben wir die Bretter total entblößt", wusste Brandon Bass zu berichten. Der Power Forward hatte den Vorzug vor Kris Humphries und Kelly Olynyk bekommen, insbesondere der Rookie enttäuschte bei seinem ersten NBA-Spiel (4 Punkte, 0 Rebounds, 3 Turnover).

Besser sahen die Zahlen von Starting-Center Vitor Faverani aus (13 Punkte, 3 Rebounds, 3 Blocks). Bei den Raptors punkteten vier Spieler zweistellig, Jonas Valanciunas griff zudem 11 Rebounds ab.

Detroit Pistons (1-0) - Washington Wizards (0-1) 113:102 (BOXSCORE)

Hier kommt Rock City! In Detroit ist eine neue Ära angebrochen. Eine Ära mit drei Big Men, die allesamt All-Star-Potential mitbringen. Josh Smith (19) versuchte sich wiederholt als Spielmacher, Andre Drummond stellte seine Qualitäten als Rebounder und Dunker unter Beweis und Greg Monroe? Der war überall, sammelte 24 Punkte, 16 Rebounds und 3 Assists und avancierte so zum Mann des Spiels.

Die Zweifel daran, ob die drei gemeinsam auf dem Court exisitieren können, räumten sie jedoch nicht aus dem Weg. Zu wacklig wirkte die Pistons-Offense, als Washington in der zweiten Hälfte an einem Comeback arbeitete. Apropos acklig: Rookie Kentavious Caldwell-Pope spielte 27 Minuten, traf aber lediglich 4 seiner 12 Würfe (9 Punkte).

Die anderen Neulinge Tony Mitchell, Peyton Siva und Luigi Datome standen insgesamt nicht mal eine Minute auf dem Court, Neuzugang Brandon Jennings fehlte verletzt. Dafür war Chauncey Billups dabei, startete sogar und wurde von den Fans im Palace gefeiert, als wäre er der Messias persönlich. Klar, an den Finals MVP von 2004 haben die Fans in Detroit fast nur gute Erinnerungen.

Mit 16 Punkten (4 Dreier) und 5 Assists feierte Billups eine starke Rückkehr. "Es hat sich gut angefühlt", so der Routinier über die MVP-Sprechchöre, die ihm entgegenschlugen. "Aber das ist schon ein bisschen verrückt."

Die Wizards hatten in Trevor Ariza (28 Punkte, 10 Rebounds) und John Wall (20 Punkte, 11 Assists) ihre besten Spieler, lieferten aber zu lange eine zu schwache Vorstellung ab, um Detroit ernsthaft zu gefährden. "Unsere Defense war heute nicht vorhanden", ärgerte sich Wall. "Wir haben nur zugeschaut. Ein Heimteam beim Saisonstart klar in Führung gehen zu lassen, ist keine gute Idee."

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