NBA

Spurs wollen den Season Sweep

Von SPOX
Für die Rockets gab es bisher an Tim Duncan und den Spurs kein Durchkommen. Und heute?
© getty

Houston hat einen guten Lauf, San Antonio aber auch. Können die Rockets die Kreise der offensiv potenten Spurs eindämmen und selbst noch effizienter punkten? (ab 0 Uhr im kostenlosen LIVE-STREAM bei SPOX). Eins steht fest: Es wird ein altmodischer Texas-Shootout in bester Wild-West-Manier.

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Tony Parker ist zurück und bereit, die Rockets einmal mehr vorzuführen. Am Freitag kehrte er gegen die Utah Jazz von einer Knöchelverletzung zurück und manövrierte die Spurs in altbekannter Franchise-Player-Manier zum Overtime-Erfolg.

Houston wünscht sich wohl, dass er mit dem Comeback noch ein paar Tage länger gewartet hätte. Der 30-Jährige behandelte die bisherigen drei Partien gegen Houston in dieser Saison wie eine Reihe von Trainingsspielchen, ermöglichte den Spurs gleich drei Offensivexplosionen und drei Siege - allesamt im Dezember.

Beim 134:126 in der Overtime am 10. Dezember verbuchte der Franzose mit 27 Punkten, 12 Rebounds und 12 Assists zudem sein erstes Karriere-Triple-Double. Knapp zwei Wochen später, am 28. Dezember, legte er 31 Punkte und 10 Assists auf.

Insgesamt konnte der Superstar gegen die anfällige Rockets-Verteidigung schalten und walten, wie ihm lieb ist, was 25 Zähler und 10 Vorlagen im Schnitt eindrucksvoll belegen.

Der kleine General

Vor der Verletzung am 1. März hatte Parker einen unglaublichen Lauf: 27 Punkte und 8 Assists pro Partie bei für einen Guard surrealen 53 Prozent aus dem Feld in der zweiten Februar-Hälfte folgten einem ebenso beeindruckenden Januar, an dessen Ende Parker als Western Conference Spieler des Monats geehrt wurde.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der All-Star Guard zählt zu den besten Spielern der NBA und scheint nach der Zwangspause nahtlos wieder dort anknüpfen zu können, wo er aufgehört hat.

"Bis zu seiner Verletzung gab es keinen Point Guard, der ihm das Wasser reichen konnte", sagte Spurs-Coach Gregg Popovich nach dem Sieg gegen die Jazz.

Parkers kongenialer Teamkollege Tim Duncan spielt derweil nicht wie ein 36 Jahre alter Mann, der sich auf dem absteigenden Karrier-Ast befindet, sondern wie die All-Star/Hall-of-Fame-Variante, die man seit 1997 bestaunen darf.

Mann mit dem Jungbrunnen

In den letzten vier Partien - allesamt Spurs-Siege - erzielt "The Big Fundamental" 25,5 Punke und 15 Rebounds pro Abend. Houston, das ausschließlich über junge, unerfahrene Big Men verfügt, wird sich schwer tun, den in diesem Jahr revitalisierten Low-Post-Spezialisten in den Griff zu bekommen. 20 Punkte und 10 Rebounds scheinen für Duncan fest verbucht.

Die einzige Chance gegen die offensiv wie defensiv perfekt auf- und eingestellten Spurs scheint die Flucht nach vorne zu sein. Wenngleich die Rockets-Defensive während der aktuellen 7-Spiele-Heimserie besser als gewöhlich agiert (nur 92 Gegenpunkte pro Partie in den letzten fünf), wird sie den verheerend effizienten Spurs-Angriff mit den unzähligen Inside-/Outside-Optionen nicht unter Kontrolle bringen können. Was bleibt?

Nur die Offense. Und da ist James Harden gefragt. Der explosive Scorer muss früh und häufig den eigenen Abschluss suchen und sich auch von San Antonios Doppeldeckung nicht aus dem Konzept bringen lassen. 26 Punkte (Hardens Saisonschnitt liegt bei 26,3 PPG) werden jedoch nicht ausreichen, um die Spurs zu besiegen.

Houstons zweite Garde ist gefordert

Also werden Jeremy Lin & Co. aushelfen müssen. Lin ist der große Außenseiter im Duell mit Tony Parker, aber wenn der junge Spielmacher seine Fehler in Grenzen hält, seinerseits genug punktet und Parker unter dem Saisonschnitt halten kann, steigen die Siegchancen der Rockets erheblich.

Erwischt Ersatzmann Carlos Delfino ebenfalls einen guten Tag aus der Distanz, ist die Ernte schon halb eingefahren. Müssen nur noch die Bigs rebounden, die Fastbreaks funktionieren und die Defensive gegen das Spurs-Pick-n-Roll bestehen, und Houston hat den Heimerfolg im Sack.

Es ist schwer, eine lange Season Series innerhalb der Conference komplett zu dominieren und alle vier Begegnungen für sich zu entscheiden. Houston ist im heimischen Toyota Center eine Macht (24-10 Siege) und lässt sich von den Fans tragen.

Spurs rollen von Sieg zu Sieg

Auf heimischen Parkett treten die Protagonisten durch die Bank weg besser auf. Dazu haben die Rockets, die sieben von zehn Spielen zuletzt gewonnen haben, derzeit einen guten Lauf und die Hoffnung auf Rang sechs im Westen nicht aufgegeben.

San Antonio rollt aber selbst von Sieg zu Sieg (8-2 aus den letzten zehn Partien), hat den besten Spieler zurück in der Lineup und ist bestrebt, den Top Seed in der Conference um jeden Preis zu verteidigen. Mit einem Sieg kann man in der Erfolgsspalte mit Miami gleich ziehen.

Wer auf gute, altmodische Western Conference Shootouts steht, der kommt heute Nacht mit Sicherheit auf seine Kosten.

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