NBA

Die Erben von Frido

Von Marc-Oliver Robbers / Philipp Dornhegge
Am Sonntag treffen Chris Kaman (l.) und Dirk Nowitzki in der NBA auf Tim Ohlbrecht (r.)
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Detlef Schrempf

Spitzname: Det the Threat

Position: Small Forward

Klubs: Dallas Mavericks (1985-89), Indiana Pacers (89-93), Seattle Supersonics (93-99), Portland Trail Blazers (99-01)

Draft: 1985, 8. Pick, Dallas Mavericks

Jahre: 16

Stats: 29,6 Minuten, 13,9 Punkte, 6,2 Rebounds, 3,4 Assists

Lange vor Dirk Nowitzki hielt Schrempf die deutschen Fahne in der NBA hoch. Der gebürtige Leverkusener wechselte als Teenager in die Staaten und führte die Centralia High School zum Titel im Bundesstaat Washington. Anschließend wechselte er auf die University of Washington und spielte dort zusammen mit Christian Welp für die Huskies.

Im Draft 1985 wurde er an 8. Stelle von den Mavericks ausgewählt. In Dallas spielte er eine untergeordnete Rolle in der Rotation, kam aber immerhin gut 20 Minuten pro Spiel zum Einsatz. Aber wirklich auf sich aufmerksam machte Schrempf erst nach seinem Trade zu den Indiana Pacers. Unter Coach Bob Hill sicherte er sich 1991 und 92 den Titel "Sixth Man of the Year" und erreichte in jedem Jahr die Playoffs.

Vor der Saison 93-94 wurde Schrempf zu den Seattle Supersonics getradet. In seiner Wahlheimat erlebte er seine erfolgreichste Zeit. Unter George Karl entwickelte sich das Team um Schrempf, Gary Payton und Shawn Kemp zu einer der besten Mannschaften in der NBA. Der Deutsche ist noch heute voll des Lobes über seinen damaligen Trainer und das Team. "Es ist sehr einfach, unter George zu spielen. Er setzt konsequent einen Leitsatz um: 'Trainiere hart und der Rest kommt von alleine.' Solange man gut trainiert und alles gibt, interessiert es ihn überhaupt nicht, ob alle Würfe rein- oder vorbeigehen. Wir hatten einige fantastische Jahre in Seattle, zusammen mit Shawn Kemp, Gary Payton und vielen anderen. Die gemeinsame Zeit verbindet", berichtete der vielseitige Forward letzten Herbst im SPOX-Interview.

Schrempf wurde in dieser Zeit dreimal zum All Star berufen und stand 1996 als erster Deutscher in einer Finalserie. Die Sonics mussten sich aber in sechs Spielen den übermächtigen Chicago Bulls um Michael Jordan geschlagen geben. 99 ließ er seine Karriere bei den Portland Trail Blazers ausklingen. Zusammen mit Altstar Scottie Pippen sollte er die als "Jail Blazers" verschriene Franchise wieder auf Kurs bringen. Das gelang selbst dem Musterprofi nicht. Frustriert beendete Schrempf 2001 seine Karriere und lebt heute wieder in Seattle.

Christian Welp

Spitzname: Berlin Wall

Position: Center

Klubs: Philadelphia 76ers, San Antonio Spurs, Golden State Warriors

Draft: 1987, 16. Pick, Philadelphia 76ers

Jahre: 3

Stats: 10,8 Minuten, 3,3 Punkte, 2,4 Rebounds

Welp galt am College als Sensation. Der Center aus Delmenhorst wurde 1984 zum Freshman des Jahres gewählt, führte die Uni zu zwei Pac-10-Titeln und drei Teilnahmen am NCAA-Turnier. Am Ende seiner College-Zeit brach er sogar den All-Time-Scoring-Rekord der Washington Huskies. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an den 7-Footer. Die Sixers sicherten sich im Draft 1987 die Rechte an Welp. Doch in seinem ersten Jahr kam Welp nur zu 10 Einsätzen. Auch im Jahr darauf änderte sich seine Rolle nicht erheblich.

Zur Spielzeit 89-90 tradeten ihn die 76ers nach San Antonio, aber in Texas bekam er noch weniger Spielzeit. 13 Spiele später folgte der nächste Trade. Ziel dieses Mal: Golden State. Doch auch bei den Warriors blieb ihm der Durchbruch verwehrt. Welp beendete daraufhin seine NBA-Karriere und wechselte zurück nach Europa, wo er für Leverkusen, Olympiakos Piräus, Alba Berlin und Viola Reggio Calabria spielte. Seinen großen Moment hatte Welp bei der EM 93, als er im Finale erst per Dunking ausglich und den anschließenden Freiwurf zum Sieg über Russland verwandelte. Der Center wurde auch zum MVP des Turniers gewählt.

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