NBA

Mit dem besten Neuzugang der Liga zum Titel?

Von Max Marbeiter
Derrick Rose fliegt ab kommender Saison wieder durch die Hallen der NBA
© getty
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Center: Die gute Nachricht vorweg: Joakim Noah hat während der Off-Season genügend Zeit, seine Plantare Fasciitis, die ihn beinahe während der gesamten zweiten Saisonhälfte plagte, auszukurieren. Die schlechte Nachricht: Das ist auch bitter nötig. Denn Nazr Mohammed hat als Backup zwar überrascht, allzu viel Positives dürfen sich die Bulls von ihrem 36-jährigen Center allerdings nicht erwarten.

Umso wichtiger ist es, dass Noah nicht nur gesund bleibt, sondern auch an seine starken Leistungen der Vorsaison anknüpft. In Abwesenheit von Derrick Rose entwickelte sich der französische Nationalspieler immer mehr zum Leader, wuchs an seiner neuen Rolle.

Sowohl bei den Punkten (11,9) als auch bei den Rebounds (11,1) lag er über seinem Karriereschnitt. Zudem schüttelte er gut zwei Mal pro Spiel den Mutombo-Finger, glänzte immer wieder mit für einen Big Man herausragenden Passfähigkeiten und zählt inzwischen zur absoluten Center-Elite - speziell defensiv.

Nicht umsonst ist eine der besten Verteidigungen der Liga um Noah herum aufgebaut. Noah rotiert, Noah spielt Help Defense, Noah - und das ist einer seiner deutlichsten Vorzüge - verteidigt auch Guards und Forwards effektiv. So sind die Bulls wesentlich weniger anfällig für gegnerische Pick-and-Rolls. Da fällt auch eine der eigentümlichsten Wurfbewegungen der Basketballgeschichte nicht allzu sehr ins Gewicht.

Fazit: Angesichts von Derrick Rose' Comeback und der Rückkehr der übrigen Verletzten aus der vergangenen Saison ließe sich den Bulls bereits in der kommenden Saison der Angriff auf den NBA-Thron zutrauen. Einige Fragezeichen aber bleiben. Zunächst einmal müssen Superstar und Team nach fast zwei Jahren getrennter Wege wieder zusammenfinden. Rose wird zudem Zeit benötigen, zurück zu alter Stärke zu finden.

Dazu ist die Big-Man-Rotation der Bulls etwas dünn besetzt. Ein weiteres Problem ist Tom Thibodeaus Hang, jedes Regular-Season-Spiel mit voller Intensität anzugehen und seine erste Fünf entsprechend exzessiv auf dem Court zu lassen, was wiederum das Verletzungsrisiko erhöht.

Das könnte sich angesichts der variablen, aber nicht unendlich tiefen Bank auch kommende Saison wiederholen. Speziell Noah, Deng und Butler werden mangels Alternativen wieder um die 40 Minuten auf dem Court stehen.

Pendelt sich aber gerade Butler bei 14 bis 16 Punkten pro Spiel ein und entwickelt dazu einen verlässlichen Dreier, ist für Chicago einiges möglich. Vor allem deshalb, weil Deng und Noah in Rose' Abwesenheit gezwungen waren, mehr Verantwortung zu übernehmen.

Der Titel kommt wohl trotzdem noch ein wenig zu früh. Miami, Indiana und Brooklyn werden den Bulls in den Playoffs aber nur allzu gern aus dem Weg gehen.

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