NBA

Das Treffen der Veteranen

Von Marc-Oliver Robbers
Blake Griffin erzielte im ersten Spiel gegen die New York Knicks 17 Punkte und 12 Rebounds
© getty

Kann Carmelo Anthony spielen oder nicht? Die Frage beschäftigt vor dem Spiel der Los Angeles Clippers gegen die New York Knicks (So., ab 20.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Frank Buschmann als Kommentator) beide Fanlager. Ohne ihren Superstar läuft es nicht bei den Knicks. Jetzt fällt wohl auch noch Tyson Chandler aus. New York hofft auf die Veteranen, aber Erfahrung haben auch die Clippers. SPOX vergleicht beide Teams im Head-to-Head.

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Point Guard: Chris Paul vs. Raymond Felton

Paul (16,6 Punkte, 9,6 Assists): Chris Paul ist der uneingeschränkte Leader der Clippers. Der All-Star wurde unlängst von Pacers-Coach Frank Vogel zum "besten Point Guard des Universums" geadelt. Paul versteht es perfekt, seine Mitspieler in Szene zu setzen, besitzt einen zuverlässigen Wurf von außen und beherrscht es genauso, in die Zone zu ziehen und den Abschluss zu suchen. Er ist der Spieler, der die Highlight-Maschinerie ins Laufen bringt. Insgeheim gilt er bereits als Spielertrainer.

Schaut man allein auf seine Statistik, entsteht der Eindruck, dass Paul ein wenig abgebaut hätte. Seine Punktausbeute fällt niedriger aus als in den Jahren zuvor und auch seine Assistzahl ist rückläufig. Das liegt aber einfach daran, dass Los Angeles die tiefste Bank der Liga besitzt. Coach Vinny del Negro kann seinem Star ausreichend Verschnaufpausen gönnen. Der Ex-Hornet spielt daher nur 32 Minuten pro Partie.

Felton (14,5 Punkte, 5,7 Assists): Raymond Felton ist wohl das, was man einen grundsoliden Aufbauspieler nennt. Der Ex-Blazer punktet konstant und auch seine Assistzahlen bewegen sich auf einem soliden Niveau. Dass er durchaus zu mehr fähig ist, hat er für die Knicks vor zwei Jahren bereits bewiesen. Damals legte er satte 9 Assists pro Spiel auf und auch seine Punktausbeute war leicht besser.

Jetzt hat der Guard häufiger Jason Kidd an seiner Seite und somit auch nicht die alleinige Verantwortung für den Spielaufbau. Selbst Rookie Pablo Prigioni bekommt so viel Spielzeit, dass er nach Felton und Kidd die drittmeisten Assists verteilt. Felton hat allerdings einen Vorteil gegenüber seinen betagten Backups. Er kann sich seinen eigenen Wurf kreieren und in die Zone penetrieren.

Jason Kidds neue Rolle bei den New York Knicks

Fazit: Bei aller Klasse von Felton, das Matchup geht klar an die Clippers. Paul ist einer der besten Point Guards der Liga, wenn nicht sogar der beste.

Shooting Guard: Chauncey Billups vs. Iman Shumpert

Billups (8,1 Punkte, 2,2 Assists): Der Veteran bestritt aufgrund von Verletzungen erst 17 Spiele in dieser Saison. Auch wenn der Finals-MVP von 2004 erst langsam wieder in die Gänge kommt und noch Probleme mit dem Wurf hat, deutete er schon an, dass er das perfekte Gegenstück zu Paul ist. Die Clippers spielen im Grunde mit zwei Floor Generals.

Billups fügt sich in die Rolle des Shootings Guards, weil er weiß, dass er mit Paul einen überragenden Strategen an seiner Seite hat und auch CP3 profitiert vom Routinier an seiner Seite. "Chauncey auf dem Feld zu haben, gibt mir viel mehr Selbstvertrauen und auch die Chance, ab und zu ohne Ball zu arbeiten. Dann gibt er den Point Guard. So macht es noch mehr Spaß", betonte Paul zuletzt.

Shumpert (5,7 Punkte, 1,2 Assists): Ähnlich wie Billups war auch Shumpert lange verletzt. Der Swing Man der Knicks riss sich das Kreuzband und gab erst beim Europa-Gastspiel der Knicks im Januar gegen die Pistons sein Comeback. Rund 21 Minuten steht Shumpert auf den Platz, an seine Zahlen aus dem Vorjahr kommt er aber noch nicht wieder ran. Knapp 4 Punkte sind es weniger, auch bei den Rebounds und den Assists ging es nach unten. Die Quote aus dem Feld ist auch weggebrochen (34,4 Prozent). Es ist offensichtlich: Die Form kommt erst langsam zurück. Bei der Niederlage gegen Denver zeigte er zumindest, wozu er fähig ist. 8 von 10 Würfen fielen für 20 Punkte.

Fazit: Die Erfahrung spricht klar für Billups. Die Form des Veteranen ist auch besser. Die Clippers sichern sich auch das zweite Matchup im Backcourt.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose