NBA

Nächste Pleite für die Knicks

Von Jan-Hendrik Böhmer
Kenyon Martin konnte die dritte Niederlage der Knicks in Folge nicht verhindern
© getty

Die Talfahrt der New York Knicks geht weiter. Nach der enttäuschenden Pleite gegen Denver setzte es auch gegen Portland eine empfindliche 90:105-Niederlage (Boxscore). Es war bereits die dritte in Folge. Nach einer 13-Punkte-Führung brach New York im weiteren Spielverlauf komplett ein, auch ein kurzzeitiges Aufbäumen durch J.R. Smith im Schlussviertel war am Ende deutlich zu wenig.

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Carmelo Anthony? Verletzt. Amare Stoudemire? Verletzt. Tyson Chandler? Verletzt. Was Knicks-Coach Mike Woodson jetzt braucht, sind Spieler aus der zweiten Reihe, die in große Fußstapfen treten können. Jedenfalls vorübergehend. Vorläufiges Ergebnis der Suche: Einzig J.R. Smith drängt sich derzeit auf - und das auch nur mit Abstrichen.

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Gegen Portland war der Guard mit 33 Punkten zwar der beste Spieler der Knicks und sorgte mit seinem starken Zwischenspurt noch einmal fur Hoffnung, doch ob Smith, hinlänglich als starker Sixth Man bekannt, das komplette Team langfristig tragen kann, ist fraglich. Er gab sich redlich Mühe seine Teamkollegen mitzureißen, hatte allerdings nur bedingt Erfolg.

Gerade von Routiniers wie Jason Kidd (3 Punkte, 2 Rebounds, 2 Assists) und Kurt Thomas (6 Punkte, 7 Rebounds, 3 Assists) hätte mehr kommen müssen. Auch Iman Shumpert enttäuschte weitgehend.

Verletzungen sind keine Entschuldigung

Vor dem Spiel hatte Coach Woodson noch öffentlich eine Reaktion seines Teams gefordert. Ein Aufbäumen. Verletzungen dürften keine Entschuldigung mehr sein, schließlich sei man das mittlerweile gewohnt, hatte er gesagt.

Carmelo Anthony: Der tragische Held der Knicks?

Gegen Portland blieb das große Aufbäumen allerdings aus. Zwar spielten die Knicks teilweise couragierter als noch gegen Denver, dennoch ließen sie sich von den keinesfalls übermächtigen Trail Blazers das Spiel nach einer Führung komplett aus der Hand nehmen. Im dritten Viertel traf New York nur 19 Prozent seiner Würfe und fiel weit zurück.

Auf der anderen Seite machte Portland allerdings auch ein gutes Spiel. Alle Starter in Double Figures, ein überragender Damian Lillard (26 Punkte, 10 Assists) sowie starke Leistungen von LaMarcus Aldridge (22 Punkte, 10 Rebounds) und J.J. Hickson (12 Punkte, 16 Rebounds) waren am Ende der Garant für den Erfolg. "Wir haben nach Problemen am Anfang unsere Defense in den Griff bekommen, die Intensität ein wenig gesteigert und schon waren wir auf Kurs", sagte Lillard.

Knicks scheitern von Downtown

Und damit lag er genau richtig. Sobald Portland härter verteidigte, ging bei den Knicks wenig. Da die Paint häufig gut dicht gemacht wurde, drängte New York nach außen - doch die nötigen Dreier fielen nicht. Am Ende waren es nur 28 Prozent.

Und auch am Brett lief erneut nicht viel. Bezeichnende Szene für das Verzweifeln der Knicks: Es sind noch sieben Minuten zu spielen im dritten Viertel und die Knicks liegen mit sechs Punkten hinten. Martin bekommt den Alley-Oop zugespielt und setzt den Dunk knallhart auf den Ring. Immerhin sichert er sich den Rebound und nach ein bisschen Hin und Her mit J.J Hickson könnte Felton die Kugel eigentlich in den Korb legen. Eigentlich. Denn er scheitert am Layup. Doppelt.

Geschlagen wie eine Trommel

"Sie werden kein Spiel des aktuellen Road Trips mehr gewinnen", prophezeite deshalb NBA-Experte Kenny Smith am Rande des Spiels. "Ohne Melo haben sie keine Chance. Man wird sie schlagen - schlagen wie eine Trommel."

Shaquille O'Neal ging sogar so weit, den Knicks ein frühes Playoff-Aus vorherzusagen. "Unabhangig davon, wie schnell die fehlenden Stars wieder zurükkommen", sagte er vor dem Spiel. "Für New York wird es jetzt ganz schwer. In die Playoffs zu gehen, ohne richtig eingespielt zu sein, das ist keine gute Sache. Das könnte schnell enden."

Absturz auf Platz 7?

Für New York kommt es jetzt deshalb darauf an, so schnell wie moglich ein Lineup zu finden, mit dem man gewinnen kann - und sich mit diesem dann einzuspielen.

Das wird allerdings nicht leicht. Als nächste Gegner warten die Los Angeles Clippers und Utah Jazz.

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Aktuell liegen die Knicks noch auf Platz drei der Eastern Conference. Das könnte sich aber schnell ändern: Die Nets sind nur ein Spiel hinten dran, auch Chicago, Boston und Atlanta sind in Schlagdistanz.

Ein Abrutschen auf Platz sieben ist also durchaus möglich.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick