Power Forwards: Kurz gesagt: Alles bleibt, wie es war. Zwar war spekuliert worden, die Bulls könnten versuchen, LaMarcus Aldridge irgendwie zu dem Team zurückzuholen, das ihn einst draftete. Am Ende blieben Gerüchte jedoch Gerüchte. Also dürfen sich erneut Carlos Boozer und Taj Gibson im Wechsel auf der Vier austoben.
Dabei sähen Bulls-Fans Ersteren nur allzu gern von der Gehaltsliste gestrichen. Lohn - Boozer verdient kommende Saison 16,8 Millionen Dollar - und Ertrag stehen einfach nicht in gesunder Relation, heißt es häufig. Tatsächlich wirkt der Big Man gerade in der Defense immer wieder desorientiert. Häufig verschläft er Rotationen, selten spielt er effektive Help-Defense.
Zwar ist er in manch wichtigem Spiel auch vorne kaum präsent und stellt nicht immer die erhoffte zweite Scoringoption dar, wirft man einen Blick auf das Gesamtbild, so ist Boozers Impact jedoch durchaus vorhanden. 16,4 Punkte und 9,6 Rebounds legte er in den vergangenen Playoffs auf und zählt damit rein statistisch zu den besseren Vierern der Liga.
Nicht zu vergessen: "Carlos' Passspiel wird komplett unterschätzt", sagte Coach Thibodeau während eines Interviews mit "Grantland". "Wenn du zum Korb cuttest und offen bist, wirst du den Ball auch bekommen. Wir wissen, wie wichtig er für unser Team ist."
Über die Wichtigkeit Gibsons ist sich Thibodeau sicherlich ebenfalls im Klaren. Natürlich lebt der Big Man vorne weiter größtenteils von Power Moves in Korbnähe - auch wenn sein Mitteldistanzwurf wenigstens ein Stück Effektivität gewonnen hat.
Was Gibson für Chicago so wertvoll macht, ist jedoch ohnehin sein unglaublicher Einsatzwille, gepaart mit starker Defense und jeder Menge Hustle Plays. Zudem ermöglicht er den Bulls durch starkes Offensivrebounding immer wieder zweite Wurfmöglichkeiten, die gerade dem nachgebesserten Schützenarsenal entgegenkommen dürften.
Hinter Boozer und Gibson dürfte für Erik Murphy kaum Spielzeit abfallen. Als Stretch-Four käme der Rookie zwar in Frage, Mike Dunleavy ist jedoch die wahrscheinlichere Variante.
