NBA

Mögliche Finals-Preview live bei SPOX!

Von Florian Regelmann
Das erste Saisonduell gewann Miami 105:100 - die Spurs spielten aber ohne ihre Stars
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Small Forward: Kawhi Leonard vs. LeBron James

Leonard (11,6 Punkte, 5,6 Rebounds, 1,7 Steals): Der erst 21-Jährige gehört wohl schon jetzt zu den besten Flügelverteidigern der Liga. Verteidigen, Bälle klauen und rebounden sind seine primären Aufgaben, aber in den letzten Monaten zeigt Leonard auch, dass er offensiv ein Faktor sein kann. Im März liefert er pro Spiel 14 Punkte und trifft über 50 Prozent seiner Würfe. Leonard ist ein Spieler, der das Boxscore in jeder Kategorie füllen kann. Beispiel war vor zwei Wochen der Auftritt in Cleveland, als er 24 Punkte, 13 Rebounds, 4 Assists, 2 Steals und 2 Blocks sammelte.

James (26,9 Punkte, 8,1 Rebounds, 7,3 Assists): Was soll man zu dem Kerl noch erzählen? James spielt eine der großartigsten Saisons, die je ein Spieler gespielt hat. 56 Prozent aus dem Feld, über 40 Prozent Dreier, praktisch jeden Abend in der Nähe eines Triple-Doubles - es ist abartig gut, was James spielt. Seine Dreier-Show in New Orleans, als er jetzt in nicht mal sechs Minuten sechs Mal von Downtown netzte, war wieder einmal Must-See-TV vom besten Spieler auf dem Planeten. Ob er sich allerdings einen Gefallen getan hat, sich über zu harte Fouls und die Refs zu beklagen, sei mal dahingestellt.

Fazit: It's LeBron James.

Power Forward: Tim Duncan vs. Udonis Haslem

Duncan (17,6 Punkte, 10,0 Rebounds, 2,7 Blocks): Man kann nur immer wieder den Hut ziehen vor diesem Timothy Theodore Duncan. Es ist der absolute Wahnsinn, was er mit bald 37 Jahren für eine Saison spielt. Man muss sich nur anschauen, was er in dieser Woche in den Topspielen gegen Denver und die L.A. Clippers aufs Parkett gezaubert hat. Einmal geschmeidige 23 Punkte, 14 Rebounds und 5 Blocks, einmal 34 Punkte und 11 Rebounds inklusive Monster-Jam und Game-Winner 2 Sekunden vor Schluss. Wie emotional der sonst stoische Duncan darauf reagierte, war sensationell zu sehen. In den letzten sieben Spielen liefert Duncan 25 Punkte im Schnitt. Und er ist auf seine alten Tage ein sicherer Freiwerfer (über 80 Prozent) geworden.

Haslem (3,6 Punkte, 5,3 Rebounds): Haslems Einsatz (Knöchel) war für das Spiel in New Orleans fraglich, der Veteran konnte spielen und machte genau das, was er immer macht und was von ihm verlangt wird. Ein paar Pünktchen liefern, vor allem aber ein bisschen Arbeit am Brett verrichten und rebounden. Viel mehr als 20 Minuten steht Haslem im Grunde nie auf dem Parkett. Und offensiv ist er naturgemäß keine Option, er hat seit Monaten auch nicht mehr zweistellig gepunktet. Das muss er aber auch nicht.

Fazit: Hier gilt das Gleiche wie schon bei LeBron James. It's Tim Duncan.

Center: Tiago Splitter vs. Chris Bosh

Splitter (10,5 Punkte, 6,1 Rebounds): Splitter hat in seinem dritten Jahr bei den Spurs das Vertrauen von Popovich gewonnen und sich als Starter etabliert. Der Brasilianer ist die ideale Ergänzung zu Duncan. Er liefert mittlerweile vor allem ziemlich konstant seine etwa 11 Punkte und 7 Rebounds ab. Auch ganz wichtig: Er hat sich von der Linie stabilisiert (74%). Man erinnere sich an die West Finals im letzten Jahr, als OKC "Hack-a-Splitter" spielte und dem Big Man die Nerven versagten (9/23 FT).

Bosh (16,5 Punkte, 6,7 Rebounds): Bosh punktet seit seiner zweiten NBA-Saison nicht mehr so wenig wie in dieser Saison. Die Erklärung dafür ist aber nicht, dass er eine schlechte Quote aus dem Feld hätte. Im Gegenteil. Boshs Quote (53,4%) ist die beste seiner Karriere. Die Erklärung ist vielmehr, dass Boshs Minuten und vor allem seine Shot Attempts (nur noch 12 pro Spiel) zurückgegangen sind. Er kann aber natürlich jederzeit eine größere Rolle in der Offense übernehmen. Negativ: sein Rebounding. Die Zahlen werden von Monat zu Monat schlechter, im März sind es gerade mal 5,4 Rebounds im Schnitt. Sehr wenig. Zumal er die fehlenden Touches in der Offense mit mehr Einsatz an den Boards etwas ausgleichen könnte.

Fazit: Keine Frage, Bosh ist der bessere Spieler. Aber Splitter hat sich wirklich gemacht. Das Duell ist nicht mehr ganz so klar, wie es noch vor einem Jahr gewesen wäre.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose