NBA

Talent trifft auf Erfahrung

Von Marc-Oliver Robbers
Kevin Durant (r.) wurde 2007 an zweiter Stelle von den Seattle Supersonics gedraftet
© getty
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Small Forward: Kevin Durant vs. Paul Pierce

Durant (28,5 Punkte, 7,8 Rebounds): Keine Frage: Durant spielt eine unfassbar gute Saison. Die Werte des Small Forwards haben noch einmal angezogen. Beeindruckend sind dabei seine Trefferquoten. Aus dem Feld trifft er 50,6 Prozent, von der Dreierlinie sind es 41,8 Prozent und von der Freiwurflinie bärenstarke 91 Prozent.

Durant könnte damit als sechster Spieler dem 50-40-90-Klub beitreten. Denn vor ihm haben es erst fünf Spieler geschafft, diese Werte über eine ganze Saison aufzulegen. Neben Dirk Nowitzki gelang dies Larry Bird (2x), Mark Price, Reggie Miller und Steve Nash (4x).

Pierce (18,6 Punkte, 6,5 Rebounds): Der alte Mann der Celtics ist einfach immer noch "Clutch". Wenn es darauf ankommt, versenkt der 35-Jährige immer noch mit einer außerordentlichen Sicherheit. Pierce liefert konstant seine Leistung ab und erledigt darüber hinaus noch häufig den Spielaufbau der Celtics.

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Seit Rondo verletzt ist, legt er starke 6,5 Assists pro Spiel auf. Das sind rund 2,5 Vorlagen über seinem Karriere-Schnitt. Dazu kommen noch seine 6,5 Rebounds pro Spiel. Pierce ist vielleicht nicht mehr so schnell und wendig wie früher, gehört aber noch immer zu den cleversten Spielern der Liga und seine Wichtigkeit für die Celtics ist enorm.

Fazit: Durant ist auf dem besten Weg in einem Atemzug mit den ganz Großen der Branche genannt zu werden. Er bringt alles dafür mit - einzig der Ring fehlt noch. Den hat Pierce schon und dazu jede Menge Erfahrung. Es wird sicher kein einfaches Spiel für Durant, aber mit seiner Athletik sollte er das Matchup für sich entscheiden können.

Power Forward: Serge Ibaka vs. Brandon Bass

Ibaka (13,5 Punkte, 7,8 Rebounds): Dass Ibaka ein äußerst unangenehmer Gegenspieler ist, durfte am vergangenen Sonntag Blake Griffin erfahren. Abseits des Balls leistete sich Ibaka beim Ausblocken einen Schlag gegen den Clippers-Forward. Die Schiedsrichter entschieden nur auf Flagrant Foul 1.

Ibaka durfte auf dem Feld bleiben und zeigen, dass er auch offensiv mittlerweile eine Option (4,5 Punkte mehr im Schnitt) ist. Im Gegenzug versenkte er einen Korbleger mit Foul. Nur wenig später zeigte er unter dem eigenen Korb dann noch die Qualität, die man eher von ihm kennt. Er blockte Matt Barnes' Wurf und sorgte so für den Sieg der Thunder.

Bass (7,6 Punkte, 4,9 Rebounds): Der Power Forward wirkte lange Zeit lustlos und verlor seinen Starting Spot zwischendurch an Rookie Jared Sullinger. Weil dieser sich mit einer Rückenverletzung zu Rondo ins Celtics-Lazarett gesellte, war Bass wieder in der Starting Five.

Aber es ist sicher nicht die Saison des Ex-Maverick. Bass legt im Schnitt rund 5 Punkte weniger auf und auch seine Reboundwerte sind so schwach wie noch nie als regelmäßiger Starter. Dabei passt sein Spiel - Bass ist in Bestform ein bissiger Rebounder und verfügt über einen soliden Jumper von der Baseline und der Linie - gut in die Halfcourt Offense der Celtics.

Fazit: Das Duell geht klar an Ibaka. Er überzeugt in dieser Saison auf beiden Seiten des Courts. Bass dagegen strauchelt mehr oder weniger durch die Saison. An einem guten Tag kann der Celtic sicher mithalten, aber diese waren in dieser Saison rar gesät. Vorteil OKC.

Center: Kendrick Perkins vs. Kevin Garnett

Perkins (4,4 Punkte, 5,9 Rebounds): Der Center wird sich sicher ganz besonders auf die Partie freuen. Perkins lief insgesamt sieben Jahre für die Celtics auf, bevor er am Anfang der Saison 2010/11 nach Oklahoma City getradet wurde. In Boston wurde er für seine harte Spielweise geschätzt. Zudem waren seine Offensiv-Leistungen um einiges stärker als jetzt bei den Thunder.

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Perkins gilt zumindest auf dem Court als ersetzbar. Neben den fallenden Offensiv-Werten glänzt der Veteran auch in der Reboundstatistik nicht gerade. Die Thunder spielen häufig Small-Ball. Da bleibt für Perkins nur der Platz auf der Bank.

Garnett (15,1 Punkte, 7,8 Rebounds): The Big Ticket ist immer noch ein Vorbild an Einsatz und Einstellung. Garnett kämpft immer bis zum Ende. Seine Verteidigung ist immer noch überragend und alleine mit seiner Präsenz schüchtert er jeden Gegenspieler ein.

Abgesehen davon gibt es wohl keinen Center, der über ein so exzellentes Ballhandling und so gute Pass-Fähigkeiten verfügt wie Garnett. Gerade das ist ohne Rondo von großer Bedeutung. Der Wurf aus der Mitteldistanz ist seine erste Option geworden, aber der fällt dafür sehr sicher.

Fazit: Auch wenn beide Spieler dick befreundet sind, werden sie sich unter den Brettern nichts schenken. Das verbietet allein ihre Einstellung zum Sport. Dennoch dürfte das Matchup eindeutig an Garnett gehen. Der Celtics-Veteran ist Perkins in allen Belangen überlegen.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose