NBA

Clippers vs. Lakers: Battle Los Angeles

Von SPOX
Clippers vs. Lakers in einem Must-Win-Game, da ist höchste Anspannung garantiert
© getty
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Bank: Jamal Crawford, Lamar Odom, Eric Bledsoe vs. Earl Clark, Antawn Jamison

Clippers: Die Ersatzbank ist eine der großen Stärken der Clippers, obwohl die ursprüngliche Tiefe durch die Verletzungen von Chauncey Billups und Grant Hill sogar noch dezimiert wurde. Mit Jamal Crawford (16,7 PPG), Matt Barnes (10,2 PPG), Eric Bledsoe (8,8 PPG), Lamar Odom (5,7 RPG), Ronny Turiaf, Ryan Hollins und dem neu verpflichteten Maalik Wayns stehen zahlreiche Ersatzleute parat, die nicht nur unterstützend tätig werden, sondern eine Partie sogar komplett übernehmen können. Crawford ist mit seinen Fähigkeiten als Bank-Mikrowelle, drittbester Scorer im Team und als realistischer Sixth-Man-of-the-Year-Kandidat natürlich die allererste Option.

Lakers: Die Bank der Lakers war vor den vielen Verletzungen ja schon nicht beneidenswert tief, aber die Ausfälle von Nash und World Peace haben sie vollends zum skellettoiden Gebilde degradiert. Jamison (9,4 Punkte, 35 Prozent aus der Distanz) und Earl Clark, der zu den wenigen angenehmen Überraschungen bei den Lakers zählt, sind die einzigen Akteure, die der ohnehin nicht sehr Reserve-freundliche D'Antoni derzeit einsetzt. Sollte Nash zurück kehren, gibt Blake noch den Backup-Guard. Alles in allem also maximal eine 7er-/8er-Rotation.

Fazit: Vorteil Clippers.

Head Coach: Vinny Del Negro vs. Mike D'Antoni

Del Negro: Del Negro ist einer der miesesten Coaches der Association. Er kann einige Sachen gut (mit Spieleregos hantieren und als Motivator die ein oder andere Rede schwingen), aber sobald es ans Eingemachte geht, ist VDN wie ein Fisch an Festland. Er versteht nichts von Taktik, versteht es nicht, Matchup-Vorteile auszunutzen und ist einer der unkreativsten Play-Designer weit und breit. Dazu muss man nur einmal studieren, was Los Angeles nach Timeouts so fabriziert. Die Clippers sind jung, athletisch, tief und erfolgreich - trotz del Negro, nicht wegen ihm.

D'Antoni: Der D'Antoni/Nash Effekt, er verpuffte in Tinseltown, wo man ursprünglich ja Phil Jackson an der Seitenlinie sehen wollte. Das wurde vor wenigen Tagen bei Shaquille O'Neals Trikotzeremonie wieder überdeutlich, als das Staples Center minutenlange "We want Phil" Sprechchöre anstimmte. So schwer es für D'Antoni sein muss, sich immerzu mit dem erfolgreichsten Trainer aller Zeiten messen lassen zu müssen, so durchwachsen war seine Arbeit in dieser Saison. Er ist launisch, er sagt immer was er denkt und er ist dafür bekannt, die Spieler auf Biegen und Brechen in sein System pressen zu wollen. Falls die Lakers aber doch noch die Playoffs erreichen sollten, muss das auch Mike D'Antoni angerechnet werden, der trotz aller Widerstände und unzähligen Verletzungen das Unmögliche möglich machte.

Fazit: Vorteil Lakers.

Prognose

Auf den ersten Blick sind die Karten klar verteilt. Auf der einen Seite die jungen, hungrigen League Pass Darlings, das wandelnde "Lob City" Highlight-Tape und das klar bessere Team in dieser Saison. Auf der anderen Seite die alten, angeschlagenen, funktionsgestörten Lakers, die im Oktober als Meisterschaftsanwärter gehandelt wurden und seither so tief gefallen sind, wie man das als projizierter Contender nur kann.

Blickt man aber hinter die Kulissen, stellt man einige Dinge fest, die das Duell am Sonntag weit öffnen. Klar, die Clippers haben alle drei Partien in dieser Saison gewonnen. Beim 105:95 im November dominierte Chris Paul mit 18 Punkten und 15 Assists, trotz 40 Zählern von Kobe Bryant. Beim 107:102 Anfang Januar war Paul noch besser (30 PKT, 13 AST), Bryant ähnlich stark (38 PKT). Der 125:101 Erfolg kurz vor der All-Star-Pause im Februar war ebenfalls fest in der Hand von Paul, der natürlich wieder den größten Unterschied zugunsten der Clippers machen könnte.

Seit dem bombastischen 17-Spiele-Siegeslauf der Clippers im Dezember und der anschließenden Verletzung vor Chris Paul, der ab dem 21. Januar mehrere Wochen fehlte, haben die Clippers aber nur noch knapp 50 Prozent ihrer Spiele gewonnen (18-17 Siege nach 32-9 Start). Das Team ist eindeutig nicht das gleiche, das vor Weihnachten mit dem besten Basketball die Liga und die weltweite Fangemeinde begeisterte.

Die Lakers hingegen haben sich nach ihrem katastrophalen Start zumindest insoweit stabilisiert, als dass sie nicht mehr täglich für Negativschlagzeilen sorgen. Ihre Bilanz seit dem 21. Januar ist mit 23-14 Siegen respektabel. Bryant spielt schon das gesamte Jahr über in MVP-Form, Howard ist wieder fit und Gasol findet nach seiner Verletzungspause auch langsam, aber sicher wieder zur Leistungsstärke, die man noch aus früheren Jahren kennt.

Die All-Time Bilanz spricht eindeutig für die Lakers (143:52), wenngleich die Clippers in diesem Jahr die Könige am Pazifik sind nach der ersten 50-Siege-Saison der Franchise-Geschichte und ihrem ersten Division-Sieg überhaupt. Die Vorteile auf Point Guard, Power Forward und auf der Ersatzbank sind teilweise eklatant. Die Lakers haben aber größeren Druck, wollen sich gleichzeitig für die drei Pleiten bisher rehabilitieren und haben auf Center und auf dem Flügel die Vorteile auf ihrer Seite.

Sonntag Mittags im Staples Center - die Stars und Sternchen werden wie immer zugegen sein, und Stars wie Paul oder Bryant unter dem grellen Scheinwerferlicht wieder Top-Leistungen abliefern. Insgesamt ist ein Team derzeit besser drauf: Lila-Gold hat drei in Folge und vier seiner letzten fünf gewonnen, Rot-Weiß vier von sechs verloren. Angesichts der Tatsache, dass die Lakers auswärts, aber eigentlich zu Hause spielen, jeden Sieg im Kampf um Platz acht bitter nötig haben und die Clippers derzeit etwas ausgelaugt wirken, müssen die "Gäste" am Sonntag leicht favorisiert werden.

Sieg Lakers.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose

Der NBA-Spielplan im Überblick