NBA

Rockets vs. Spurs: Texas Two-Step

Von Sebastian Dumitru
Im texanischen Prestigeduell zwischen Houston und San Antonio ist Spannung meist garantiert
© getty

San Antonio jagt der besten NBA-Bilanz und Platz eins in der Western Conference hinterher. Houston will nicht nur einen Playoff-Platz klarmachen, sondern hat sogar realistische Chancen, auf Platz sechs zu klettern. Da ist Spannung einmal mehr garantiert (Mo., ab 0 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Markus Krawinkel als Kommentator). SPOX vergleicht beide Teams im Head-to-Head.

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Point Guard: Jeremy Lin vs. Tony Parker

Lin (13,1 Punkte, 6,1 Assists, 1,8 Steals): Lin ist weder der Superstar, den die New Yorker Medienlandschaft und alle Trittbrettfahrer vergangenes Jahr aus ihm machten, noch ist er ein Flop, weil er "nur" 13 Punkte und 6 Assists pro Abend auflegt. Es wäre vermessen, vom 24-Jährigen in seiner ersten vollen Saison auf der Eins mehr zu erwarten. Tatsächlich hat sich der Halb-Taiwanese nach schwachem Saisonstart von Monat zu Monat verbessert. Er leistet sich weniger Ballverluste (ein früheres Problem), punktet mehr (16,9 PPG im März) und ist treffsicherer (54% FG) geworden. Lin ist nach Harden der Motor, der die Rockets antreibt.

Jeremy Lin im SPOX-Interview

Parker (21 Punkte, 7,6 Assists): Der fünffache All-Star kehrte am Freitag etwas überraschend vorzeitig von seiner Sprunggelenksverletzung zurück. Nicht, dass San Antonio ohne Parker in großen Schwierigkeiten gesteckt hätte (6-2 Bilanz in seiner zweiwöchigen Abwesenheit), aber die Rückkehr eines der besten Point Guards der Welt kann ja nie schaden. Der Franzose zeigt seine bisher stärkste Profisaison und zählt schon längst zu den absoluten Führungsspielern - nicht nur bei den Spurs, sondern ligaweit. Houston liegt dem schnellsten Mann der NBA besonders gut: in dieser Saison erzielt Parker gegen die Rockets 25 Punkte und 10 Assists im Schnitt.

Fazit: Auf den ersten Blick eine glasklare Sache, aber Lin legt gegen San Antonio in dieser Saison seine besten Statistiken auf. 21 Punkte und 6,3 Assists liegen weit über seinem Durchschnitt. Gegen Parker sind dennoch alle Verteidiger der Welt machtlos. Punkt für die Spurs.

James Harden: Kommt Zeit, kommt Bart

Shooting Guard: James Harden vs. Danny Green

Harden (26,3 Punkte, 5,8 Assists, 1,9 Steals): Harden ist ein Superstar, dem nach seinem Trade vor Saisonbeginn sicherlich niemand einen derartigen Leistungssprung zugetraut hatte. Man wusste, dass er spielen kann, aber in Houston ist der ehemalige Nummer-3-Pick zum All-NBA-Guard heran gereift, der die Rockets im Alleingang auf Playoff-Kurs hält. 26,3 Punkte pro Partie, dazu 5,8 Assists (zweitbester Wert für einen Nicht-Point-Guard) und 10,2 Freiwurfversuche pro Abend - die er sich dank permanenter Drives zum Korb und der unorthodoxen Lefty-Art redlich verdient - machen aus Harden eine verheerende Ein-Mann-Abrissbirne.

Green (10,7 Punkte, 2,3 Dreier): Der ehemalige Zweitrundenpick ist ein weiterer dieser kleinen NBA-Edelsteine, die anscheinend nur in San Antonio richtig geschliffen und auf Hochglanz poliert werden können. Green wird nie ein Star werden, aber er hat hart trainiert und sich dadurch einen Platz in der Rotation des besten Western-Conference-Teams erarbeitet. Der Guard gehört zu den besten Distanzschützen der NBA (Platz 7 bei der Quote, Platz 8 bei den Treffern pro Spiel) und hat gelernt, von der Aufmerksamkeit zu profitieren, die Duncan, Parker und Ginobili zuteil werden. Seine Defensivarbeit ist hervorragend.

Fazit: Green wird auch gegen Houston stets Gefahr ausstrahlen, wenn er auf der Weakside Position bezieht - bevorzugt im Eck für die berüchtigten Corner Threes (43% von dort), aber mit Hardens Durchschlagskraft kann er sich freilich nicht messen. Der Bart setzt seine Gegenspieler über die vollen 48 Minuten unter Druck und zieht Fouls mit der Frequenz eines Metronoms. Green wird sich hinten mit Leonard, San Antonios primärem und bestem Perimeter-Verteidiger, abwechseln. Harden zu stoppen wird dennoch unmöglich sein. Vorteil Houston.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose