NBA

"Ist Howard überhaupt noch so gut?"

Von SPOX
Die große Frage: Wo spielt Dwight Howard in der nächsten Saison?
© Getty
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These: Howard sollte nicht bei den Lakers verlängern

Haruka Gruber: Wenn Howard in L.A. bleibt, kann er dank des Mantelvertrags mehr verdienen als anderswo sonst. Vom finanziellen Aspekt abgesehen macht eine Vertragsverlängerung allerdings keinen Sinn - weder für ihn, noch für die Lakers. Vielleicht raufen sich alle zusammen, dennoch bleibt es Fakt, dass Howard und der Rest des Teams spielerisch nicht zusammenpassen. Und in der nächsten Saison bleibt der Großteil des aktuellen Teams. Kobe Bryant und Steve Nash bleiben, Pau Gasol dürfte nach der Verletzung nicht tradebar sein und Metta World Peace kündige bereits an, dass er seine Player Option ziehen will im sicheren Wissen, dass er nirgendwo sonst seine 8 Millionen Dollar bekommen wird. Daher sollte Howard seine Zeit nicht verschwenden und sich einen neuen Klub suchen. Warum nicht Dallas? Mark Cubans Track Record am Free-Agent-Markt ist zwar verheerend, aber ich könnte mir vorstellen, dass seine Zurückhaltung im derzeitigen Tradefenster etwas damit zu tun hat, dass er Howard signalisieren will: "Ich schenke diese Saison ab und setzte alles auf dich!" Und Howard wird selbst nur zu genau wissen, dass er mit Dirk den perfekten Frontcourt-Partner hätte. Dazu mit O.J. Mayo, sollte er zu halten sein, eine sehr ordentliche dritte Option.

Philipp Dornhegge: Ich verstehe, dass jede Franchise hinter ihm her ist. Er ist in der Verteidigung immer noch überragend und genau der Typ, den Dirk an die Seite gestellt werden sollte. Er braucht nicht viele Würfe, auch wenn er hier und da vielleicht mal einen unglaublich schlechten Hakenwurf nimmt. Mit ihm, Dirk, Mayo und zwei, drei weiteren Shootern wäre Dallas gut zusammengestellt. Zumal Carlisle einer der drei besten Coaches der Liga ist, unter dem die Teamchemie in der Regel stimmt. Und Cuban ist ein Besitzer, den jeder Star mag. Jedoch bleiben die Lakers eine gute Option für Howard. Der Tod von Besitzer Jerry Buss wirft Fragen auf, seine Kinder erledigen bekanntlich ihren Job nur mittelmäßig. Dennoch stimmt das Paket: In L.A. wird Howard am besten bezahlt, hat Rampenlicht, Werbeverträge und Highlife in Kalifornien. Ab 2014 steht nur noch Nash unter Vertrag und relative Würste wie Chris Duhon oder Steve Blake können endlich abgegeben werden. Spätestens dann können Howard und die Lakers einen Neubeginn einleiten.

Florian Regelmann: Zum einen: Haruka unterschätzt das Thema Geld. Die NBA wird regiert von Business-Entscheidungen - und sollte Howard nicht bei den Lakers verlängern, könnte er bis etwa 30 Millionen Dollar verlieren. Zum anderen: Sollte Howard trotzdem sagen, dass er lieber mit Freunden als mit Feinden spielen will, ist Dallas nicht die erste Wahl. Ich glaube, dass die Hawks einen viel größeren Reiz ausüben. Atlanta ist seine Heimatstadt und GM Danny Ferry, einer der besten in der NBA, hat jetzt dank massig Cap Space die Chance, sich ein unglaublich gutes Team zusammenzustellen - vielleicht im Frontcourt mit Howard und Al Horford, der dauerhaft von der Center- auf seine stärkere Power-Forward-Position switchen könnte.

Frank Buschmann: Ich glaube, dass Dallas ihn unbedingt will. Aber ich glaube nicht, dass er nach Dallas gehen wird. Wie Florian richtig sagt: In der NBA geht's um bucks, um Moneten. Und in Los Angeles kann er an sich schon mehr verdienen und ist für die Werbeindustrie interessanter. Daher sind die Lakers die beste Option, unabhängig davon, ob die Mannschaft so identisch bleibt, wie sie jetzt ist. Sollte er sich zu einem Verbleib durchringen, würde ich an seiner Stelle allerdings über die eigene Einstellung nachdenken. Er muss wieder Spaß am Spiel entwickeln, derzeit ist es eher ein Trauerspiel. Was ich mich grundsätzlich frage: Ist Howard überhaupt noch so gut? Ist er noch das Monster von vor drei, vier Jahren? Ich finde es nicht. Vielleicht liegt es am komischen Basketball, den die Lakers spielen. Dennoch ist es erschreckend, was für Backsteine er wirft und wie lustlos er rüberkommt.

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