NBA

Mögliche Finals-Preview live bei SPOX!

Von Florian Regelmann
Das erste Saisonduell gewann Miami 105:100 - die Spurs spielten aber ohne ihre Stars
© getty
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Bank: Manu Ginobili, Boris Diaw, Gary Neal vs. Ray Allen, Norris Cole, Shane Battier

Spurs: Die wahnsinnige Tiefe der Spurs wurde schon oft thematisiert. In Richtung Playoffs wird Popovich aber seine Rotation sicher verkleinern. Manu Ginobili, Boris Diaw, Gary Neal und Stephen Jackson wären in erster Linie die vier Jungs, auf die er bauen will. Das Problem: Abgesehen von Diaw hatte oder hat jeder andere mit Verletzungen zu kämpfen. In erster Linie Ginobili. Der Argentinier ist elementar für den Erfolg der Spurs in der Postseason, aber er wird einfach nicht fit. Gegen die Clippers konnte er nur drei Minuten spielen, dann war sein Abend wegen Oberschenkelproblemen schon wieder vorbei. Dabei braucht Ginobili dringend Spielpraxis, kämpft er doch stark mit seinem Wurf. Jackson hat seinen Schuss auch noch nicht wiedergefunden - und Neal kehrte erst jetzt gegen die Clippers von einer Verletzungspause zurück.

Heat: Die Rotation der Heat ist im Normalfall deutlich kleiner als die der Spurs. Shane Battier, der X-Faktor und Dreierexperte (43,1%), und Shooter-Legende Ray Allen (42,3% Dreier) bekommen viele Minuten, dazu fällt noch ein bisschen Einsatzzeit für Arbeitstier Chris Andersen und Backup-Spielmacher Norris Cole ab. Dahinter lauern aber mit Mike Miller, Rashard Lewis oder James Jones Veteranen, die Spoelstra auch immer bringen kann. Miller wurde jetzt durch die Chalmers-Verletzung in die Starting Five gespült.

Fazit: Die Spurs-Bank gehört zu den Top 10 der Liga (38,3 Punkte), die Ersatzleute der Heat gehören zu den 5 schwächsten Units der NBA (27,3 Punkte). Vorteil San Antonio.

Head Coach: Gregg Popovich vs. Erik Spoelstra

Popovich: Vor dem zweiten Saisonduell gegen die Heat muss noch einmal an das erste Treffen (105:100 Miami) erinnert werden. Popovich entschied sich angesichts eines toughen Spielplans dazu, ohne Parker, Duncan, Ginobili und Green zum Kracher nach Miami zu reisen. Commissioner David Stern war nicht "amused" und verdonnerte die Spurs zu einer saftigen Geldstrafe (250.000 Dollar), weil sie der Liga und den Fans Schaden zugefügt hätten. Und Popovich war es vollkommen egal. Im Zweifel würde es Pop noch einmal genauso machen und sagen: "Hey, liebe NBA. Hier habt ihr die nächsten 250.000 Dollar. Ist schon überwiesen." Popovich ist eine Institution und ziemlich unumstritten der aktuell beste Coach der NBA.

Spoelstra: Man muss Spoelstra Respekt zollen. Jungs wie Battier haben ohne Zweifel auch einen großen Anteil daran, dass die Teamchemie in Miami jetzt absolut stimmt - aber auch dem Coach gebührt ein Lob dafür, wie er seine Superstar-Truppe managt. Spoelstra predigt praktisch nach jedem Spiel, dass sein Team noch besser und besser werden muss. Und die Message kommt an. Miami hat sich in dieser Saison von Monat zu Monat gesteigert.

Fazit: Respekt vor der Arbeit von Spoelstra, ja, aber dennoch ganz klar Vorteil Popovich. Er ist der Master.

Prognose

Erleben wir eine Finals-Preview? Wenn sich die beiden No. 1 Seeds ihrer Conferences gegenüberstehen, liegt das ja auf der Hand. Während die Heat (57-15) Platz eins im Osten schon sicher haben (zum ersten Mal seit der Wade-Shaq-Ära 2004-05), brauchen die Spurs (55-17) noch Siege, um ihren 2,5-Spiele-Vorsprung auf Oklahoma City zu verteidigen.

Insgesamt geht es in diesem Matchup selbstredend auch noch darum, wer die Saison mit der besten Bilanz der Liga beendet. Mal abgesehen davon, dass es ein absolutes Statement-Game ist.

Die Nummer eins in Sachen Field Goals (Miami, 49,7%) trifft auf die Nummer zwei (San Antonio, 48,7%), zwei Top-Scoring-Teams (SA: 4./MIA: 5.) treffen aufeinander, zwei Top-Dreier-Teams (SA: 3./MIA: 2.), aber auch zwei Teams mit gewissen Rebounding-Schwächen (SA: 22./MIA: 30.) - es ist angerichtet für ein Spiel, das man nicht verpassen darf.

Miami hat auf das Ende der 27-Spiele-Siegesserie in New Orleans stark geantwortet , die Leistung war sogar dominanter als oftmals während der Siegesserie, benötigte das Team da doch immer mal wieder eine späte Aufholjagd, um Siege einzufahren. Zu einem gewissen Teil waren die Spieler jetzt nach eigener Aussage auch froh, dass die Serie und der damit verbundene Zirkus ein Ende gefunden hat.

Und auch wenn der Rekord der Lakers um sechs Spiele verfehlt wurde, bleibt die Leistung grandios. Innerhalb der Streak der Heat hat jedes andere NBA-Team mindestens fünf Mal verloren...

San Antonio auf der anderen Seite hat die Spitzenspiel-Woche mit knappen Erfolgen gegen die Nuggets und Clippers gut absolviert, gelingt jetzt noch der perfekte Abschluss gegen Miami? Es ist ein 50-50-Spiel, aber aufgrund des Heimvorteils (32-4) sagt SPOX: ja. Sieg San Antonio.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose

Der NBA-Spielplan im Überblick