NBA

Wiedersehen in OKC und Kobe-lose Lakers

Von Max Marbeiter
Dwight Howard (2.v.l.) kommt gegen die Spurs besondere Bedeutung zu
© getty
Cookie-Einstellungen

Los Angeles Clippers (4) vs. Memphis Grizzlies (5)

Saisonbilanz: 3-1 (101:92, 99:73, 85:96, 91:97)

Ausgangsposition: Man fühlt sich ein wenig an das vergangene Jahr erinnert. Damals trafen Clippers und Grizzlies ebenfalls in Runde eins aufeinander. Nach sieben unglaublich intensiven Spielen zog L.A. schließlich in Runde zwei ein. Viel knapper dürfte die Geschichte auch diesmal nicht ausfallen.

Denn auch in diesem Jahr bildet Memphis wieder den basketballerische Inbegriff von Defense. Die Grizzlies erlauben ihren Gegnern nur 89,3 Punkte pro Spiel und stellen damit die beste Defensive der gesamten NBA. Ausgedehnte Highlight-Vorführungen der Herren Griffin und Jordan dürften, anders als während der regulären Saison, also nicht zu erwartet sein.

L.A. muss seine Offense ein wenig umstellen. Heißt: Mehr Setplay, mehr Kampf unter den Bretter, weniger Fast Breaks und weniger schnelle Punkte. Mit Chris Paul haben die Clippers allerdings den perfekten Initiator und Taktgeber. Wohl kaum ein Playmaker verfügt über ähnliches Spielverständnis und ist damit derart geeignet, einen solchen "Systemwandel" erfolgreich umzusetzen.

Gefährlich wird es für den Pacific-Division-Champ allerdings unter den Brettern. Marc Gasol zählt inzwischen zu den besten Centern der Liga, fungiert dank seiner für einen Big Man herausragenden Passfähigkeiten (4 Assists pro Spiel) häufig als Play Maker am Zonenrand und liegt in den vier Partien gegen die Clippers zudem in beinahe allen Kategorien über seinem Saisonschnitt.

Mit Zach Randolph haben die Grizzlies zudem einen der besten Rebounder der Liga (11,2) in ihren Reihen. Offensiv wie defensiv werden Blake Griffin und DeAndre Jordan also deutlich mehr gefordert sein, als gewohnt. Dazu hat der Rudy-Gay-Trade Memphis nicht wirklich geschwächt. Im Gegenteil.

Ohne Gay haben die Grizzlies ihr Spiel nun endgültig auf ihre beiden dominanten Big Men ausgerichtet. Dennoch zählt die Offense mit lediglich 93,4 Punkten im Schnitt zu den absolut schwächsten der Liga. Dieser Fakt gemeinsam mit der extrem tief und hochwertig besetzten Bank der Clippers könnte den Ausschlag in Richtung L.A. geben.

Players to watch: Blake Griffin vs. Zach Randolph. Griffin zählt sicherlich zu den talentiertesten Big Men der Liga. Seine Athletik sucht ohnehin ihresgleichen. Dennoch wirkt gerade das Offensivarsenal auch im dritten Jahr noch sehr roh. Griffin hat sich zwar den einen oder anderen Post Move angeeignet, gerade gegen harte Defender fehlt es seinem Spiel aber häufig an der nötigen Finesse.

Allein deshalb birgt das Duell Griffin/Randolph einige interessante Facetten. Gelingt es Griffin regelmäßig zu scoren, lässt er sich nicht von Randolphs körperlicher Spielweise frustrieren, bietet er den Clippers eine nicht zu unterschätzende Waffe im Post. Angesichts der schwachen Offense der Grizzlies ist Randolph allerdings ebenfalls offensiv gefordert, was Griffin wiederum einigen Freiraum unter dem gegnerischen Korb verschaffen könnte.

Prognose: Wie im vergangenen Jahr wird es auf ein extrem enges Duell hinauslaufen. Beide Teams haben Mittel, dem jeweils anderen wehzutun. Trotz eines Mike Conley heißt der Clippers' größter Trumpf jedoch Chris Paul - und der wird schließlich auch den Ausschlag geben. Clippers in 7.

Seite 1: OKC vs. Rockets

Seite 2: Spurs vs. Lakers

Seite 3: Nuggets vs. Warriors

Seite 4: Clippers vs. Grizzlies

Der komplette Playoff-Spielplan