NBA

Auf dem Papier eine klare Sache

Von Marc-Oliver Robbers
Kevin Durant (l.) erzielte beim ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison 15 Punkte
© Getty
Cookie-Einstellungen

Small Forward: Kevin Durant vs. DeMar DeRozan

Durant (28,4 Punkte, 7,9 Rebounds): Der Superstar der Thunder ist auch in dieser Saison über jeden Zweifel erhaben. Durant punktet wie eh und je, gleichzeitig trifft er wie noch nie in seiner Karriere. Die Trefferquoten aus dem Feld (51,7 %), von der Dreierlinie (42,4%) und auch von der Freiwurflinie (90.3 %) sind bärenstark. Zudem verteilt er mehr Assists (4,1) als in den Vorjahren. Durant ist an einem guten Tag nicht zu stoppen. Dafür ist sein Spiel einfach zu facettenreich. Wirkliche Schwächen sucht man vergebens.

DeRozan (18,4 Punkte, 4,8 Rebounds): Der Swingman muss nach der Verletzung von Big Man Andrea Bargnani mehr Scoringlast tragen. Aber anders als in der Vorsaison kommt DeRozan damit besser zurecht. Seine 18,4 Punkte sind Karriere-Höchstwert, auch in Sachen Rebounds (4,8) und bei der Dreierquote (30,9 3P%) hat er deutlich zugelegt. Dennoch bleibt der Wurf von außen ein Schwachpunkt.

Fazit: Durant wird nicht zu stoppen sein. Für DeRozan wird es daher wichtig sein, offensiv sein Spiel durchzubringen und die fehlenden Punkte der Ausfälle Bargnani und Valanciunas zumindest teilweise aufzufangen. Aber auch hier sind die Thunder im Vorteil.

Power Forward: Serge Ibaka vs. Ed Davis

Ibaka (14,3 Punkte, 8,5 Rebounds): Auch der Spanier profitiert offensiv vom Abgang von Harden. Der Power Forward, der in den Vorjahren doch eher als Block-Monster und Defensiv-Spezialist wahrgenommen wurde, hat sich in dieser Saison als dritte Scoring-Option etabliert. 5,2 Punkte mehr als in der letzten Saison beweisen das deutlich. Eine Rolle, in der sich Ibaka liebend gerne bereits früher gesehen hätte. Für die Gegner bedeutet dies, dass sie den 23-Jährigen jetzt auch offensiv auf der Rechnung haben müssen. Die Block-Statistik führt der gebürtige Kongolese ohnehin wieder an. Kurzum: Ibaka spielt die beste Saison seiner Karriere.

Davis (8,2 Punkte, 6,0 Rebounds): Aufgrund der Verletzungen von Andrea Bargnani und Jonas Valanciunas ist Davis zuletzt in die Starting Five gerutscht. Es fehlt allerdings noch die Konstanz. Starken Partien wie seiner 24-Punkte-Performance gegen Brooklyn oder zuletzt gegen Portland (19 Punkte) folgen immer wieder komplett unauffällige Auftritte. Was für Davis spricht, sind Siege. Und die haben die Kanadier zuletzt reihenweise eingefahren.

Fazit: Ein klarer Vorteil für OKC. Normalerweise wird Davis Ibaka nicht viel entgegenzusetzen haben, auch wenn er zuletzt aufhorchen ließ. Somit sollte auch dieses Matchup an die Thunder gehen.

Center: Kendrick Perkins vs. Aaron Gray

Perkins (4,4 Punkte, 5,5 Rebounds): Seine Spielweise ist sicher nicht mehr ganz up-to-date. Zudem frisst er für einen Rollenspieler einen großen Haufen Geld, aber für die Teamchemie ist der Big Man weiter unverzichtbar. Perkins macht auf dem Feld die Drecksarbeit für die Stars und dient abseits des Courts gerne als Ansprechpartner und Mentor für die Teamkollegen. Lässt man allerdings nur die Zahlen sprechen, ist die kleine Formation ohne Perkins deutlich effektiver. Offensiv ist der Veteran kein Faktor und auch die Rebound-Ausbeute ist für einen Center eher mäßig.

Thunder-Center Kendrick Perkins: Der wandelnde Kummerkasten

Gray (2,2 Punkte, 2,3 Rebounds): Gray wurde ähnlich wie Davis aufgrund von Verletzungen in die erste Fünf gespült, wird aber wohl nicht viel mehr als 15-20 Minuten Einsatzzeit pro Spiel bekommen. Coach Dwane Casey vertraut über die meiste Zeit einer kleinen Aufstellung mit Power Forward Amir Johnson auf der Fünf. Gray kennt die Rolle bereits aus der Vorsaison, als Bargnani ebenfalls lange ausfiel. Allerdings konnte er bislang noch nicht an die damals gezeigten Leistungen anknüpfen. 5,7 Rebounds und 3,9 Punkten standen seinerzeit in seiner Akte.

Fazit: Beide Spieler spielen eine untergeordnete Rolle in der Rotation. Die Erfahrung und auch das Standing sprechen allerdings klar für Perkins.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose