NBA

Talent trifft auf Erfahrung

Von Marc-Oliver Robbers
Kevin Durant (r.) wurde 2007 an zweiter Stelle von den Seattle Supersonics gedraftet
© getty
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Bank: Kevin Martin, Nick Collison, Derek Fisher vs. Jason Terry, Jordan Crawford, Jeff Green

Thunder: Die Bank der Thunder ist nicht sonderlich tief. Offensiv muss eigentlich nur Kevin Martin erwähnt werden. Der Guard trifft zuverlässig als Spot-up-Shooter. Die Vielseitigkeit eines James Harden geht ihm aber ab. Dazu gesellen sich Nick Collison und Hasheem Thabeet im Frontcourt.

Die Nachwirkungen des Harden-Trades: Erste Probleme im Paradies

Westbrook wird vornehmlich von Reggie Jackson entlastet. Der Point Guard punktet ordentlich, legt aber recht wenig Assists auf. Die Rückkehr von Derek Fisher dient vor allem der Teamchemie. Der Veteran besitzt längst nicht mehr die Klasse vergangener Tage, könnte aber mit seinen Führungsqualitäten ein wichtiger Faktor in den Playoffs werden.

Celtics: Die Bank der Celtics ist trotz aller Ausfälle durchaus tief - zumindest auf den Positionen Eins bis Drei. Mit Jason Terry besitzt Boston einen Sixth Man, der sicher nicht auf dem Niveau aus Mavs-Zeiten spielt, aber immer noch zu jeder Zeit heiß laufen kann. Dazu kommt Jeff Green, der nach seiner Herz-OP im Vorjahr wieder nahe an seiner Topform ist. Gegen sein altes Team wird er zudem besonders motiviert sein. Mit Jordan Crawford haben sich die Celtics zudem einen weiteren Shooter für den Backcourt aus Washington geangelt. Terrence Williams wird gerade zum Spielmacher umgeschult.

Das Problem bleibt der Frontcourt. Rookie Fab Melo ist noch längst nicht so weit. Die Nachverpflichteten D.J. White und Shavlik Randolph spielen noch keine Rolle. Also muss Chris Wilcox mit soliden Zahlen aushelfen.

Fazit: Die Celtics-Bank besitzt deutlich mehr Tiefe und kann vor allem offensiv einiges mehr bewerkstelligen. Daher ist Boston hier vorne.

Head Coach: Scott Brooks vs. Doc Rivers

Brooks: Dem Coach wird nachgesagt, dass er nicht über das dickste Playbook verfügt, aber die individuelle Klasse von Westbrook und Durant überdecken diese Schwäche. Brooks schafft es, seine Stars bei Laune zu halten und kommt selbst mit schwierigen Charakteren in seinem Team zurecht. 2010 räumte er den Coach-of-the-Year-Award ab und in der Vorsaison durfte er das Western-All-Star-Team betreuen.

Rivers: Seit acht Jahren steht der 51-Jährige mittlerweile an der Seitenlinie der Celtics. Rivers ist ein Coach der alten Schule. Ihm geht es in erster Linie um Disziplin, Defense und Teamgeist. Er schafft es Jahr für Jahr, alle Stars zu einer Einheit zusammenzuschweißen. Selbst mit schwierigen Typen wie Rondo hat er keine Probleme. Nach dessen Ausfall und trotz aller Unkenrufe hat er es hinbekommen, das Team einzuschwören und auf Playoffkurs zu halten.

Fazit: Rivers beweist sein geraumter Zeit seine Klasse an der Linie. Seine Timeout-Ansprachen zeigen Wirkung, er hat die Celtics bereits zum Titel geführt und besitzt eine Menge Erfahrung. So weit ist Brooks noch nicht. Daher sind die Celtics hier leicht vorne.

Prognose

Die Thunder haben Platz eins im Westen noch fest im Visier und so spielen sie momentan auch. Nur eins der letzten acht Spiele ging verloren. Zuletzt gab es Siege gegen die Clippers, die Lakers und bei den Knicks. Alles keine Laufkundschaft. Die Superstars befinden sich in großartiger Form.

1,5 Spiele beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter San Antonio. Absolut machbar, da die Texaner weiterhin ohne Superstar Tony Parker agieren müssen und es nur einen Tag nach dem Spiel gegen die Celtics zum direkten Duell kommt.

Doch im Vorbeigehen lässt sich Boston ganz sicher nicht schlagen. Die Celtics sind so etwas wie die Überraschung der zweiten Saisonhälfte. Nach dem Ausfall von Rondo hatte eigentlich niemand mehr großartig etwas auf Boston gesetzt, denn selbst mit dem Superstar strauchelten die Kelten eher durch die Saison.

Doch Pierce und Co. bewiesen das Gegenteil. Seit dem Kreuzbandriss ihres Spielmachers stehen sie bei einer Bilanz von 14-4. Der Playoff-Platz ist im Grunde gesichert. Es geht nur noch darum, welchem Team Boston in Runde eins das Leben schwer machen wird. Denn eins ist klar, gegen die Celtics spielt niemand gerne eine Playoff-Serie.

Dementsprechend wird die Partie für die Thunder der nächste Gradmesser. Das erste Aufeinandertreffen in Boston im November ging an die Celtics. Pierce erzielte 22 seiner 27 Punkte in der zweiten Halbzeit und war von den Thunder nicht zu stoppen. Auch Garnett spielte groß auf. Damals siegte die Cleverness und Erfahrung über Athletik und Talent. Der Sonntag wird zeigen, wie schnell OKC gelernt hat.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose

Der NBA-Spielplan im Überblick