East Region
Indiana Hoosiers (1) vs. Syracuse Orangemen (4)
Indiana ist einer der großen Favoriten im Turnier. Die beiden Siege gegen James Madison (83:62) und Temple (58:52) bestätigten den Eindruck, den man schon die gesamte Saison von den Hoosiers hatte. Tom Crean hat das tief gefallene Ex-Powerhouse zu alter Stärke zurückgeführt und will die erste Final Four Teilnahme seit 2002. Auf der Gegenseite wartet Jim Boeheim, seinerseits NCAA-Champion mit Syracuse in 2003, der mit den Orangemen Montana (81:34) zerlegte und gegen California mit Ach und Krach (66:60) überlebte.
Die Hoosiers sind das Team mit dem größten Entertainment-Faktor. Die Offensive ist ein Gesamtkunstwerk und wirbelt an guten Tagen gerdazu über das Parkett. Mit Cody Zeller und Victor Oladipo verfügt Crean über zwei künftige Lotterie-Picks, denen produktive Profikarrieren bevor stehen. Zeller ist der zerebrale, agile Big Man. Oladipo hat sich mit einer Monstersaison von einem marginalen Zweitrundenpick zum Top-10 Spieler hoch gearbeitet. Der 1,95 Meter Guard ist unermüdlich und verfügt schon jetzt über elitäre Defensivskills. Seine überragende Athletik wird den Orangemen 40 Minuten lang Probleme bereiten, während er hinten den essentiellen 'Cuse-Guard Brandon Triche neutralisiert.
Boeheims Team baut auf seine perfekt eingestellte 2-3 Zone, um viele Ballverluste zu forcieren und so das eigene Transition-Spiel ins Laufen zu bringen. Michael Carter-Williams und C.J. Fair (18 PKT, 6 REB gegen Cal) sind die Schlüsselspieler. Vor allem Carter-Williams ist in der Bringschuld: eine dominante Leistung des 1,96 Meter Point Guards könnte seinen Status als Top-10-Pick erhärten.
Scouts lieben seine Vielseitigkeit, die an Rajon Rondo erinnert - mieser Sprungwurf inklusive. Syracuses Probleme in Half-Court-Set spielt den Hoosiers in die Karten: die Orangemen werden das Spiel schnell halten müssen, aber Indiana blüht dadurch erst richtig auf. Insgesamt haben die favorisierten Hoosiers mehr Waffen in ihrem Arsenal. Wenn sie in Bewegung bleiben und sich von den physischeren Orangemen nicht in einen Infight zerren lassen, ziehen die Hoosiers in die nächste Runde ein und bleiben auf Kurs Atlanta.
Prognose: Indiana
Miami Hurricanes (2) vs. Marquette Golden Eagles (3)
Jim Larranaga hat das Basketballprogramm des 'Canes wieder belebt und zum erst zweiten Sweet-16-Auftritt überhaupt gecoacht. Miami gewann gegen Pacific (78:49) und Illinois (63:59) und trifft am Donnerstag auf die Marquette Golden Eagles, die zwei Thriller gegen Davidson (59:58) und Butler (74:72) überlebten.
Die Hurricanes spielen derzeit ihren wohl besten Ball der Saison und drängen dank der Brillanz vor allem eines Mannes ins Elite Eight: Shane Larkin. Der Point Guard hat sich hinter Trey Burke und Marcus Smart als wohl talentiertester Einser dieses Jahrgangs etabliert und treibt das 'Canes-Spiel mit seiner Aggressivität an. Egal, ob hinten als Balljäger oder vorne als Shooter-/Spielmacher-Mischung im Angriff - von Larkin profitieren alle Teamkollegen, auch der vielseitige Inside-Outside-Big Kenny Kadji. Wenn Miamis Angriff ebenso effizient agiert wie die Verteidigung, ist Larranagas Team nur schwer aufzuhalten.
Da wird Marquettes Erfahrung - die Golden Eagles stehen zum dritten Mal in Folge unter den besten 16 Mannschaften - und einer der besten Akteure im bisherigen Turnierverlauf auch nicht viel ausrichten können. Vander Blue rettete seine Farben mit einer perfekten Crunchtime-Leistung gegen Davidson und legte den Bulldogs danach 29 Punkte ins Nest. Sollte Marquette das Spiel eng gestalten können, sind die Siegchancen dank Blues Fähigkeiten sehr hoch. Insgesamt liegt Miami dank seiner gleichmäßigeren Art und den besseren Individual-Spielern aber klar im Vorteil.
Prognose: Miami
