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Historischer Einbruch besiegelt Celtics-Pleite

Von Marc-Oliver Robbers
Knicks-Superstar Carmelo Anthony erzielte gegen die Boston Celtics 34 Punkte
© getty

Die Boston Celtics haben auch das zweite Spiel beim Erzrivalen New York Knicks verloren. Beim 87:71 (BOXSCORE) brachen die Celtics erneut in der zweiten Hälfte völlig ein und stellten einen neuen Franchise-Negativrekord auf.

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Die Knicks haben ihre Pflicht erfüllt und nach dem klaren Sieg am Samstag auch das zweite Spiel im heimischen Madison Square Garden gewonnen. Dabei zeigten Superstar Carmelo Anthony (34 Punkte) und Sixth Man J.R. Smith (19) eine ganz starke Partie. Auch Point Guard Raymond Felton lieferte mit 16 Punkten eine gute Vorstellung ab.

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Boston spielte eine starke erste Hälfte, brach aber erneut in der zweiten Halbzeit völlig ein. Mit nur 23 Punkten nach der Pause stellten sie einen Franchise-Negativrekord für die Playoffs auf. Bereits am Samstag in Spiel 1 erlebten die Celtics einen katastrophalen Einbruch nach der Pause.

Paul Pierce war mit 18 Punkten bester Werfer der Celtics, leistete sich aber auch 5 Ballverluste. Kevin Garnett hatte das ganze Spiel über mit Foulproblemen zu kämpfen und kam auf 12 Punkte und 11 Rebounds. Am Samstag wechselt die Serie mit dem dritten Spiel in den TD Garden nach Boston. Die Celtics stehen nach zwei Niederlagen bereits gehörig unter Druck.

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Die Reaktionen:

Carmelo Anthony (Knicks): "Wir wissen genau, was für ein Team wir sind. Wir wissen, wenn wir uns defensiv richtig reinhängen, wird es schwer für den Gegner."

Kevin Garnett (Celtics): "Wir müssen offensiv eine Lösung finden und nicht ins Stocken geraten. Wir brauchen einen Weg, um mehr zu punkten."

Doc Rivers (Coach Celtics): "Ich dachte, dass wir sie in der ersten Hälfte attackiert haben, aber sie blieben dran. Sie haben uns nicht den K.o.-Schlag setzen lassen. In der zweiten Halbzeit haben sie es dann gedreht und uns den K.o.-Schlag verpasst. Mehrmals."

Kenyon Martin (Knicks): "Ich glaube, die Jungs wissen, worauf es ankommt. Wir müssen darüber nicht reden. Es geht darum, den Titel zu holen."

Mike Woodson (Coach Knicks): "Ich denke, im dritten Viertel waren wir so gut wie das ganze Jahr in Sachen Ball-Movement und Wurfquote."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Bei den Knicks kehrt Pablo Prigioni in die Starting Five zurück. Neben dem argentinischen Rookie spielen Felton, Shumpert, Anthony und Chandler. Keine Veränderungen dagegen bei den Celtics. Es starten Bradley, Pierce, Green, Bass und Garnett.

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4.: Das spielt den Knicks natürlich in die Karten. Garnett holt sich schnell zwei Fouls ab und muss auf die Bank. New York führt 5:2.

9.: Smith zieht zum Korb steckt dann kurz durch auf Martin und der dunkt den Ball durch den Ring. 15:11 für die Knicks. Der Sixth Man of the Year ist drin in der Partie. Schöner Assists und seine vier ersten Würfe finden das Ziel.

10.: Wow! Bass räumt Anthony ab. Der Fastbreak läuft über Pierce, der per Korbleger abschließt. Terry legt noch einen Dreier nach. 9:0-Lauf für Boston. Die Partie ist gedreht! 20:15.

18.: Fastbreak der Celtics. Terry stoppt ab und nimmt sich den offenen Dreier. Swish! 36:30! Auf der anderen Seite räumt Garnett Chandler ab.

22.: Bradley mit dem Cut zum Korb. Der Korbleger fällt raus, aber der Guard wird gefoult und macht beide. Höchste Führung des Spiels für die Celtics. 46:37!

27.: Shumpert läuft heiß! Der Swingman versenkt zwei Dreier in Serie und gleicht für die Knicks aus. Guter Start in die zweite Halbzeit! 48:48.

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30.: Ganz stark! Melo nagelt erst den Dreier rein und trifft dann den Fade Away trotz Pierce' Hand im Gesicht. 23:4-Run der Knicks! New York führt 62:52.

42.: Monsterblock! Martin schickt den Korbleger-Versuch von Green in die dritte Zuschauerreihe! Der Veteran ist erneut ein starker Energizer von der Bank. Hier brennt nichts mehr an. 85:69 für New York.

New York Knicks vs. Boston Celtics: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: J.R. Smith. Einen Tag nach seiner Ernennung zum Sixth Man of the Year rechtfertige Smith die Auszeichnung mit einer starken Leistung. Der Guard erzielte 19 Punkte und hielt sein Team in der starken Phase der Celtics vor der Pause im Spiel. Smith versenkte zwei schwere Würfe und nagelte dann einen unglaublichen Buzzerbeater von ganz weit draußen rein.

Der Flop des Spiels: Kevin Garnett. Der Veteran sollte eigentlich nach einer schwachen ersten Partie besser ins Angriffsspiel eingebunden werden, aber KG stand sich selbst im Weg. Bereits nach 3:22 Minuten kassierte er sein zweites Foul und verbrachte das restliche erste Viertel auf der Bank. Als er wieder auf dem Feld war, kassierte er ziemlich unnötig direkt das dritte Foul und so zog sich das durch die gesamte Partie. Jedes Mal kassierte KG direkt nach seiner Rückkehr aufs Feld den nächsten Pfiff. Garnett fehlte den Celtics als defensiver Anker und ermöglichte es den Knicks immer wieder in die Zone zu penetrieren. Seine Zahlen (12 Punkte, 11 Rebounds in 24 Minuten) waren dabei eigentlich ganz gut und lassen vermuten, was bei mehr Spielzeit möglich gewesen wäre.

Analyse: Boston hatte das Ziel, Garnett mehr in das Offensivspiel einzubinden. In Spiel 1 war der Veteran offensiv kaum ein Faktor und auch im zweiten Aufeinandertreffen funktionierte das nicht so, wie gewünscht. KG holte sich bereits nach 3,5 Minuten sein zweites Foul ab und saß das komplette restliche Viertel auf der Bank. Im zweiten Viertel kam dann schnell das dritte Foul hinzu, so dass Coach Rivers gezwungen war, seinen Star erneut vom Feld zu nehmen.

Ohnehin starteten beide Teams äußerst nervös in die Partie. Die Würfe fielen nicht und es gab viele Fouls und Unterbrechungen. Boston tauschte früh durch und brachte Terry und Crawford in die Partie. Die beiden Guards initiierten einen 9:0-Lauf, der die Celtics zwischenzeitlich in Front brachte. Doch die Knicks kamen in Form von Smith zurück. Der Sixth Man of the Year traf einige wichtige und schwere Würfe, darunter ein Buzzerbeater zwei Meter hinter der Dreierlinie mit Abschluss des ersten Viertels.

Doch tonangebend blieben die Celtics. Boston kam der erzwungene Small Ball aufgrund von Garnetts Foulproblemen entgegen. Sie suchten immer wieder passende Matchup durch gutes Ball-Movement. Pierce nutzte sein Mismatch gegen Felton gut aus und punktete zuverlässig. Boston verteidigte zudem gut, zwang New York zu Ballverlusten und kam so ins Laufen. Aus den 8 Turnovern in der ersten Halbzeit machten die Celtics 18 Punkte.

Das Transition Game funktionierte und anders als im ersten Spiel war auch die Bank ein Faktor. Bereits zur Halbzeit lieferte die Celtics-Bank fast viermal so viele Punkte wie im gesamten Spiel am Samstag (14:4). Die Knicks hatten dagegen Probleme mit dem Wurf. Die Trefferquote lag bei 37,8 Prozent. Das lag zum einen an der guten Defense von Boston, aber auch an der schlechten Wurfauswahl und dem unzureichenden Ball-Movement (Nur 6 Assists in Halbzeit 1).

Doch New York kam wie verwandelt aus der Kabine. Auf einmal fielen die Würfe. Shumpert eröffnete den Reigen mit zwei Dreiern, auch Melo fand nun endlich zu seinem Wurf. Zudem hängten sie Garnett schnell das vierte Foul an. Wieder musste der Veteran auf die Bank und fehlte erneut als Anker in der Defensive. Das nutzte nun vor allem Felton aus, der immer wieder in die Zone schnitt und punktete. Mit einem 29:6-Lauf stellten die Knicks die Verhältnisse völlig auf den Kopf. Auch die schnelle Hereinnahme von Garnett änderte nichts an den veränderten Kraftverhältnissen.

Mit einer 15-Punkte-Führung ging New York ins Schlussviertel. Boston versuchte es noch einmal und kam durch schnelle Punkte von Crawford und Pierce auf 9 Zähler heran, aber die Aufholjagd verkam zu einem Strohfeuer. Die Knicks spielten es konzentriert runter, verteidigten gut und brachten das Spiel so nach Hause. 4 Minuten vor dem Ende nahmen die Trainer ihre Stars vom Feld. New York gewinnt auch das zweite Spiel aufgrund einer starken Halbzeit und reist mit einer komfortablen 2:0-Führung nach Boston.

Die Celtics brechen erneut in der zweiten Halbzeit völlig ein. Nach indiskutablen 25 Punkten nach der Pause in Spiel 1 schafften es die Mannen von Doc Rivers, diese Marke im zweiten Spiel noch zu unterbieten. 23 Punkte bedeuten Franchise-Playoff-Minusrekord für den Rekordmeister. Boston steht damit in Spiel 3 am Samstag bereits mit dem Rücken zur Wand.

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