NBA

Mit dem besten Neuzugang der Liga zum Titel?

Von Max Marbeiter
Derrick Rose fliegt ab kommender Saison wieder durch die Hallen der NBA
© getty
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Shooting Guards: Seit Michael Jeffrey Jordan die 98er Finals - und damit seine Bulls-Karriere - per Mid-Range-Jumper beendete, sucht man in Chicago vergeblich nach einem Nachfolger für den besten Basketballer aller Zeiten. In den letzten Jahren versuchten sich nacheinander Keith Bogans, Richard Hamilton und Marco Belinelli - ein wirklich würdiger Erbe für His Airness war keiner von ihnen.

Für die kommende Saison hat sich Tom Thibodeau nun frühzeitig auf Jimmy Butler als neuen Starting-Zweier festgelegt. Angesichts der Leistungsexplosion des Swingmans die absolut richtige Entscheidung. Denn Butler ist inzwischen weit mehr als nur der Kobe-Stopper.

Ob Offense (112,5 zu 108,4 Punkte), Rebounding (55,5 Prozent zu 53,1 Prozent aller Boards) oder zugelassene Punkte (93,9 zu 99,5) - steht er auf dem Court, steigern sich die Bulls auf 48 Minuten gesehen in beinahe allen relevanten Kategorien. Zwar wackelt Butlers Wurf bisweilen, angesichts seiner herausragenden Arbeitseinstellung darf man in Sachen Jumper allerdings durchaus Verbesserungen erwarten.

Und die werden auch nötig sein. Schließlich benötigt Chicago dringend einen zweiten verlässlichen Scorer neben Derrick Rose. Ob Butler diese Rolle ausfüllen kann, muss sich erst zeigen. Potential für etwas Entlastung ist jedenfalls vorhanden.

Defensiv ist er ohnehin über jeden Zweifel erhaben, zählt zu den besten Wing-Defendern der Liga und bereitet gegnerischen Coaches im Verbund mit Luol Deng damit regelmäßig Kopfzerbrechen.

Chicagos einzige Free-Agent-Verpflichtung Mike Dunleavy wirkt am hinteren Ende des Courts zwar deutlich weniger angsteinflößend, bringt dafür aber ein Qualitätsmerkmal mit, das Chicago seit Kyle Korvers Abgang schmerzlich vermisst: Outside-Shooting. Die Bulls benötigen unbedingt gute Schützen, um ihren Slashern Rose und Butler den nötigen Platz für den Zug in die Zone zu ermöglichen.

Dass genau das bei einem der schlechtesten Dreierteams der Liga bislang nicht der Fall war, dürfte klar sein. Dass Dunleavy Abhilfe schaffen wird, jedoch ebenfalls. Abgesehen von seiner starken Quote von Downtown (42,8 Prozent vergangene Saison) merkt man dem Veteran seine elf NBA-Jahre deutlich an. Im positiven Sinne. Dunleavy gilt als ungemein intelligenter Spieler, der sich seiner Stärken und Schwächen absolut bewusst ist und entsprechend selten überdreht.

Zudem ist er extrem flexibel, kann sowohl als Stretch-Big als auch als großer Zweier auflaufen. Tom Thibodeau bieten sich so diverse Möglichkeiten, seine Aufstellungen zu variieren und den Gegner vor Matchup-Probleme zu stellen. So positiv sich die Verpflichtung des ehemaligen Buck vorne auch auswirken wird, defensiv muss Dunleavys mangelnde Schnelligkeit jedoch im Kollektiv aufgefangen werden.

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