NBA

Mit dem besten Neuzugang der Liga zum Titel?

Von Max Marbeiter
Derrick Rose fliegt ab kommender Saison wieder durch die Hallen der NBA
© getty

Chicagos letzte Saison stand ganz im Zeichen des Fehlens von Derrick Rose. Nun ist der Aufbau zurück und erhält auch noch einen vielversprechenden Back-Court-Partner. Zudem scheinen die Bulls eine Schwachstelle beseitigt zu haben. Aber reicht das für den Titel? SPOX analysiert den Kader des sechsmaligen Champions.

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Point Guards: Eineinhalb Jahre des Konjunktivs liegen hinter den Chicago Bulls. Was wäre möglich gewesen, hätte sich Derrick Rose im April 2012 nicht das Kreuzband gerissen? Wie weit wäre Chicago gekommen, hätte der MVP von 2011 im Laufe der vergangenen Spielzeit doch noch sein Comeback gegeben?

Zu klären sind derartige Fragen natürlich nicht. Dennoch herrscht wieder Gewissheit rund um den Lake Michigan. Gewissheit, dass Rose kommende Saison - endlich - aufs Parkett zurückkehren wird.

Ohne auch nur einen Off-Season Move zu tätigen gewinnen die Bulls damit den wohl besten (quasi) Neuzugang aller Teams hinzu. Denn Rose wird nach gut eineinhalb Jahren Wettkampfpause zwar einige Wochen benötigen, um sein enormes Leistungspotential wieder voll ausschöpfen zu können. Ist er jedoch erst einmal bei hundert Prozent angelangt, zählt der Einser definitiv zu den besten zehn Spielern der Liga.

Noch wichtiger aber: er zählt zu jenem illustren Kreis von Spielern, der in den Playoffs den Unterschied ausmachen kann. Das weiß die Konkurrenz. Das wissen die Bulls. Und das weiß auch Derrick Rose, der sich erst kürzlich sogar zum Besten der Besten ernannt hat. Ob das während der Regentschaft des ebenfalls selbsternannten Königs LeBron James zutrifft, sei dahingestellt.

Dennoch dürften die Bulls durchaus zufrieden vernommen haben, dass ihr Superstar nach Monaten des Zweifelns sein gesundes Selbstvertrauen zurückgewonnen hat. Zusätzliche Vorfreude erzeugt Rose' Trainingsprogramm während seiner Reha-Phase. Diese nutzte er nämlich offenbar, um an seinem zuvor häufig wackligen Jumper zu arbeiten.

Fällt der Wurf ab sofort tatsächlich hochprozentig, entwickelt sich Rose zum vielleicht größten Matchup-Albtraum unter all jenen, die nicht auf den Namen LeBron James hören. Ein Absinken der Defense könnte er per Jumper bestrafen, zögernde Verteidiger mit seinem explosiven ersten Schritt stehen lassen wie der Roadrunner einst Wile E. Coyote.

Entsprechend gut wird Chicago Nate Robinsons Abgang Richtung Denver verkraften können. Hinter Rose werden sich Kirk Hinrich und Marquis Teague die Minuten teilen. Letzterer stand während seiner Rookie-Saison ganz Thibodeau-like kaum auf dem Court, bewies während der Summer League jedoch, dass ein Reifeprozess eingesetzt hat. Neben 18,3 Punkten legte Teague in Las Vegas 4,8 Assists auf.

Noch glücklicher dürfte sein Coach aber mit den verbesserten Playmaking-Fähigkeiten seines Sophomores gewesen sein. Entsprechend könnte Teague im zweiten NBA-Jahr deutlich häufiger den Ballvortrag übernehmen. Speziell, wenn Kirk Hinrich mal wieder verletzungsbedingt passen, oder aber auf die Zwei ausweichen muss.

"Captain Kirk" hat vergangene Saison bewiesen, dass er weiterhin einen wertvollen Beitrag auf der Eins leisten kann. Mit +100 legte er sogar das zweitbeste Plus-Minus-Rating aller Bullen auf. Zudem passt er dank seiner intensiven Defense Marke Kettenhund perfekt in Tom Thibodeaus System und kann deshalb als Combo Guard gemeinsam mit Derrick Rose auflaufen.

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