NBA

Das Treffen der Veteranen

Von Marc-Oliver Robbers
Blake Griffin erzielte im ersten Spiel gegen die New York Knicks 17 Punkte und 12 Rebounds
© getty
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Bank: Jamal Crawford, Matt Barnes, Grant Hill vs. Jason Kidd, J.R. Smith, Steve Novak

Clippers: Die Tiefe der Bank ist schlichtweg beeindruckend. Die Möglichkeiten von del Negro sind unbegrenzt. Mit Jamal Crawford hat er den designierten Sixth Man der Saison im Kader, Matt Barnes spielt sein bestes Karriere-Jahr und Erik Bledsoe gilt als bester Backup-Point-Guard der Liga. Selbst Sorgenkind Lamar Odom hat sich so langsam wieder gefangen.

Die Clippers-Bank - zu tief für die Playoffs?

Die Bank ist eigentlich fast schon zu tief. Grant Hill sucht nach seiner Verletzung noch einen festen Platz in der Rotation. Der 40-Jährige kam zuletzt häufiger als Power Forward ins Spiel, weil Barnes seine Position blockierte. Für die großen Positionen gibt es zudem noch Ronny Turiaf und Ryan Hollins.

Grant Hill: Die Suche nach dem versöhnlichen Ende

Knicks: Das sieht bei den Knicks schon ganz anders aus. Aufgrund der Verletzungen ist die eigentlich tiefe Bank der Knicks ziemlich ausgedünnt. J.R. Smith hat die Verpflichtung von Jason Kidd richtig gut getan, der ehemalige Egozocker spielt mannschaftsdienlicher als je zuvor - und hat dennoch mit 16,7 Punkten pro Spiel seinen besten Karrierewert zu Buche stehen.

Auch Kidd selbst kommt mittlerweile von der Bank. Der 39-Jährige hatte zuletzt Probleme mit seinem Wurf und wurde von Woodson aus der Schusslinie genommen. Der Ex-Maverick akzeptiert die Entscheidung. Dazu kommen Steve Novak als Distanzschütze, Pablo Prigioni als umsichtiger Backup-Point Guard und Veteran Marcus Camby für die großen Positionen.

Fazit: Die Bank der Knicks ist sicher nicht schlecht, aber die der Clippers ist nun einmal die beste Reserve der Liga. Von daher geht auch dieses Duell an Los Angeles.

Head Coach: Vinny del Negro vs. Mike Woodson

Del Negro: Der Ruf von del Negro ist nicht der beste. Etliche Male wurde bereits darüber spekuliert, wann er entlassen wird. Wenn eine Franchise wie die Clippers Titelambitionen hegt, dann braucht sie eigentlich auch einen besseren Trainer, heißt es hinter vorgehaltener Hand.

Doch zuletzt wurden die Stimmen leiser, denn wer seine Mannschaft zu einer 43-18-Bilanz führt, kann so schlecht auch wieder nicht sein. Das sieht auch unser Kommentator Frank Buschmann so: "Die Bilanz und die Spielweise sprechen dafür, dass Del Negro nicht der Allerschlechteste ist."

Woodson: Nach sechs sehr erfolgreichen Jahren bei den Atlanta Hawks, die leider mit einer Kündigung endeten, kam Woodson als Co-Trainer von Mike D'Antoni zu den Knicks, den er im Frühjahr 2012 interimsmäßig beerbte. Der 54-Jährige machte einen starken Job und wurde noch im Mai zum Head Coach ernannt.

Wie Gregg Popovich lernte Woodson viel von Larry Brown, mit dem er 2004 als Assistant Coach in Detroit den Titel gewann. Er gilt als glühender Verfechter starker Defenses, scheint in der Offense in punkto Fantasie und Einfallsreichtum aber manchmal an seine Grenzen zu stoßen.

Fazit: Woodson ist der erfahrene Mann, für del Negro spricht der Erfolg. Beide gelten gemeinhin nicht als Taktikfüchse. Das Duell ist daher ausgeglichen.

Prognose

Wären alle Verletzten bei den Knicks fit, könnten wir sicher ein Duell auf Augenhöhe erleben. Aber die jetzige Ausgangssituation spricht eindeutig für die Clippers. New Yorks Abhängigkeit von Anthony ist eklatant. Die Knicks haben vier der letzten fünf Spiele verloren.

Zwar wechselten sich bei L.A. zuletzt auch Siege und Niederlagen ab, aber die Clippers kassierten die Pleiten immerhin gegen Spitzenteams. Diese Niederlagen werfen aber auch die Frage auf, ob es gegen die Großen reicht. OKC, Denver und Memphis sind immerhin direkte Konkurrenten, die man schlagen sollte, wenn man im Titelrennen ein Wörtchen mitreden möchte.

Dennoch sind die Clippers in keinem Matchup wirklich unterlegen. Gegen Teams aus dem Osten gab es zuletzt deutliche Siege und auch die Heimbilanz gehört den besseren in der Liga. Das erste Aufeinandertreffen der Saison ging deutlich an Los Angeles.

Ohne Chandler dürften Griffin und Jordan unter den Brettern wüten. Die ohnehin schon schwache Reboundstatistik dürfte ohne den etatmäßigen Center weiter absacken. Die Chance der Knicks liegt im Half-Court-Spiel. Wenn sie es schaffen das Transition Game der Clippers zu unterbinden und ihre allgemein gute Defense durchbringen, könnte L.A. eventuell Probleme bekommen. Toughness geht ihnen ganz gerne ab.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose

Der NBA-Spielplan im Überblick